Grundkurs Tierphysiologie - Institut für Biologie und Neurobiologie ...
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Ein sehr kurzer Abschnitt einer Nervenzelle kann durch die folgende Schaltung simuliert<br />
werden:<br />
Aussen<br />
Stromgenerator<br />
r m<br />
c<br />
V m<br />
I m<br />
Innen<br />
V m ist das Membranpotential zu einem beliebigen Zeitpunkt. r m ist der Membranwiderstand<br />
<strong>und</strong> c m die Membrankapazität. Fließt ab einem bestimmten Zeitpunkt ein konstanter Strom I<br />
durch die Membran, so ändert sich das Membranpotential nicht sofort, sondern der Zeitverlauf<br />
der Potentialänderung folgt aufgr<strong>und</strong> der Kondensatoreigenschaften der Zellmembran<br />
einer Exponentialfunktion: V m (t) = I * R * (1-e - t/τ ). Dieses Zeitverhalten der<br />
Membran wird durch die Zeitkonstante (τ m ) der Membran bestimmt:<br />
τ m<br />
= r m<br />
. c m<br />
Je größer r m oder c m sind, desto länger dauert es bis das Membranpotential infolge eines<br />
Stromflusses einen neuen Wert erreicht.<br />
Die räumliche Ausbreitung einer Spannungsänderung, z.B. entlang eines Dendriten, lässt<br />
sich durch folgende etwas komplexere Schaltung simulieren. In diesem Modell werden die<br />
Kabeleigenschaften eines zylindrischen Abschnittes einer Nervenzelle dargestellt, indem der<br />
Zylinder in diskrete Abschnitte eingeteilt wird. Jedem Abschnitt wird ein Membranwiderstand,<br />
eine Membrankapazität <strong>und</strong> um Inneren der Zelle ein Längswiderstand zugeordnet.<br />
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