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Spinwellenanregung in magnetischen Nanohybridstrukturen (31,8 ...

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Mikromagnetische Simulationen<br />

Sp<strong>in</strong> Torque Transfer<br />

Da die Grundversion von OOMMF ke<strong>in</strong>en elektrischen Strom im Allgeme<strong>in</strong>en modellieren<br />

kann, gilt Gleiches natürlich auch für den Sp<strong>in</strong> Torque Transfer-Effekt, also den E<strong>in</strong>fluss<br />

von polarisierten Elektronen auf die Magnetisierung (siehe Abschnitt 2.2.2). Verschiedene<br />

Strukturen wie beispielsweise der Sp<strong>in</strong> Torque Oszillator [73, 74] können mit OOMMF <strong>in</strong><br />

der momentan erhältlichen Grundversion somit nicht beschrieben werden. LLG verfügte<br />

zunächst nur über die Möglichkeit, Sp<strong>in</strong> Torque an den Interfaces von <strong>in</strong> z-Richtung angeordneten<br />

Sandwich-Strukturen zu simulieren. Dabei wurde der Sp<strong>in</strong> Torque, basierend auf<br />

der Arbeit von Slonczewski [35], implementiert als<br />

∂ ⃗m 1,2<br />

∂t<br />

hJg 1,2<br />

= ⃗m 1,2 × (⃗m 1 × ⃗m 2 )γ<br />

; (3.4)<br />

2πe∆ 1,2 M 1,2<br />

m 1 und m 2 s<strong>in</strong>d hierbei die Magnetisierungen der beiden Grenzschicht-Lagen, J ist die<br />

Stromdichte, h die Planck-Konstante und e die Elektronenladung. ∆ 1,2 ist die Dicke der<br />

entsprechenden Lage, die der Grenzschicht benachbart ist. Die Funktion g ist def<strong>in</strong>iert als<br />

g 1,2 =<br />

4P 3 2<br />

(1 + P ) 3 (3 + ⃗m 1 · ⃗m 2 ) − 16P 3 2<br />

(3.5)<br />

mit der Sp<strong>in</strong>polarisation P = 0.40, 0.35 und 0.23 bei T = 4 K für F e, Co und Ni.<br />

Ab der Version 2.50 von LLG kann der Benutzer Sp<strong>in</strong> Torque-Effekte <strong>in</strong> Nicht-Schichtsystemen<br />

simulieren. Die Basis hierfür ist, dass, wenn e<strong>in</strong>e endliche Divergenz von M(r) <strong>in</strong> Anwesenheit<br />

e<strong>in</strong>es elektrischen Stroms existiert, die Möglichkeit besteht, Drehimpuls zwischen<br />

den nicht-parallelen Sp<strong>in</strong>momenten zu übertragen.<br />

Endliche Temperatur<br />

OOMMF berücksichtigt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Gleichungen ke<strong>in</strong>e endlichen Temperaturen. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

existiert <strong>in</strong> diesem Fall beispielsweise e<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Scann<strong>in</strong>g Probe Methods Group der Universität<br />

Hamburg entwickeltes Zusatzmodul namens thetaevolve [75], das die Temperatur<br />

als zusätzlichen Parameter <strong>in</strong> die mikro<strong>magnetischen</strong> Berechnungen mit aufnimmt. Die gewöhnliche<br />

Landau-Lifschitz und Gilbert-Gleichung wird hierbei zu e<strong>in</strong>er stochastischen Differentialgleichung<br />

vom Langev<strong>in</strong>-Typ umgeformt. LLG <strong>in</strong>tegriert endliche Temperaturen auf<br />

ähnliche Weise durch den Zusatzterm<br />

−γ ⃗ M × ⃗σ<br />

√<br />

2k B T α(1 + α 2 )<br />

γM S ∆V ∆t<br />

(3.6)<br />

<strong>in</strong> die Landau-Lifschitz und Gilbert-Gleichung. Fehler beim E<strong>in</strong>rechnen endlicher Temperaturen,<br />

die auf die Diskretisierung des numerischen Gitters zurückzuführen s<strong>in</strong>d, werden<br />

durch Methoden auf Basis der Renomierungsgruppe [76] teilweise korrigiert.<br />

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