Studieren mit und ohne Abschluss. Studienerfolg ... - Peer Pasternack
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S. Schmid / J. Henke / P. <strong>Pasternack</strong><br />
Fächergruppen ausweisen zu können, diese im vorliegenden Bericht für die Hochschulen Sachsen-Anhalts<br />
zum ersten Mal berechnet.<br />
Dabei muss angemerkt werden, dass zum Teil begrenzte Fallzahlen der Er<strong>mit</strong>tlung aussagekräftiger Werte<br />
entgegenstanden <strong>und</strong> für die Rechnung keine Detaildaten zur Verfügung standen. Um diese Mängel auszugleichen,<br />
wurde auf Gr<strong>und</strong>lage der veröffentlichten Zahlen der Studenten- <strong>und</strong> Prüfungsstatistik Rechenwege<br />
<strong>mit</strong> notwendigen Vergröberungen entwickelt, um Werte auf Hochschulebene zu erhalten.<br />
Gr<strong>und</strong>lage der Berechnung waren die <strong>Studieren</strong>den-, Studienanfänger- <strong>und</strong> Absolventenzahlen der Hochschulen<br />
Sachsen-Anhalts, die auch für die einzelnen Fächergruppen verfügbar sind, sowie die Erfolgsquote<br />
des Statistischen B<strong>und</strong>esamts für Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> für die Fächergruppen <strong>und</strong> Hochschularten auf B<strong>und</strong>esebene.<br />
Mittels statistischer Verfahren wurde ein linearer Zusammenhang zwischen den amtlichen Hochschulstatistiken<br />
<strong>und</strong> den Erfolgsquoten hergestellt. So ließen sich auch für einzelne Hochschulen <strong>und</strong> Fächergruppen<br />
Erfolgsquoten berechnen. Dafür mussten die Koeffizienten, die den statistisch er<strong>mit</strong>telten linearen<br />
Zusammenhang mathematisch beschreiben, <strong>mit</strong> den entsprechenden Detaildaten verknüpft werden.<br />
Hierfür wurden die Zahlen zu Studienanfängern, <strong>Studieren</strong>den <strong>und</strong> Absolventen einbezogen.<br />
Die wichtigsten Ergebnisse dieser Er<strong>mit</strong>tlung sind:<br />
• Die größte Differenz zum B<strong>und</strong>eswert weisen die Hochschulen Sachsen-Anhalts in der Fächergruppe<br />
Medizin/Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften auf (–18 Prozentpunkte). Die sehr hohe Erfolgsquote im B<strong>und</strong>es<strong>mit</strong>tel<br />
von 95 % ist eine Besonderheit dieser Fächergruppe.<br />
• Relativ weit unter dem b<strong>und</strong>esdeutschen Durchschnitt liegen auch die Fächergruppen Sport (–16 Prozentpunkte)<br />
<strong>und</strong> Agrar-, Forst- <strong>und</strong> Ernährungswissenschaften (–15 Prozentpunkte).<br />
• In den „Problemfächern“ bezüglich der Studienabbruchquoten – den MINT-Fächern – schneidet Sachsen-Anhalt<br />
nach unseren Berechnungen vergleichsweise zufriedenstellend ab. Insgesamt, d.h. über die<br />
Hochschularten hinweg, liegt die Erfolgsquote Sachsen-Anhalts in mathematischen <strong>und</strong> naturwissenschaftlichen<br />
Fächern 2 Prozentpunkte über dem b<strong>und</strong>esdeutschen Durchschnitt, in den Ingenieurwissenschaften<br />
10 Prozentpunkte darunter:<br />
o Die universitäre ingenieurwissenschaftliche Ausbildung in Sachsen-Anhalt (OvGU) liegt zwar <strong>mit</strong> ihrer<br />
Abbruchquote deutlich unter dem B<strong>und</strong>eswert (–13 Prozentpunkte). Doch in den Mathematik/Naturwissenschaften<br />
entsprechen die beiden sachsen-anhaltischen Universitäten dem B<strong>und</strong>es<strong>mit</strong>tel<br />
in etwa (r<strong>und</strong> –1 Prozentpunkt).<br />
o Die sachsen-anhaltischen Fachhochschulen liegen in beiden Fächergruppen über dem B<strong>und</strong>eswert<br />
für Fachhochschulen: ein Prozentpunkt in Ingenieurwissenschaften <strong>und</strong> 15 Prozentpunkte in Mathematik/Naturwissenschaften.<br />
• In der Fächergruppe Kunst/Kunstwissenschaft liegen die Hochschulen Sachsen-Anhalts einen Prozentpunkt<br />
über dem (hohen) B<strong>und</strong>eswert von 87 %.<br />
• In der zahlenmäßig größten Fächergruppe Sachsen-Anhalts <strong>und</strong> Deutschlands, den Rechts-, Wirtschafts-<br />
<strong>und</strong> Sozialwissenschaften, liegen Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen Sachsen-Anhalts jeweils<br />
um etwa 5 bis 8 Prozentpunkte hinter dem jeweiligen B<strong>und</strong>eswert.<br />
• Sehr ähnlich verhält es sich für Erfolgsquoten der Fächergruppe Sprach- <strong>und</strong> Kulturwissenschaften, der<br />
nach den Rechts-, Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften <strong>und</strong> den Ingenieurwissenschaften drittgrößten<br />
<strong>Studieren</strong>dengruppe. Die sachsen-anhaltischen Hochschulen unterschreiten den B<strong>und</strong>eswert hier<br />
<strong>mit</strong> 7 Prozentpunkten.<br />
• Insgesamt liegt die Erfolgsquote für Sachsen-Anhalt nach Berechnungen des Statistischen B<strong>und</strong>esamts<br />
r<strong>und</strong> 6 Prozentpunkte unter dem b<strong>und</strong>esdeutschen Durchschnitt von 75 % (ge<strong>mit</strong>telt über vier Studienanfängerjahrgänge).<br />
68<br />
68 Das Statistische B<strong>und</strong>esamt gibt in seinen neuesten Berechnungen für das Jahr 2010 an, dass in Sachsen-Anhalt<br />
67,2 % der Studenten ihr Studium erfolgreich abschließen. Der b<strong>und</strong>esdeutsche Durchschnitt liegt bei 74,9 %. (StatBA<br />
2012: 10)