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Die Apokryphen - Verborgene Bücher der Bibel

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36<br />

Kanaaniterin Bessue geriet und an Thamar, die meinen Söhnen verlobt war. Und ich sprach zu meinem Schwiegervater: » Ich will mich mit<br />

meinem Vater beraten, und so will ich deine Tochter nehmen. « Und er zeigte mir im Namen seiner Tochter eine unermeßliche Menge<br />

Goldes. Denn er war ein König. Und er schmückte sie mit Gold und Perlen und ließ uns Wein einschenken bei dem Mahle, bei <strong>der</strong> Schönheit<br />

<strong>der</strong> Weiber. Und <strong>der</strong> Wein verdrehte meine Augen, und die Lust verdunkelte mein Herz. Und aus leidenschaftlicher Liebe zu ihr geriet ich an<br />

sie und übertrat das Gebot des Herrn und das Gebot meiner Väter und nahm sie zum Weibe. Und <strong>der</strong> Herr vergalt mir nach dem Rate meines<br />

Herzens, denn ich erlebte keine Freude an ihren Kin<strong>der</strong>n. 14 Und nun, meine Kin<strong>der</strong>, betrinkt euch nicht in Wein. Denn <strong>der</strong> Wein wendet<br />

den Verstand von <strong>der</strong> Wahrheit ab und erregt zorniges Verlangen und führt die Augen in Verwirrung. Denn <strong>der</strong> Geist <strong>der</strong> Hurerei hat den<br />

Wein wie einen <strong>Die</strong>ner zu den Gelüsten des Sinnes, denn auch diese beiden rauben die Kraft des Menschen. Wenn nämlich einer Wein trinkt,<br />

bis er trunken wird, so erregt er durch schmutzige Gedanken den Sinn zur Hurerei und erhitzt den Leib zum Beischlaf, und wenn <strong>der</strong><br />

Gegenstand <strong>der</strong> Begierde zugegen ist, so tut er die Sünde und schämt sich nicht. Derartig ist <strong>der</strong> Wein, meine Kin<strong>der</strong>, daß <strong>der</strong> Trunkene<br />

niemanden scheut. Denn siehe, auch mich hat er verführt, daß ich mich nicht schämte vor <strong>der</strong> Menge in <strong>der</strong> Stadt. Denn vor den Augen aller<br />

ging ich abseits zu Thamar und beging eine große Sünde und deckte die Decke <strong>der</strong> Unreinigkeit meiner Söhne auf. Nachdem ich Wein getrunken<br />

hatte, hatte ich keine Scheu vor dem Gebote Gottes und nahm ein kanaanitisches Weib. Deshalb, meine Kin<strong>der</strong>, bedarf <strong>der</strong>, welcher<br />

Wein trinkt, <strong>der</strong> Einsicht. Und dieses ist die Einsicht beim Weintrinken, daß er trinken kann, so lange er Schamgefühl hat. Wenn er aber<br />

diese Grenze überschreitet, so erregt er den Verstand und schafft den Geist des Irrtums. Und er bewirkt, daß <strong>der</strong> Trunkene schmutzige Reden<br />

führt und gottlos handelt und sich nicht schämt, son<strong>der</strong>n sich sogar <strong>der</strong> Schande rühmt und meint, es sei etwas Schönes. 15 Der, welcher hurt,<br />

geht auch entblößt des Königtums verlustig, da er ein Knecht <strong>der</strong> Hurerei wird, wie auch ich entblößt wurde. Denn ich gab meinen Stab, das<br />

ist die Stütze meines Stammes, dahin. Und meinen Gürtel, das ist die Gewalt. Und das Diadem, das ist die Herrlichkeit meines Königtums.<br />

Und ich tat Buße dieserhalb und nahm nicht Wein noch Fleisch bis zum Alter und kannte keine Freude. Und <strong>der</strong> Engel Gottes zeigte mir, daß<br />

bis in Ewigkeit die Weiber sowohl den König als auch den Bettler beherrschen und dem Könige die Herrlichkeit nehmen, dem Mannhaften<br />

die Macht und dem Bettler die geringste Stütze <strong>der</strong> Armut. 16 Wahret nun, meine Kin<strong>der</strong>, die Grenze des Weins. Es sind nämlich in ihm vier<br />

böse Geister: <strong>der</strong> Begierde, <strong>der</strong> sinnlichen Lust, <strong>der</strong> Unmäßigkeit, des schändlichen Gewinns. Wenn ihr Wein in Freude trinkt, mit <strong>der</strong> Furcht<br />

Gottes von Scham erfüllt so werdet ihr leben. Wenn ihr nämlich ohne Scham trinkt, und es entweicht die Furcht Gottes, so entsteht im<br />

Übrigen Trunkenheit, und es kommt hinzu die Schamlosigkeit. Wenn ihr euch aber auch nicht einmal völlig betrinkt, damit ihr nicht sündigt<br />

mit Worten des Übermuts und des Kampfes und <strong>der</strong> Verleumdung und <strong>der</strong> Übertretung von Gottes Geboten, so werdet ihr auch vorzeitig<br />

umkommen. Und die Geheimnisse Gottes und <strong>der</strong> Menschen enthüllt <strong>der</strong> Wein den Fremden, wie auch ich die Gebote Gottes und die<br />

