Die Anzeigepflicht von Ärzten, Jugendwohlfahrtseinrichtungen und ...

Ärztliche Anzeigepflicht
6.2. Historische Entwicklung der ärztlichen Anzeigepflicht
Entwicklung der ärztlichen Anzeigepflicht
VO bei
unklaren
Todesfällen
§ 359 StG
Strenge
Anzeigepflicht
im
Strafrechtsgesetz
Entkriminalisiert
und unklar im
ÄrzteG
§ 10 a
ÄrzteG
§ 27
ÄrzteG
Lockere Fassung
mit
Ermächtigung
in § 54 aF
ÄrzteG
Aktuelle
Fassung
grds streng
in § 54
ÄrzteG
1975 1852 1975 1984 Novelle Novelle
1998 2001
Die Wurzeln der ärztlichen Anzeigepflicht gehen bis ins Jahr 1808 zurück, als
Wundärzte, bei „bedenklichen, zweideutigen oder gar tödlichen Verwundungen“
zur Anzeige verpflichtet waren, indem „sie gleich nach dem ersten Verbande der
Polizeistelle, oder wo keine solche ist, der Ortsobrigkeit den Namen des
Verwundeten und dessen Wohnung mit der Beschaffenheit der Verletzung
anzuzeigen“ hatten. 399
Durch eine Verordnung vom 28.01.1855 400 gab es eine etwas umfassendere
Regelung betreffend unklare Todesfälle:
„Die gerichtliche Todtenbeschau, das ist die Leichenschau und
Leichenöffnung, ist vor der Beerdigung eines Verstorbenen bei jedem
unnatürlichen Todesfalle vorzunehmen, wenn nicht schon aus den
Umständen mit Gewißheit erhellt, daß derselbe durch keine strafbare
399 Maucher, Sistematisches Handbuch des österreichischen Strafgesetzes (1844) 255;
Bauer, Zur Anzeigepflicht des Arztes bei Sexualdelikten, ÖJZ 1986, 719.
400 RGBl 1855/26.
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