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Spinwellenanregung in magnetischen Nanohybridstrukturen (31,8 ...

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Sp<strong>in</strong>dynamik<br />

gie vom System präzedierender Sp<strong>in</strong>s auf Gitterschw<strong>in</strong>gungen des Festkörpers übertragen,<br />

was direkt durch Sp<strong>in</strong>-Gitter-Kopplung bzw. Sp<strong>in</strong>-Bahn-Kopplung oder auch <strong>in</strong>direkt durch<br />

Sp<strong>in</strong>wellen geschehen kann. In metallischen Systemen kann e<strong>in</strong>e zusätzliche Kopplung an<br />

freie Elektronen zur <strong>magnetischen</strong> Dämpfung durch Wirbelströme beitragen.<br />

Im Grenzfall großer Dämpfung, also α LL ≫ 1, führt Gleichung (2.23) jedoch auf e<strong>in</strong> unphysikalisches<br />

Resultat [<strong>31</strong>], da <strong>in</strong> diesem Fall durch Vergrößerung der Dämpfung die Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

der Ummagnetisierung beliebig gesteigert werden könnte. Gilbert führte daher<br />

alternativ e<strong>in</strong>en Ohm’schen Dissipationsterm e<strong>in</strong>, der von der zeitlichen Änderung der Magnetisierung<br />

abhängt [32] und das Auftreten dieses unphysikalischen Resultats verh<strong>in</strong>dert.<br />

Dadurch ersetzt man H eff <strong>in</strong> Gleichung (2.19) durch<br />

H ′ eff = H eff −<br />

α G dM<br />

|γ|M s dt . (2.24)<br />

und erhält auf diese Weise unter Berücksichtigung der <strong>in</strong> Analogie zur Hydrodynamik als<br />

viskos bezeichneten Dämpfung die sogenannte Landau-Lifschitz und Gilbert-Gleichung<br />

dM<br />

dt<br />

= −|γ|M × H eff + α G<br />

M s<br />

M × dM dt . (2.25)<br />

α G ist hierbei die dimensionslose Gilbert-Dämpfungskonstante [33]. E<strong>in</strong>e mathematisch äquivalente,<br />

aber z.B. für numerische Anwendungen leichter anwendbare, explizite Form von<br />

(2.25) ist<br />

dM<br />

dt<br />

= − |γ|<br />

α G |γ|<br />

(M × H<br />

1 + αG<br />

2 eff ) +<br />

M s (1 + αG 2 )[M × (M × H eff)]. (2.26)<br />

(Diese Gleichung kann auch quantenmechanisch hergeleitet werden, allerd<strong>in</strong>gs wird hierzu<br />

auf die Literatur verwiesen [21].) Der erste Summand auf der rechten Seite beschreibt<br />

die Larmor-Präzessionsbewegung der Magnetisierung M im Magnetfeld H eff , während der<br />

zweite Summand den Dämpfungsterm repräsentiert und die allmähliche Ausrichtung der<br />

Magnetisierung entlang der Magnetfeldrichtung bewirkt. Auch für Gleichung (2.26) ist der<br />

Betrag der Magnetisierung zeitlich konstant.<br />

2.2.2 Sp<strong>in</strong>-Transfer Torque<br />

Es wurde theoretisch von Berger [34] und Slonczewski [35] vorhergesagt, dass e<strong>in</strong> sp<strong>in</strong>polarisierter<br />

elektrischer Strom, der durch e<strong>in</strong>en Ferromagneten fließt, e<strong>in</strong> Drehmoment auf die<br />

Magnetisierung ausüben kann, den sogenannten Sp<strong>in</strong>-Transfer Torque (STT). Das Pr<strong>in</strong>zip<br />

dah<strong>in</strong>ter ist, dass sp<strong>in</strong>polarisierte Elektronen, das heisst Elektronen, deren Sp<strong>in</strong>s mehrheitlich<br />

<strong>in</strong> die gleiche Richtung zeigen, beim Übergang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en anders magnetisierten Bereich<br />

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