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Die Apokryphen - Verborgene Bücher der Bibel

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40<br />

vollziehen und wird euch in die Verheißung eurer Väter hineinführen. Jedoch ihr sollt meine Gebeine mit euch hinaufnehmen. Denn wenn<br />

meine Gebeine hinaufgebracht werden, wird <strong>der</strong> Herr mit euch im Lichte sein, und Beliar wird in Finsternis mit den Ägyptern<br />

sein. Auch eure Mutter Zelpha bringt hinauf und legt sie nahe bei Balla an <strong>der</strong> Rennbahn in <strong>der</strong> Nähe Rahels. « Und nachdem er dieses<br />

gesagt hatte, streckte er seine Füße aus und schlief den ewigen Schlaf. Und es betrauerte ihn ganz Israel und das ganze Ägypten in großer<br />

Trauer. Denn auch mit den Ägyptern hatte er Mitleid wie mit den eigenen Glie<strong>der</strong>n und tat ihnen Gutes und stand ihnen mit jeglichem Werk,<br />

mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Das Testament Benjamins (über reine Gesinnung).<br />

1 Abschrift <strong>der</strong> Worte Benjamins, die er seinen Söhnen vortrug, nachdem er 120 Jahre gelebt hatte. Und er küßte sie und sprach: »Wie Isaak<br />

im 100. Jahre dem Abraham geboren wurde, so auch ich dem Jakob. Da nun Rahel, nachdem sie mich geboren hatte, gestorben war, hatte ich<br />

keine Milch; an ihrer Sklavin Balla nun trank ich. Denn Rahel war, nachdem sie Joseph geboren hatte, 12 Jahre lang unfruchtbar. Und sie<br />

betete zum Herrn mit Fasten 12 Tage lang; da empfing sie und gebar mich. Denn unser Vater liebte Rahel sehr und wünschte zwei Söhne von<br />

ihr zu sehen. Deshalb wurde ich »Sohn <strong>der</strong> Tage« genannt, daß heißt Benjamin. 2 Als ich nun nach Ägypten kam, und mein Bru<strong>der</strong> Joseph<br />

mich wie<strong>der</strong>erkannte, spricht er zu mir: »Was sagten sie unserem Vater, als sie mich verkauft hatten?« Und ich sprach zu ihm: »Sie<br />

besudelten deinen Rock mit Blut und sandten ihn und sprachen: Sieh zu, ob dieses <strong>der</strong> Rock deines Sohnes ist!« Und er spricht zu mir: »ja,<br />

Bru<strong>der</strong>; denn auch als mich die Ismaeliten nahmen, zog mir einer von ihnen den Rock aus und gab mir einen Schurz und geißelte mich und<br />

hieß mich laufen. Während er aber hinging, mein Gewand zu verbergen, begegnete ihm ein Löwe und tötete ihn. Und so fürchteten sich seine<br />

Genossen und verkauften mich an die an<strong>der</strong>en von ihnen. « 3Und ihr nun, meine Kin<strong>der</strong>, liebt den Herrn, den Gott des Himmels, und<br />

bewahrt seine Gebote, indem ihr dem guten und frommen Joseph nachahmt. Und es soll euer Sinn auf das Gute gerichtet sein, wie ihr auch<br />

von mir wißt. Wer eine gute Gesinnung hat, sieht alles richtig. Fürchtet den Herrn und liebt den Nächsten, und wenn die Geister des Beliar<br />

euch zu je<strong>der</strong> Schlechtigkeit <strong>der</strong> Unterdrückung reizen, so möge über euch keine Schlechtigkeit <strong>der</strong> Unterdrückung die Herrschaft gewinnen,<br />

wie auch nicht über meinen Bru<strong>der</strong> Joseph. Wie viele Menschen wollten ihn töten, aber Gott beschirmte ihn. Denn wer Gott fürchtet und den<br />

Nächsten liebt, kann nicht von dem in <strong>der</strong> Luft hausenden Geiste Beliars getroffen werden, da er von <strong>der</strong> Furcht Gottes beschirmt wird. Und<br />

von <strong>der</strong> Nachstellung von Menschen o<strong>der</strong> wilden Tieren kann er nicht beherrscht werden, da ihm geholfen wird von <strong>der</strong> Liebe des Herrn, die<br />

er zu dem Nächsten hat. Denn er bat auch unseren Vater Jakob, daß er für unsere Brü<strong>der</strong> beten möchte, damit es ihnen <strong>der</strong> Herr nicht<br />

zurechne, wenn sie etwas Böses in betreff seiner geplant hätten. Und so rief Jakob: »0 Kind Joseph, du hast das Herz deines Vaters Jakob<br />

überwunden. « Und er umfaßte ihn und küßte ihn zwei Stunden lang und sprach: »Es wird erfüllt werden an dir eine Weissagung des<br />

