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Die Apokryphen - Verborgene Bücher der Bibel

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34<br />

ich euch, auf Levi zu hören; denn er wird das Gesetz des Herrn erkennen und wird anweisen zum Gericht und zu Opfern für ganz Israel bis<br />

zur Vollendung <strong>der</strong> Zeiten des Hohenpriesters Christus, von welchem <strong>der</strong> Herr gesagt hat. Ich beschwöre euch bei dem Gotte des Himmels,<br />

die Wahrheit zu tun, ein je<strong>der</strong> gegen seinen Nächsten, und Levi naht euch in Demut des Herzens, damit ihr Segen aus seinem Mund<br />

empfangt. Er selbst wird nämlich Israel segnen und Juda. Denn in ihm hat <strong>der</strong> Herr auserwählt zu herrschen über alle Völker. Und ihr sollt<br />

nie<strong>der</strong>fallen vor seinem Samen, denn er wird für euch sterben in sichtbaren und unsichtbaren Kriegen, und er wird unter -euch ein König in<br />

Ewigkeit sein. « 7 Und Ruben starb, nachdem er seinen Söhnen Befehle gegeben hatte. Und sie legten ihn in einen Sarg, bis sie ihn aus<br />

Ägypten heraufbrachten und in Hebron begruben in <strong>der</strong> Doppelhöhle, wo seine Väter begraben sind.<br />

Das Testament Simeons (über den Neid).<br />

1 Abschrift <strong>der</strong> Worte Simeons, was er zu seinen Söhnen redete, bevor er starb im 120. Jahre seines Lebens, in welchem Jahr auch Joseph<br />

starb. Sie kamen nämlich, ihn zu besuchen, als er krank war, und indem er sich stark machte, setzte er sich aufrecht und küßte sie und sprach<br />

zu ihnen: 2 »Hört, Kin<strong>der</strong>, hört Simeon, euren Vater, was ich in meinem Herzen habe! Ich wurde gezeugt von meinem Vater Jakob als <strong>der</strong><br />

zweite Sohn, und meine Mutter Lea nannte mich Simeon, weil <strong>der</strong> Herr ihr Gebet erhört hatte. Ich wurde sehr stark; ich scheute keine Tat<br />

und fürchtete mich vor keinem Unternehmen. Denn mein Herz war hart, und meine Leber unbeugsam, und meine Eingeweide ohne Mitleid.<br />

Denn auch die Tapferkeit ist vom Höchsten den Menschen gegeben in Seelen und in Leibern. Und in jener Zeit war ich eifersüchtig auf<br />

Joseph, denn unser Vater liebte ihn. Und ich verhärtete gegen ihn meine Leber, ihn zu töten; denn <strong>der</strong> Herrscher des Irrtums, <strong>der</strong> den Geist<br />

<strong>der</strong> Eifersucht sandte, verblendete meinen Verstand, daß ich nicht auf ihn acht hatte wie auf einen Bru<strong>der</strong> und meinen Vater Jakob nicht<br />

schonte. Aber sein Gott und <strong>der</strong> Gott seiner Väter, <strong>der</strong> seinen Engel sandte, errettete ihn aus meinen Händen. Als ich nämlich nach Sichem<br />

ging, Salbe für die Herden zu bringen, und Ruben nach Dotham, wo unser Bedarf war und die gesamte Nie<strong>der</strong>lage an Lebensmitteln, da<br />

verkaufte ihn unser Bru<strong>der</strong> Juda an die Ismaeliten. Und als Ruben kam, war er traurig. Denn er wollte ihn retten und zum Vater bringen. Ich<br />

aber ward zornig gegen Juda, weil er ihn lebendig losließ. Und ich brachte fünf Monate im Zorne gegen ihn zu. Denn Gott band mich und<br />

hin<strong>der</strong>te die Wirksamkeit meiner Hände. Denn meine rechte Hand war sieben Tage lang halb verdorrt. Und ich erkannte, Kin<strong>der</strong>, daß mir<br />

dieses um Josephs willen geschah. Und ich tat Buße und klagte und bat den Herrn, daß er meine Hand wie<strong>der</strong>herstelle, und ich<br />

zurückgehalten würde von aller Befleckung und Neid und von jeglicher Unbesonnenheit. Ich erkannte nämlich, daß ich eine böse Tat<br />

