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Studieren mit und ohne Abschluss. Studienerfolg ... - Peer Pasternack

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<strong>Studienerfolg</strong> <strong>und</strong> Studienabbrüche in Sachsen-Anhalt 23<br />

3 <strong>Studienerfolg</strong> <strong>und</strong> Studienabbrüche in Sachsen-Anhalt<br />

3.1 Vorhandene Daten zu <strong>Studienerfolg</strong> <strong>und</strong> Studienabbrüchen<br />

Das Hochschul-Informations-System (HIS) <strong>und</strong> die Statistischen Ämter des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Länder geben<br />

regelmäßig Auskunft über das <strong>Studienerfolg</strong>s- <strong>und</strong> -abbruchgeschehen. In ihren Berechnungen werden als<br />

Studienabbrecher solche <strong>Studieren</strong>de erfasst, die ihr Erststudium <strong>ohne</strong> Examen abbrachen <strong>und</strong> nicht wieder<br />

ins Hochschulsystem eintreten. Abbrecher eines aufbauenden oder zweiten Studiengangs sowie Abbrecher<br />

der Master-Studiengänge fließen in diese Abbruchquoten nicht <strong>mit</strong> ein. Weiter werden Fachoder<br />

Hochschulwechsler nicht dazu gezählt, die ihr Studium zwar abbrechen, in einem anderen Fach oder<br />

an einer anderen Hochschule jedoch weiterführen oder neu beginnen. (StatBA 2012: 3ff., Heublein et al.<br />

2012: 52)<br />

Neben diesen umfangreichsten Studien zum Thema Studienabbrecher in Deutschland, welche HIS <strong>und</strong> die<br />

Statistischen Ämter vorlegen, gibt es weitere Studien <strong>und</strong> Berechnungen, die in ihren Umfang jedoch begrenzter<br />

sind. 26 Die Berechnungsmethoden von HIS <strong>und</strong> Statistischem B<strong>und</strong>esamt basieren auf Zahlen der<br />

amtlichen Statistik, unterscheiden sich jedoch gr<strong>und</strong>legend in der Form der Berechnung. Daher ist es<br />

kaum möglich, die Zahlen <strong>mit</strong>einander zu vergleichen:<br />

• HIS sucht von einem <strong>Abschluss</strong>jahrgang X die korrespondierenden Studienanfängerjahrgänge <strong>und</strong> setzt<br />

diese Größen in Verbindung.<br />

• Das Statistische B<strong>und</strong>esamt geht von einem Studienanfängerjahrgang X aus <strong>und</strong> erfasst die Absolventen<br />

unterschiedlicher Jahrgänge, die zu diesem Jahrgang X ihr Studium begannen. 27<br />

Die bisher durch die beiden Institute für Deutschland er<strong>mit</strong>telten Abbruchquoten streuen zwischen 21 %<br />

<strong>und</strong> 29 %. 28 Das Statistische B<strong>und</strong>esamt publiziert im Gegensatz zu HIS keine Studien-„Abbruchquoten“,<br />

sondern „Erfolgsquoten“. Diese werden im Folgenden von 100 % subtrahiert, um (vergleichbare) Abbruchquoten<br />

zu erhalten. Die vom Statistischen B<strong>und</strong>esamt berechneten Werte sind dabei immer höher<br />

als die HIS-Ergebnisse. (Übersicht 7)<br />

Die Erfolgsquoten der Studienanfängerjahrgänge des Statistischen B<strong>und</strong>esamts werden u.a. für die einzelnen<br />

B<strong>und</strong>esländer berechnet, allerdings nur als Landesgesamtwert. Für die einzelnen Hochschulen<br />

bzw. nach Fächergruppen der einzelnen Hochschulen differenziert liegen diese jedoch nicht vor. Darüber<br />

hinaus gibt es auf B<strong>und</strong>esebene fächergruppenspezifische Erfolgsquoten <strong>und</strong> nach Hochschularten differenzierte<br />

Erfolgsquoten – allerdings, wie erwähnt, nicht für einzelne Hochschulen. Auf Basis dieser Zahlen<br />

26 Zu nennen sind hier die Berechnungen <strong>und</strong> Studien des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), des Bayerischen<br />

Staatsinstitut für Hochschulforschung <strong>und</strong> Hochschulplanung (IHF), des INCHER Kassel (Kooperationsprojekt KOAB:<br />

http://koab.uni-kassel.de/was-ist-koab.html) <strong>und</strong> die <strong>Studieren</strong>densurveys der Arbeitsgruppe Hochschulforschung<br />

der Universität Konstanz (http://cms.uni-konstanz.de/ag-hochschulforschung/startseite).<br />

27 Indem das Statistische B<strong>und</strong>esamt von Studienbeginnerjahrgängen ausgeht, werden die ausgewiesenen Erfolgsquoten<br />

immer genauer, je länger der Studienbeginnerjahrgang zurückliegt, da zunehmend die meisten realen Absolventen<br />

erfasst werden konnten <strong>und</strong> (nur noch) der Rest geschätzt wird (anhand der statistisch zu beantwortenden<br />

Frage: wie wahrscheinlich es ist, dass die verbleibenden Studienbeginner des Jahrgangs X ihr Studium noch abschließen?).<br />

Die neuesten Zahlen des StatBA, veröffentlicht 2012, erfassen den Studienbeginnerjahrgang 2002. Bislang<br />

veröffentlichte das StatBA Erfolgsquoten für sechs Studienanfängerjahrgänge.<br />

28 Nach Berechnungen der OECD liegt die Studienabbruchquote Deutschlands für 2005 <strong>mit</strong> 23 % unter dem OECD-<br />

Durchschnitt von 31 % (OECD 2008: 98). Die OECD errechnet die Studienabbruchquote <strong>mit</strong>tels Kohortenvergleich<br />

(Vergleich des <strong>Abschluss</strong>jahrgangs <strong>mit</strong> der Kohorte Studienanfänger – nach durchschnittlicher Studienzeit der Absolventen).

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