Himmels über das Lamm Gottes und den Erretter <strong>der</strong> Welt, daß ein Unschuldiger für Gottlose wird dahingegeben werden und ein Sündloser<br />

für Sün<strong>der</strong> sterben wird in dem Blute des Bundes, zur Errettung <strong>der</strong> Heiden und Israels, und daß er Beliar und seine <strong>Die</strong>ner vernichten wird.<br />

« 4 Ihr habt gesehen, Kin<strong>der</strong>, das Ende des guten Mannes. Ahmt seine Barmherzigkeit nach in guter Gesinnung, damit auch ihr Kränze <strong>der</strong><br />

Herrlichkeit tragt. Der gute Mensch hat kein finsteres Auge; denn er hat Erbarmen mit allen, auch wenn sie Sün<strong>der</strong> sind, ja auch wenn sie<br />

über ihn beratschlagen zum Bösen. So besiegt <strong>der</strong>, welcher Gutes tut, den Bösen, da er von dem Guten beschirmt wird; die Gerechten aber<br />

liebt er wie seine Seele. Wenn einer gepriesen wird, so neidet er nicht; wenn einer reich ist, so ist er nicht neidisch; wenn einer tapfer ist, so<br />

lobt er ihn; den Keuschen preist er vertrauensvoll; des Armen erbarmt er sich; mit dem Kranken hat er Mitleid; Gott preist er laut; den, <strong>der</strong><br />

Gott fürchtet, beschützt er; dem, <strong>der</strong> Gott liebt, hilft er; den, <strong>der</strong> den Höchsten verachtet, warnt und bekehrt er und den, <strong>der</strong> die Gnade eines<br />

guten Geistes hat, liebt er von ganzer Seele. 5 Wenn ihr eine gute Gesinnung habt, Kin<strong>der</strong>, so werden auch die schlechten Menschen mit<br />

euch Frieden haben, und die Schwelger werden euch scheuen und zum Guten umkehren, und die Habsüchtigen werden nicht nur von <strong>der</strong><br />

Leidenschaft abstehen, son<strong>der</strong>n auch den Bedrückten den Gewinn zurückgeben. Wenn ihr Gutes tut, werden auch die unreinen Geister von<br />

euch fliehen, und selbst die wilden Tiere werden aus Furcht vor euch fliehen. Denn wo Licht <strong>der</strong> guten Werke vorhanden ist in <strong>der</strong><br />

Gesinnung, da weicht die Finsternis vor ihm. Denn wenn jemand einen frommen Mann verhöhnt, so tut er Buße; denn <strong>der</strong> Fromme erbarmt<br />

sich des Lästerers und schweigt. Und wenn jemand eine gerechte Seele verraten hat, und <strong>der</strong> Gerechte demütigt sich auf kurze Zeit im Gebet,<br />

so erscheint er nach nicht langer Zeit weit glänzen<strong>der</strong>, wie mein Bru<strong>der</strong> Joseph gewesen ist. 6 Der Rat des guten Mannes ist nicht in <strong>der</strong><br />

Hand des Geistes <strong>der</strong> Verführung Beliars. Denn <strong>der</strong> Engel des Friedens führt seine Seele. Er sieht nicht leidenschaftlich auf das<br />

Vergängliche, noch sammelt er Reichtum für die Vergnügungssucht; nicht ergötzt er sich am Vergnügen, nicht betrübt er den Nächsten, nicht<br />

überladet er sich mit Speise, nicht schweift er mit den Augen umher. Denn <strong>der</strong> Herr ist sein Teil. Der gute Rat nimmt nicht Ehre und<br />

Schmach von Menschen an und alle List o<strong>der</strong> Lüge, Streit und Schmähung kennt er nicht; denn <strong>der</strong> Herr wohnt in ihm und erleuchtet seine<br />

Seele und freut sich an allem zu je<strong>der</strong> Zeit. <strong>Die</strong> gute Gesinnung hat nicht zwei Zungen, des Segens und des Fluchs, <strong>der</strong> Schande und <strong>der</strong><br />

Ehre, <strong>der</strong> Trauer und <strong>der</strong> Freude, <strong>der</strong> Ruhe und <strong>der</strong> Unruhe, <strong>der</strong> Heuchelei und <strong>der</strong> Wahrheit, <strong>der</strong> Armut und des Reichtums, son<strong>der</strong>n sie hat<br />

nur einen lauteren, reinen Gemütszustand hinsichtlich aller. Sie hat kein doppeltes Gesicht noch Gehör; denn bei allem, was er tut o<strong>der</strong> redet<br />

o<strong>der</strong> sieht, weiß er, daß <strong>der</strong> Herr seine Seele betrachtet und seine Gesinnung reinigt, damit er nicht verdammt wird von Gott und Menschen.<br />

Von Beliar aber ist jedes Werk zwiefältig und hat keine Einfalt. 7 Deshalb, meine Kin<strong>der</strong>, flieht die Bosheit Beliars, denn sie gibt denen, die<br />

ihr gehorchen, ein Schwert. Das Schwert aber ist die Mutter von 7 Übeln. Zuerst empfängt die Gesinnung durch den Beliar; es ist aber das<br />

erste Neid, das zweite Ver<strong>der</strong>ben, das dritte Trübsal, das vierte Gefangenschaft, das fünfte Mangel, das sechste Unruhe, das siebente<br />

