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Studieren mit und ohne Abschluss. Studienerfolg ... - Peer Pasternack

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<strong>Studienerfolg</strong> <strong>und</strong> Studienabbrüche in Sachsen-Anhalt 21<br />

<strong>Studieren</strong>de. 25 Daneben stellt HIS in beiden Befragungen von Studienabbrechern Unterschiede unter den<br />

Fächergruppen fest (Übersicht 5).<br />

Übersicht 5: Durchschnittliche Studiendauer bis zum Studienabbruch nach<br />

Fachsemestern <strong>und</strong> Fächergruppen<br />

Sprach-/Kulturwissenschaften/Sport<br />

6<br />

Wirtschafts-/Sozialwissenschaften<br />

5,2<br />

Mathematik/Naturwissenschaften<br />

4,1<br />

Medizin<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

4,6<br />

5,8<br />

Mittelwerte der<br />

Fachsemester<br />

Rechtswissenschaften<br />

8,4<br />

Lehramt<br />

6,1<br />

0 2 4 6 8 10<br />

Quelle: Heublein et al. (2009: 47)<br />

Eine frühe Entscheidung, das Studium nicht fortzusetzen, kann auch Zeichen einer nicht gelungenen Integration<br />

in das Hochschulumfeld sein. Eine gelingende Integration in die sozialen <strong>und</strong> akademischen<br />

Netzwerke ist ein zentrales Ziel der Studieneingangsphase. Die Studieneingangsphase umfasst Veranstaltungen<br />

vor Studienbeginn sowie die ersten (beiden) Semester. Neben der Integration der <strong>Studieren</strong>den in<br />

das Lehr- <strong>und</strong> Lernumfeld sollen in dieser Zeit Gr<strong>und</strong>lagen für das fachspezifische <strong>und</strong> fächerübergreifende<br />

Wissen <strong>und</strong> Arbeiten im Studium geschaffen werden. Außerdem sollen hier die Studienwahl bzw. Passfähigkeit<br />

zwischen <strong>Studieren</strong>dem <strong>und</strong> Studienfach überprüft werden. Eventuell bestehende Defizite –<br />

ungleiche Startbedingungen – müssen in dieser Phase ausgeglichen werden.<br />

Kossack/Lehmann/Hauser (2012: 19ff.) stellten in der Studieneingangsphase eine Differenz zwischen den<br />

Erwartungen der <strong>Studieren</strong>den <strong>und</strong> den Ansprüchen der Lehrenden fest, die den Aufbau einer soliden<br />

Wissensgr<strong>und</strong>lage stören kann. Die <strong>Studieren</strong>den sollen die Gr<strong>und</strong>lagen verstehen lernen <strong>und</strong> nicht nur<br />

(kurzfristig) Gelerntes wiedergeben. Aufgr<strong>und</strong> von Prüfungsmodalitäten, der Lehrqualität, aber auch aufgr<strong>und</strong><br />

mangelnder Studienmotivation kann dieses verstehende Lernen <strong>mit</strong>unter nicht erreicht werden.<br />

Falsche Erwartungen bezüglich der Lehrinhalte oder des Praxisbezugs wurzeln, wie bereits erwähnt, auch<br />

in der Studienwahl. Hier muss aus vielfältigen Wahlmöglichkeiten eine Entscheidung getroffen werden.<br />

Dabei verfügen nicht alle Studieninteressierte über die notwendige Entscheidungssicherheit, ausreichende<br />

Entscheidungsf<strong>und</strong>ierung <strong>und</strong> -kompetenz. (Mödebeck 2012: 34)<br />

Die „Passfähigkeit“ zwischen <strong>Studieren</strong>dem <strong>und</strong> Hochschule wird von anderen Autoren auch <strong>mit</strong> dem<br />

Begriff „Studierbarkeit“ beschreiben. Lewin/Lischka (2004) unterscheiden die beiden Begrifflichkeiten<br />

anhand der Flexibilität bzw. dem Entgegenkommen von Seiten der Hochschulen. Während Studierbarkeit<br />

die Anpassungspflicht nur auf Seiten der <strong>Studieren</strong>den sieht, fordern die Autoren <strong>mit</strong> dem Begriff Passfähigkeit<br />

die Variabilität beider Seiten (<strong>Studieren</strong>de <strong>und</strong> Hochschulen): So lasse sich eine möglichst große<br />

Schnittmenge von individuellen Kompetenzen der Studienanfänger <strong>mit</strong> den gr<strong>und</strong>legenden, spezifischen<br />

Anforderungen eines Studiums herstellen. Hierfür sollten beispielsweise die soziale Selektivität des Hochschulzugangs<br />

weiter gesenkt werden <strong>und</strong> auch informell erworbene Kompetenzen Berücksichtigung finden.<br />

(U.a. Byrom/Lightfoot 2012: 132, Thomas 2000: 439ff.)<br />

25 Gensch/Sandfuchs (2007: 09), Heublein/Spangenberg/Sommer (2003: 41)

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