überlegte vor dem Herrn und meinem Vater Jakob wegen meines Bru<strong>der</strong>s Joseph, da ich ihn beneidete. 3 Und nun, Kin<strong>der</strong>, hütet euch vor<br />

den Geistern des Irrtums und des Neides. Denn auch <strong>der</strong> Neid herrscht über die gesamte Gesinnung des Menschen und läßt ihn we<strong>der</strong> essen<br />

noch trinken noch etwas Gutes tun. Allezeit redet er ihm ein, den Beneideten beiseite zu schaffen. Und <strong>der</strong> Beneidete blüht allezeit, <strong>der</strong><br />

Nei<strong>der</strong> aber schwindet allmählich dahin. Zwei Jahre lang quälte ich in <strong>der</strong> Furcht des Herrn durch Fasten meine Seele. Und ich erkannte, daß<br />

die Erlösung vom Neide durch die Furcht Gottes geschieht. Wenn einer zu dem Herrn seine Zuflucht nimmt, so läuft <strong>der</strong> böse Geist von ihm<br />

fort, und sein Sinn wird leicht. Und im Übrigen hat er Mitleid mit dem Beneideten und verdammt die nicht, die ihn lieben, und so wird er<br />

abgebracht vom Neid. Mein Vater befragte mich, weil er sah, daß ich mürrisch war, und ich sagte: »Ich leide an meiner Leber. « Denn ich<br />

trauerte mehr als alle, weil ich die Ursache des Verkaufs Josephs war. Und als wir nach Ägypten hinabgingen und er mich band wie einen<br />

Kundschafter, da erkannte ich, daß ich mit Recht litt, und betrübte mich nicht. Joseph aber war ein guter Mann und hatte den Geist Gottes in<br />

sich; mitleidig und barmherzig trug er mir das Böse nicht nach, son<strong>der</strong>n liebte mich auch wie die an<strong>der</strong>en Brü<strong>der</strong>. Hütet euch nun, meine<br />

Kin<strong>der</strong>, vor aller Eifersucht und Neid und wandelt in Einfalt <strong>der</strong> Seele und in gutem Herzen, indem ihr an eures Vaters Bru<strong>der</strong> denkt, damit<br />

Gott auch euch Gnade gebe und Herrlichkeit und Segen über eure Häupter, wie ihr an ihm gesehen habt. <strong>Die</strong> ganzen Tage hindurch machte<br />

er uns keine Vorwürfe wegen dieser Angelegenheit, son<strong>der</strong>n liebte uns wie seine Seele und mehr als seine Kin<strong>der</strong>. Und er ehrte uns und<br />

schenkte uns allen Reichtum und Vieh und Früchte. Und ihr nun, meine geliebten Kin<strong>der</strong>, liebt ein jeglicher seinen Bru<strong>der</strong> aus gutem Herzen<br />

und entfernt von euch den Geist des Neides! Denn dieser macht die Seele zornig und verdirbt den Leib, verursacht Zorn und Krieg in Bezug<br />

auf das Denkvermögen und reizt in das Blut hinein und führt die Gedanken zur Zerrüttung und läßt den Verstand nicht in dem Menschen<br />

mitwirken. Aber auch den Schlaf raubt er und bringt <strong>der</strong> Seele Verwirrung und Zittern dem Leibe. Denn auch im Schlaf berückt und verzehrt<br />

ihn ein böser Eifer, und durch unreine Geister beunruhigt er seine Seele und versetzt seinen Leib in Schrecken und erregt den Verstand durch<br />

Verwirrung, und wie wenn er einen bösen und vergiftenden Geist hätte, so erscheint er den Menschen. 5 Deswegen war Joseph lieblich von<br />

Gestalt und schön von Angesicht, denn es wohnte in ihm nichts Böses. Denn aus <strong>der</strong> Verwirrung des Geistes offenbart sich das Angesicht.<br />

Und nun, meine Kin<strong>der</strong>, macht gut eure Herzen vor dem Herrn und macht gerade eure Wege vor den Menschen, so werdet ihr Gnade finden<br />

vor Gott und Menschen. Und hütet euch, daß ihr nicht Hurerei treibt. Denn die Hurerei ist die Mutter alles Übels, indem sie von Gott<br />

scheidet und zu Beliar hinbringt. Ich habe nämlich in einer Abschrift <strong>der</strong> Schrift Henochs gesehen, daß eure Söhne mit euch durch Hurerei<br />

umkommen werden, und an Levi werden sie übel handeln mit dem Schwert. Aber sie werden nichts gegen Levi vermögen, denn er wird den<br />