Verwüstung. Deshalb ist auch Kain sieben Strafen von Gott übergeben; denn alle 100 Jahre brachte <strong>der</strong> Herr eine Strafe über ihn. 200 Jahre<br />

leidet er, und im 900. Jahre wird er verjagt zur Zeit <strong>der</strong> Sintflut wegen seines gerechten Bru<strong>der</strong>s Abel. In 700 Jahren wurde Kain gerichtet,<br />

Lamech aber in 70 mal 7 Jahren; denn bis in Ewigkeit werden diejenigen, welche dem Kain gleichen in Neid, so daß sie den Bru<strong>der</strong> hassen,<br />

mit <strong>der</strong>selben Strafe gerichtet werden. 8Und ihr nun, Kin<strong>der</strong>, entflieht <strong>der</strong> Bosheit, dem Neid und dem Bru<strong>der</strong>haß und hangt <strong>der</strong> Güte und <strong>der</strong><br />

Liebe an! Wer eine reine Gesinnung in Liebe hat, sieht kein Weib zur Hurerei an; denn er hat keine Befleckung im Herzen, weil auf ihm <strong>der</strong><br />

Geist Gottes ruht. Denn wie die So nne nicht befleckt wird, wenn sie auf Mist und Schmutz scheint, son<strong>der</strong>n vielmehr beides trocknet und den<br />

üblen Geruch vertreibt, so baut auch vielmehr <strong>der</strong> reine Sinn, wenn er in den Befleckungen <strong>der</strong> Erde festgehalten wird; er selbst aber wird<br />

nicht befleckt. 9 Ich vermute aber, daß auch nicht gut Taten unter euch geschehen werden, aus den Worten Henochs, des Gerechten. Ihr<br />

werdet nämlich Hurerei treiben wie Sodom und werdet beinahe untergehen und werdet in Weibern heftige Begierden wie<strong>der</strong> erwecken, und<br />

das Reich des Herrn wird nicht unter euch sein, denn sogleich wird er selbst es nehmen. Allein in einem Teil von euch wird <strong>der</strong> Tempel<br />

Gottes sein und er wird berühmter sein als <strong>der</strong> erste, und die 12 Stämme werden sich dort versammeln und alle Heiden, bis <strong>der</strong> Höchste sein<br />

Heil sendet durch den Besuch des Eingeborenen. Und er wird hineingehen in den ersten Tempel, und dort wird <strong>der</strong> Herr geschmäht und<br />

verachtet und am Holz erhöht werden. Und <strong>der</strong> Vorhang des Tempels wird zerreißen, und <strong>der</strong> Geist Gottes wird auf die Heiden herabsteigen<br />

wie ausgegossenes Feuer. Und nachdem er aus <strong>der</strong> Unterwelt zurückgekehrt ist, wird er aufsteigen von <strong>der</strong> Erde zum Himmel. Ich erkannte<br />

aber, wie würdig er sein wird auf Erden und wie herrlich im Himmel. 10 Als aber Joseph in Ägypten war, begehrte ich sein Bild und die<br />

Gestalt seines Angesichts zu sehen, und durch die Gebete meines Vaters Jakob sah ich ihn, am Tage, während ich wach war, so, wie sein<br />

ganzes Aussehen war. Wisset nun, meine Kin<strong>der</strong>, daß ich sterbe. Übt nun Wahrheit und Gerechtigkeit ein je<strong>der</strong> an seinem Nächsten und<br />

Gericht zur Bestätigung und bewahrt das Gesetz des Herrn und seine Gebote. <strong>Die</strong>ses nämlich lehre ich euch statt jeglichen Erbteils. Und ihr<br />

nun gebt es euren Kin<strong>der</strong>n zum ewigen Besitz. Denn dieses haben Abraham und Isaak und Jakob getan. Alles dieses haben sie uns vererbt,<br />

indem sie sprachen: Bewahrt die Gebote Gottes, bis <strong>der</strong> Herr sein Heil allen Heiden offenbart. Dann werdet ihr Henoch, Noah und Sem und<br />

Abraham und Isaak und Jakob sehen, wie sie auferstehen zur Rechten mit Frohlocken. Dann werden auch wir auferstehen, ein je<strong>der</strong> zu<br />

unserem Reich, anbetend den König des Himmels, <strong>der</strong> auf Erden erschienen ist in <strong>der</strong> Gestalt eines niedrigen Menschen. Und alle, welche an<br />

ihn glaubten auf Erden, werden sich mit ihm freuen. Dann werden auch alle auferstehen, die einen zur Herrlichkeit, die an<strong>der</strong>en zur Schande.<br />

Und <strong>der</strong> Herr wird zuerst Israel richten wegen <strong>der</strong> Gottlosigkeit gegen ihn, denn sie haben an den im Fleisch erschienenen Gott, den Erretter,

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