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Studieren mit und ohne Abschluss. Studienerfolg ... - Peer Pasternack

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<strong>Studienerfolg</strong> <strong>und</strong> Studienabbrüche in Sachsen-Anhalt 69<br />

5 Resümee<br />

Möglichst viele ihrer <strong>Studieren</strong>den zum <strong>Abschluss</strong> zu führen ist bildungspolitisches Ziel von Ländern <strong>und</strong><br />

Hochschulen. Hier sind zunächst zwei aufschlussreiche Bef<strong>und</strong>e festzuhalten:<br />

• Immer mehr <strong>Studieren</strong>de schließen ihr Studium sowohl in Deutschland insgesamt als auch in Sachsen-<br />

Anhalt erfolgreich ab. Das starke Anwachsen der Hochschulbildungsbeteiligung in den letzten Jahren<br />

konnte bisher vom Hochschulsystem bewältigt werden, <strong>ohne</strong> dass Studienabbrüche deutlich zunahmen.<br />

Über die jüngsten dokumentierten Anfängerjahrgänge (1999–2002) ge<strong>mit</strong>telt, entsprechen die<br />

Erfolgsquoten Sachsen-Anhalts etwa 92 % des B<strong>und</strong>eswertes.<br />

• Die Hochschulen Sachsen-Anhalts vermochten es, einen Zuwachs an <strong>Studieren</strong>den innerhalb von zehn<br />

Jahren um fast 50 % zu bewältigen <strong>und</strong> studienberechtigte Schulabsolventen – vor allem solche <strong>mit</strong><br />

Fachhochschulreife – gut in das Hochschulsystem zu überführen. Die Erstabsolventenquote Sachsen-<br />

Anhalts konnte <strong>mit</strong> dem stark ansteigenden B<strong>und</strong>estrend (seit 2000 +74 %) <strong>mit</strong>halten <strong>und</strong> weiter aufschließen<br />

(+141 %).<br />

Die vom Statistischen B<strong>und</strong>esamt in regelmäßigen Abständen veröffentlichte „Erfolgsquote“ <strong>und</strong> die „Abbruchquote“<br />

von HIS sind Berechnungen, um das Verhältnis von <strong>Studieren</strong>den <strong>mit</strong> Examen <strong>und</strong> <strong>Studieren</strong>den,<br />

die vor dem Examen das Studium abbrachen darzustellen. Das Statistische B<strong>und</strong>esamt <strong>und</strong> HIS<br />

errechnen die jeweilige Quote u.a. differenziert nach Geschlecht, Hochschulart, Prüfungsgruppe <strong>und</strong> Fächergruppe,<br />

nicht aber für einzelne Hochschulen oder für Fächergruppen auf Länderebene. HIS errechnet<br />

Abbruchquoten auch für Studienbereiche auf B<strong>und</strong>esebene, während das Statistische B<strong>und</strong>esamt die Erfolgsquoten<br />

für die einzelnen B<strong>und</strong>esländer berechnet. Da<strong>mit</strong> sind die Erfolgsquoten des Statistischen<br />

B<strong>und</strong>esamts die einzigen zur Verfügung stehenden Quoten, die einen Vergleich unter den B<strong>und</strong>esländern<br />

bezüglich des <strong>Studienerfolg</strong>s erlauben.<br />

Bei der Berechnungsmethodik von Studienabbruchquoten bzw. Erfolgsquoten unterscheiden sich HIS <strong>und</strong><br />

Statistisches B<strong>und</strong>esamt wesentlich voneinander. Den Berechnungen liegen unterschiedliche Bezugsgruppen<br />

zugr<strong>und</strong>e, <strong>und</strong> die Abbruch- bzw. Erfolgsquoten beziehen sich auf unterschiedliche Gruppen:<br />

• Das Statistische B<strong>und</strong>esamt geht von einem Studienanfängerjahrgang aus, erfasst davon ausgehend<br />

Absolventen <strong>und</strong> Noch-<strong>Studieren</strong>de, die in diesem Jahr ihr Studium begannen. Von den Noch-<br />

<strong>Studieren</strong>den wird die <strong>Abschluss</strong>wahrscheinlichkeit geschätzt. Die Abbruchquote bezieht sich auf mehrere<br />

Absolventenjahrgänge.<br />

• HIS geht von Absolventen aus. Zu dem Absolventenjahrgang wird eine neue, korrespondierende Studienanfängerkohorte<br />

aus unterschiedlichen Beginner-Jahrgängen zusammengesetzt. HIS errechnet <strong>mit</strong><br />

weiteren Korrekturfaktoren so eine korrigierte Absolventenzahl <strong>und</strong> eine korrigierte Studienbeginnerzahl,<br />

die, voneinander abgezogen, die Studienabbrecher ergeben. Die Abbruchquote bezieht sich auf<br />

mehrere Studienanfängerjahrgänge.<br />

Die Quoten beider Institute sind daher nur in deren Tendenzen, z.B. für Fächergruppen über mehrere Erhebungen<br />

hinweg, vergleichbar. Das heißt: Bei der Berechnung von Studienabbruchquoten muss immer<br />

ein gewisses Maß an Unsicherheiten angenommen werden, weshalb beispielsweise die Abbruchquoten<br />

für Lehramt-<strong>Studieren</strong>de bei HIS <strong>und</strong> Statistischem B<strong>und</strong>esamt stark differieren. Zudem können Erfolgs<strong>und</strong><br />

Abbruchquoten nicht <strong>ohne</strong> die jeweiligen Kontexte gelesen werden. Die Gründe <strong>und</strong> Ursachen für<br />

einen Studienabbruch sind zu komplex, um einfache Zusammenhänge <strong>mit</strong> der Leistung der jeweiligen<br />

Hochschule anzunehmen.<br />

Was hingegen nicht berechnet wird, sind Abbruchquoten auf Hochschulebene <strong>und</strong> auf Länderebene für<br />

die Fächergruppen. Da aber deutliche Unterschiede im Abbruchverhalten verschiedener Fächergruppen<br />

<strong>und</strong> Hochschularten bestehen, bedarf es der Berücksichtigung dieser Größen für eine angemessene Einschätzung<br />

der Zahlen. Deshalb wurden, um die Abbruchquoten auf Hochschulebene für die einzelnen

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