Geheimnisse meines Vaters Jakob <strong>der</strong> Kanaaniterin Bessue enthüllte, welche zu enthüllen mir Gott verboten hatte. Und <strong>der</strong> Wein wird die<br />

Ursache des Kriegs und <strong>der</strong> Unruhe. 17 Ich befehle euch nun, meine Kin<strong>der</strong>, nicht das Geld zu lieben und nicht auf die Schönheit <strong>der</strong> Weiber<br />

zu sehen. Denn auch durch das Geld und die Schönheit wurde ich irregeführt zu <strong>der</strong> Kanaaniterin Bessue hin. Denn ich weiß, daß mein<br />

Geschlecht wegen dieser zwei Dinge ins Elend geraten wird; denn auch die weisen Männer unter meinen Söhnen werden sie umstimmen und<br />

bewirken, daß das Reich Judas verkleinert werde, welches mir <strong>der</strong> Herr wegen des Gehorsams gegen meinen Vater gegeben hat. Denn<br />

niemals betrübte ich mit einem Worte meinen Vater Jakob, weil ich alles tat, was er sagte. Und Abraham, <strong>der</strong> Ahn meines Vaters, segnete<br />

mich, daß ich herrschen sollte in Israel. Und Isaak segnete mich auch ebenso. Und ich weiß, daß von mir das Königtum erstehen wird. 18<br />

Denn ich las auch in den <strong>Bücher</strong>n Henochs, des Gerechten, alles, was ihr in den letzten Tagen Böses tun werdet. Hütet euch nun, meine<br />

Kin<strong>der</strong>, vor <strong>der</strong> Hurerei und <strong>der</strong> Habsucht; hört auf Juda, euren Vater. Denn dieses macht abwendig vom Gesetze Gottes und verblendet den<br />

Rat <strong>der</strong> Seele und lehrt Übermut und läßt nicht zu, daß sich ein Mann seines Nächsten erbarmt. Es beraubt die Seele jeglichen Wohlwollens<br />

und bedrängt ihn in Mühen und Beschwerden und raubt ihm den Schlaf und reibt sein Fleisch auf und hin<strong>der</strong>t die Opfer Gottes und gedenkt<br />

des Segens nicht und hört nicht auf die Rede des Propheten und ist unwillig über das fromme Wort. Denn wer den beiden Leidenschaften, die<br />

den Geboten Gottes wi<strong>der</strong>streben, dient, kann Gott nicht gehorchen; denn sie haben seine Seele verblendet, und er geht am Tag einher wie in<br />

<strong>der</strong> Nacht. 19 Meine Kin<strong>der</strong>, die Habsucht führt zu den Götzenbil<strong>der</strong>n, denn in <strong>der</strong> durch das Geld verursachten Verblendung nennen sie<br />

diejenigen Götter, die es nicht sind; und sie bewirkt, daß <strong>der</strong>, welcher sie hat, in Verzückung gerät. Wegen des Geldes verlor ich meine<br />

Kin<strong>der</strong> und ohne die Buße meines Fleisches und die Demütigung meiner Seele und die Gebete meines Vaters Jakob hätte ich kin<strong>der</strong>los<br />

sterben können. Allein <strong>der</strong> Gott meiner Väter, <strong>der</strong> Barmherzige und Gnädige, erkannte, daß ich in Unwissenheit gehandelt hätte. Es<br />

verblendete mich nämlich <strong>der</strong> Herrscher des Irrtums, und ich war unwissend wie ein Mensch und wie Fleisch, in Sünden verdorben. Und ich<br />

erkannte meine eigene Schwachheit, da ich meinte, unbesiegbar zu sein. 20 Erkennet nun, meine Kin<strong>der</strong>, daß sich zwei Geister mit dem<br />

Menschen abgeben, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Wahrheit und <strong>der</strong> des Irrtums, und <strong>der</strong> mittlere ist <strong>der</strong> <strong>der</strong> Einsicht des Verstandes, wohin er neigen will. Und<br />

sowohl das auf die Wahrheit als auch das auf den Irrtum Bezügliche ist auf die Brust des Menschen geschrieben; jedes von ihnen erkennt <strong>der</strong><br />

Herr. Und es gibt keine Zeit, in <strong>der</strong> die Werke des Menschen werden verborgen sein können, denn auf den Brustknochen ist sie selbst<br />

eingeschrieben vor dem Herrn. Und <strong>der</strong> Geist <strong>der</strong> Wahrheit bezeugt alles und verklagt alle, und <strong>der</strong> Sün<strong>der</strong> ist aus dem eigenen Herzen<br />

heraus entbrannt und kann das Angesicht nicht zu dem Richter aufheben. 21 Und nun, Kin<strong>der</strong>, liebt den Levi, damit ihr bleibet, und erhebt<br />

euch nicht gegen ihn, damit ihr nicht vertilgt werdet. Mir nämlich gab <strong>der</strong> Herr das Königtum und jenem das Priestertum und er ordnete das<br />

