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Spinwellenanregung in magnetischen Nanohybridstrukturen (31,8 ...

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Sp<strong>in</strong>dynamik<br />

des Ferromagneten ihre Polarisationsrichtung ändern. Aus Gründen der Drehimpulserhaltung<br />

muss der entsprechende Drehimpuls an die Magnetisierung abgegeben werden, was<br />

deren Orientierung verändert und zum STT-Effekt führt. Der STT kann als zusätzlicher<br />

Term <strong>in</strong> die Landau-Lifschitz und Gilbert-Gleichung (2.26) e<strong>in</strong>geführt werden (siehe auch<br />

Abbildung 2.1).<br />

Gewöhnlich werden zwei Arten strom<strong>in</strong>duzierter Magnetisierungsdynamik unterschieden:<br />

Zum e<strong>in</strong>en die sogenannte pillar-Geometie, bei der e<strong>in</strong> sp<strong>in</strong>polarisierter Strom senkrecht<br />

durch e<strong>in</strong> säulenartiges magnetisches Dünnschichten-Element fließt. Die Polarisierung f<strong>in</strong>det<br />

dabei durch e<strong>in</strong>e hartmagnetische Lage statt, die sich <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe e<strong>in</strong>er weich<strong>magnetischen</strong><br />

Schicht bef<strong>in</strong>det. Beim E<strong>in</strong>treten <strong>in</strong> diese Schicht bewirken die Elektronen e<strong>in</strong><br />

Drehmoment auf die lokale Magnetisierung, falls diese nicht parallel zur Sp<strong>in</strong>polarisation<br />

steht. Somit kann e<strong>in</strong> “Schalten” der weich<strong>magnetischen</strong> Schicht erreicht werden.<br />

Im Mikromagnetismus wird der STT-Effekt <strong>in</strong> der pillar-Geometrie durch den Term<br />

dM<br />

dt = χ M s<br />

M × (M × p) (2.27)<br />

<strong>in</strong> der Landau-Lifschitz und Gilbert-Gleichung (2.26) berücksichtigt werden. Dabei ist p der<br />

E<strong>in</strong>heitsvektor entlang der Richtung der Sp<strong>in</strong>polarisation des Stroms, vorgegeben durch die<br />

hartmagnetische Lage der Struktur, und χ e<strong>in</strong>e Funktion von M · p wie beschrieben von<br />

Slonczewski [35].<br />

Es ist ist dieser Anordnung auch möglich, dauerhafte Oszillationen der Magnetisierung durch<br />

Gleichstrom anzuregen. So wurden beispielsweise <strong>in</strong> der pillar-Geometrie sogenannte Nano-<br />

Oszillatoren hergestellt, die auf Basis des STT alle<strong>in</strong> durch e<strong>in</strong>en polarisierten Gleichstrom<br />

Oszillationen ihrer Magnetisierung im GHz-Bereich erzeugen konnten.<br />

Die zweite Art, <strong>in</strong> der STT auftreten kann, ist die Ausübung von Drehmoment durch Elektronen,<br />

die e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>homogen magnetisierten Ferromagneten entlangfließen. Der Mechanismus<br />

des Drehimpulsübertrags ist im Pr<strong>in</strong>zip der gleiche wie bei der pillar-Struktur. Dieser STT-<br />

Effekt wird durch zwei zusätzliche Terme <strong>in</strong> die Landau-Lifschitz und Gilbert-Gleichung<br />

(2.26) <strong>in</strong>tegriert, dem adiabatischen und dem nicht-adiabatischen:<br />

dM<br />

dt = −(u∇)M + β M s<br />

M × [(u∇)M]. (2.28)<br />

Hierbei ist u e<strong>in</strong> Vektor, der <strong>in</strong> die Richtung des Elektronenflusses zeigt, und die Amplitude<br />

u = jP gµ B /(2eM s ) hat [36], mit j der Stromdichte, P dem Polarisationsgrad der Elektronen<br />

und e der Elektronenladung.<br />

Mit dieser Art des STT-Effekts können zum Beispiel die strom<strong>in</strong>duzierte Bewegung von<br />

Domänenwänden [37, 38] und das Schalten von Vortex-Kernen [39] beschrieben werden.<br />

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