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Studieren mit und ohne Abschluss. Studienerfolg ... - Peer Pasternack

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<strong>Studienerfolg</strong> <strong>und</strong> Studienabbrüche in Sachsen-Anhalt 11<br />

2 Ursachen <strong>und</strong> Faktoren für <strong>Studienerfolg</strong> <strong>und</strong><br />

Studienabbrüche<br />

Um Informationen über die Gründe der Studienabbrüche zu erhalten, führte HIS im Jahre 2000 erstmals<br />

eine repräsentative Befragung von Studienabbrechern durch, die acht Jahre später wiederholt wurde. 1<br />

Die Ergebnisse dieser Befragungen bringen in Kombination <strong>mit</strong> den großen Studienabbruchstudien <strong>und</strong><br />

theoretischen Ansätzen der Studienabbruchforschung erste Einschätzungen der Bedeutung unterschiedlicher<br />

Abbruchmotive.<br />

Um Abbrüchen effektiv entgegenwirken zu können, ist von Interesse,<br />

• welche Studienphasen kritisch sind,<br />

• ob sich Problemgruppen oder Problemlagen identifizieren lassen, <strong>und</strong><br />

• welche Kenntnisse über den <strong>Studienerfolg</strong> unterschiedlicher Gruppen erlangt werden können.<br />

Im Prozess, der zum Studienabbruch führt, wirken in der Regel mehrere Faktoren <strong>und</strong> Motive. HIS befragte<br />

b<strong>und</strong>esweit die Studienabbrecher/innen nach den Motiven, die eine Rolle bei der Abbruchentscheidung<br />

spielten <strong>und</strong> <strong>mit</strong> welchem Gewicht sich die einzelnen Motive auswirkten. Anschließend wurde nach<br />

dem ausschlaggebenden Gr<strong>und</strong> unter den genannten Gründen gefragt.<br />

Aus den Ergebnissen können zwei Ranglisten erstellt werden: Zum einen lassen sich die Motive nach der<br />

Häufigkeit ihrer Nennungen darstellen (welche Gründe spielten bei den Studenten eine Rolle?). Zum anderen<br />

kann eine Rangfolge der ausschlaggebenden Motive angegeben werden, d.h. derjenigen unter den<br />

relevanten Motiven, die nach den Angaben der Abbrecher entscheidend für die Aufgabe des Studiums<br />

waren. (Übersicht 1)<br />

Übersicht 1: Motive für den Studienabbruch<br />

Relevante Motive 2008 2000 Ausschlaggebende Motive 2008 2000<br />

Unzulängliche Studienbedingungen 75 % 71 % Leistungsprobleme 20 % 12 %<br />

Leistungsprobleme 70 % 55 % Finanzielle Probleme 19 % 18 %<br />

Berufliche Neuorientierung 64 % 64 % Mangelnde Studienmotivation 18 % 16 %<br />

Mangelnde Studienmotivation 62 % 61 % Unzulängliche Studienbedingungen 12 % 8 %<br />

Finanzielle Probleme 53 % 52 % Nicht bestandene Prüfungen 11 % 8 %<br />

Nicht bestandene Prüfungen 27 % 21 % Berufliche Neuorientierung 10 % 19 %<br />

Familiäre Probleme 19 % 24 % Familiäre Probleme 7 % 11 %<br />

Krankheit 10 % 10 % Krankheit 4 % 5 %<br />

Quelle: Heublein et al. (2009: 17ff.)<br />

Die genannten Motive unterscheiden sich dabei in ihrer Dringlichkeit bezüglich der Entscheidung zum Studienabbruch:<br />

• Zählen beispielsweise nicht bestandene Prüfungen zu den relevanten Abbruchgründen, so ist die<br />

Wahrscheinlichkeit groß, dass diese auch der ausschlaggebende Gr<strong>und</strong> sind, das Studium aufzugeben.<br />

• Ebenso schwer ist die Fortführung des Studiums <strong>mit</strong> Krankheit oder familiären Problemen.<br />

1 Repräsentative Befragung von 2.500 Studienabbrechern des Exmatrikuliertenjahrgangs 2007/2008 (WS 07/08, SS<br />

08) aus einer repräsentativen Auswahl von 87 Hochschulen <strong>mit</strong>tels standardisiertem Fragebogen. Der Entwicklung<br />

des Fragebogens gingen problemzentrierte Interviews <strong>mit</strong> Studienabbrechern voraus. (Heublein et al. 2009: 2)

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