Königtum dem Priestertum unter. Mir gab er das auf <strong>der</strong> Erde, jenem das im Himmel. Wie <strong>der</strong> Himmel die Erde überragt, so überragt das<br />

Priestertum Gottes das Königtum auf Erden. Denn <strong>der</strong> Herr hat ihn auch vor dir erwählt, ihm zu nahen und seinen Tisch zu essen und die<br />

Erstlinge vom Mahle <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> Israel. Und du wirst ihnen sein wie ein Meer. Denn wie in ihm Gerechte und Ungerechte vom Sturm<br />

umhergetrieben werden, die einen gefangen, die an<strong>der</strong>en reich werdend, so wird auch in dir jegliche Art von Menschen sein; die einen<br />

werden in Gefahr sein, indem sie gefangen werden, die an<strong>der</strong>en werden reich werden vom Raub. Denn die Herrscher werden sein wie die<br />

Meerungeheuer, Menschen wie Fische verschlingend; Töchter und freie Söhne werden sie zu Sklaven machen, Häuser, Äcker, Herden,<br />

Schätze werden sie rauben und mit dem Fleische vieler Raben und Ibisse sättigen, und sie werden fortschreiten im Bösen, indem sie sich<br />

überheben in Habsucht. Und sie werden falsche Propheten sein wie Sturmwinde und alle Gerechten verfolgen. 22 Es wird aber <strong>der</strong> Herr über<br />

sie Spaltungen gegeneinan<strong>der</strong> herbeiführen, und es werden beständige Kämpfe in Israel sein, und durch fremde Völker wird mein Königreich<br />

vernichtet werden, bis das Heil Israels kommt, bis zur Erscheinung des Gottes <strong>der</strong> Gerechtigkeit, daß Jakob in Frieden ruht und alle Heiden.<br />

Und er selbst wird die Macht meines Königreichs bewahren bis in Ewigkeit. Denn mit einem Eide hat mir <strong>der</strong> Herr geschworen, mein<br />

Königtum nicht auszutilgen von meinem Samen alle Tage bis in Ewigkeit. 23 Viele Trauer aber habe ich, meine Kin<strong>der</strong>, wegen <strong>der</strong><br />

Ausschreitungen und Zaubereien und des Götzendienstes, die ihr vollführen werdet gegen das Königtum, indem ihr den Bauchrednern folgt<br />

und den Stimmen und den Dämonen des Irrtums. Eure Töchter werdet ihr zu Tänzerinnen und öffentlichen Dirnen machen und werdet euch<br />

vermischen mit den Greueln <strong>der</strong> Heiden. Dafür wird <strong>der</strong> Herr über euch Hunger und Pest bringen, Tod und Schwert, strafende Belagerung<br />

und Hunde zur Zerfleischung durch die Feinde und Schmach <strong>der</strong> Freunde, Ver<strong>der</strong>ben und Entzündung <strong>der</strong> Augen, Mord <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, Raub<br />

<strong>der</strong> Gattinnen, Wegnahme <strong>der</strong> Habe, Verbrennung des Tempels Gottes, Verödung des Landes, Knechtschaft euer selbst unter den Heiden.<br />

Und sie werden etliche von euch zu Eunuchen verschneiden für ihre Weiber, bis ihr umkehrt zum Herrn in Einfalt des Herzens, von Reue<br />

ergriffen und wandelnd in allen Geboten Gottes, und <strong>der</strong> Herr euch heimsuchen wird in Erbarmen und euch zurückführen wird aus <strong>der</strong><br />

Gefangenschaft eurer Feinde. 24 Und darauf wird euch aufgehen ein Stern aus Jakob in Frieden und es wird aufstehen ein Mensch aus<br />

meinem Samen wie die Sonne <strong>der</strong> Gerechtigkeit, welcher wandelt mit den Menschenkin<strong>der</strong>n in Sanftmut und Gerechtigkeit, und keine Sünde<br />

wird an ihm gefunden werden. Und es werden sich über ihn die Himmel öffnen, auszugießen den Segen des Geistes vom heiligen Vater; und<br />

er selbst wird ausgießen den Geist <strong>der</strong> Gnade über euch, und ihr werdet seine Söhne in Wahrheit sein und werdet wandeln in seinen Geboten,<br />

den ersten und letzten. <strong>Die</strong>ser ist <strong>der</strong> Sproß des höchsten Gottes, und dieses ist die Quelle zum Leben für alles Fleisch. Dann wird<br />

aufleuchten das Szepter meines Königreichs, und an eurer Wurzel wird ein Schößling entstehen. Und durch ihn wird ein Szepter <strong>der</strong><br />

Gerechtigkeit für die Heiden aufgehen, zu richten und zu retten alle, die den Herrn anrufen. 25 Und hierauf werden Abraham und Isaak und

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