Krieg des Herrn führen und wird jegliche Schlachtreihe von ihnen besiegen, und sie werden als sehr Wenige verteilt werden in Levi und Juda,<br />

und von euch wird keiner zur Herrschaft gelangen, wie auch mein Vater Jakob in dem Segen geweissagt hat. 6 Siehe, ich habe euch alles<br />

vorausgesagt, damit ich ohne Schuld sei an <strong>der</strong> Sünde eurer Seelen. Wenn ihr aber den Neid und jede Halsstarrigkeit von euch abtut, so<br />

werden meine Gebeine in Israel wie eine Rose blühen, und wie eine Lilie mein Fleisch in Jakob, und es wird mein Geruch sein, wie <strong>der</strong><br />

Geruch des Libanon, und es werden sich mehren von mir die Nachkommen bis in Ewigkeit wie heilige Ce<strong>der</strong>n, und ihre Zweige werden sich<br />

weithin erstrecken. Dann wird <strong>der</strong> Same Kanaans umkommen und einen Rest wird Amalek nicht haben und alle Kappadoker werden<br />

umkommen, und alle Chittäer werden ausgetilgt werden. Dann wird das Land Hams vergehen, und jedes Volk wird umkommen. Dann wird<br />

das Land ganz ausruhen von Aufruhr und alles Land, was unter dem Himmel ist, vom Krieg. Dann wird Sem verherrlicht werden, weil <strong>der</strong><br />

Herr, <strong>der</strong> große Gott Israels, auf Erden erscheint wie ein Mensch und durch ihn die Menschheit rettet. Dann werden alle Geister des Irrtums<br />

dahingegeben werden zur Zertretung, und Menschen werden herrschen über die bösen Geister. Dann werde ich mit Frohlocken auferstehen<br />

und den Höchsten preisen ob seiner Wun<strong>der</strong>taten. Denn Gott hat, nachdem er einen Leib angenommen hat und mit den Menschen essend, die<br />

Menschen errettet. 7 Und nun, meine Kindlein, gehorcht Levi, und durch Juda werdet ihr erlöst werden. Und erhebt euch nicht gegen diese<br />

beiden Stämme, denn aus ihnen wird euch aufsprossen das Heil Gottes. Es wird nämlich <strong>der</strong> Herr aus Levi einen Hohenpriester erwecken<br />

und aus Juda einen König, Gott und Mensch. Es wird er alle Heiden und das Geschlecht Israels erretten. Deshalb befehle ich euch alles,<br />

damit auch ihr es euren Kin<strong>der</strong>n befehlt, auf daß sie es bewahren auf ihre Geschlechter. « 8 Und Simeon vollendete seine Befehle an seine<br />

Söhne und entschlief zu seinen Vätern, 120 Jahre alt. Und sie legten ihn in einen Sarg von Holz, das nicht fault, um seine Gebeine nach<br />

Hebron hinaufzuführen. Und sie brachten sie heimlich hinauf im Kriege <strong>der</strong> Ägypter. Denn die Gebeine Josephs bewachten die Ägypter in<br />

den Schatzkammern <strong>der</strong> Könige. Es sagten ihnen nämlich die Zauberer, daß bei einem Auszuge <strong>der</strong> Gebeine Josephs in ganz Ägypten<br />

Finsternis sein würde und Dunkelheit und ein gewaltig großes Unglück für die Ägypter, so daß keiner, selbst mit <strong>der</strong> Laterne, seine Brü<strong>der</strong><br />

erkenne. Und die Söhne Simeons beklagten ihren Vater nach dem Gesetze <strong>der</strong> Trauer. Und sie waren in Ägypten bis zum Tage ihres<br />

Auszugs aus Ägypten durch Mose.<br />

Das Testament Judas (Über Tapferkeit, Habsucht und Hurerei).<br />

1Abschrift <strong>der</strong> Worte Judas, was er redete zu seinen Söhnen, bevor er starb. Als sie sich versammelt hatten, kamen sie zu ihm, und er sprach<br />

zu ihnen: »Ich war <strong>der</strong> vierte Sohn meines Vaters, und meine Mutter nannte mich Juda, indem sie sagte: »Ich danke dem Herrn, weil er mir<br />

noch einen vierten Sohn gegeben hat. « Heftig war ich und wacker in meiner Jugend und gehorchte meinem Vater in jedem Wort. Und ich<br />

pries meine Mutter und die Schwester meiner Mutter. Und es geschah, als ich ein Mann wurde, da verhieß mir mein Vater Jakob, indem er<br />

sagte: »Du wirst ein König sein und gut fortkommen in allem! « 2 Und <strong>der</strong> Herr gab mir Gnade in allen meinen Werken, sowohl auf dem<br />

Acker als auch im Hause. Als ich sah, daß ich mit <strong>der</strong> Hündin gleich laufen konnte, da ergriff ich sie auch und bereitete sie meinem Vater als

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