23.06.2014 Aufrufe

Die Apokryphen - Verborgene Bücher der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Bücher der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Bücher der Bibel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

38<br />

Zeiten gezeigt; denn alles wird sich zutragen in Israel. Und ihr nun, befehlt euren Kin<strong>der</strong>n, daß sie sich einigen mit Levi und Juda. Denn<br />

durch Juda wird Heil aufgehen für Israel, und in ihm wird Jakob gesegnet werden. Denn durch sein Szepter wird Gott erscheinen, unter<br />

Menschen auf <strong>der</strong> Erde wohnend, zu erretten das Geschlecht Israels; und er wird Gerechte aus den Heiden herzuführen. Wenn ihr das Gute<br />

tut, meine Kin<strong>der</strong>, so werden euch sowohl die Menschen als auch die Engel segnen, und Gott wird verherrlicht werden durch euch unter den<br />

Heiden, und <strong>der</strong> Teufel wird von euch fliehen, und die wilden Tiere werden euch fürchten, und die Engel werden sich euer annehmen. Wie<br />

wenn nämlich einer, <strong>der</strong> ein Kind gut großzieht, ein gutes Andenken hat, so ist auch bei dem guten Werk ein gutes Andenken bei Gott. Den<br />

aber, <strong>der</strong> das Gute nicht tut, werden die Engel und die Menschen verfluchen, und Gott wird durch ihn geschmäht werden unter den Heiden,<br />

und <strong>der</strong> Teufel wird ihn bewohnen wie sein eigenes Gefäß, und jedes wilde Tier wird über ihn herrschen, und <strong>der</strong> Herr wird ihn hassen. Denn<br />

auch die Gebote des Gesetzes sind zwiefältig und werden mit Kunst erfüllt. Es gibt eine Zeit für das Zusammensein mit seinem Weibe und<br />

eine Zeit des Sichenthaltens für sein Gebet. Und es gibt zwei Gebote, und wenn sie nicht in ihrer Ordnung gehalten werden, so bewirken sie<br />

Sünde. So ist es auch bei den übrigen Geboten. Werdet nun weise in Gott und verständig, da ihr die Ordnung seiner Gebote wißt und die<br />

Gesetze je<strong>der</strong> Handlung, damit <strong>der</strong> Herr euch liebt! « 9 Und nachdem er ihnen vieles Derartige aufgetragen hatte, gebot er, daß sie seine<br />

Gebeine nach Hebron hinüberbringen und bei seinen Vätern begraben sollten. Und nachdem er mit fröhlicher Seele gegessen und getrunken<br />

hatte, verhüllte er sein Angesicht und starb. Und seine Söhne taten alles, was ihnen ihr Vater Naphthali befohlen hatte.<br />

Das Testament Josephs (über die Keuschheit).<br />

1 Abschrift des Testaments Josephs. Als er im Sterben lag, rief er seine Söhne und seine Brü<strong>der</strong> und sprach zu ihnen: »Meine Kin<strong>der</strong> und<br />

Brü<strong>der</strong>, hört Joseph, den von Israel Geliebten; vernehmt, Söhne, euren Vater! Ich sah in meinem Leben den Neid und den Tod und ich irrte<br />

nicht in <strong>der</strong> Wahrheit des Herrn. <strong>Die</strong>se meine Brü<strong>der</strong> haßten mich, aber <strong>der</strong> Herr liebte mich. Sie wollten mich töten, aber <strong>der</strong> Gott meiner<br />

Väter bewachte mich; in eine Grube ließen sie mich hinab, aber <strong>der</strong> Höchste führte mich hinauf. Ich ward als Sklave verkauft, aber <strong>der</strong> Herr<br />

machte mich frei; ich ward gefangengenommen, aber seine starke Hand half mir. Von Hunger ward ich gequält, aber <strong>der</strong> Herr selbst ernährte<br />

mich; allein war ich, und Gott tröstete mich. Ich war krank, und <strong>der</strong> Höchste besuchte mich; ich war im Gefängnis, und <strong>der</strong> Erretter<br />

begnadigte mich; in Banden, und er erlöste mich; in Verleumdungen, und er verteidigte mich; in bitteren Reden <strong>der</strong> Ägypter, und er errettete<br />

mich; in Neid mit Arglist, und er erhöhte mich. 2 Und so vertraute mir Photimar, <strong>der</strong> Oberkoch Pharaos, sein Haus an. Und ich kämpfte<br />

gegen sein schamloses Weib, das mich drängte, mit ihr zu sündigen. Allein <strong>der</strong> Gott Israels, meines Vaters, bewahrte mich vor <strong>der</strong><br />

brennenden Flamme. Ich ward ins Gefängnis geworfen, geschlagen, verspottet, und <strong>der</strong> Herr machte, daß sich <strong>der</strong> Gefangenenwärter meiner<br />

erbarmte. Denn er verläßt gewiß nicht die, die ihn fürchten, nicht in Dunkelheit o<strong>der</strong> Banden o<strong>der</strong> Trübsal o<strong>der</strong> Not. Denn Gott schämt sich<br />

nicht wie ein Mensch, noch zagt er wie ein Menschenkind, noch ist er schwach wie ein Erdgeborener, noch verstößt er. An allen Orten aber<br />

ist er da und auf verschiedene Weisen tröstet er, wenn er eine kurze Zeit sich entfernt hat, um den Ratschluß <strong>der</strong> Seele zu prüfen. In zehn<br />

Versuchungen fand er mich erprobt, und in ihnen allen bewies ich Langmut; denn ein großes Heilmittel ist die Langmut, und viel Gutes gibt<br />

die Geduld. 3 Wie oft drohte die Ägypterin mir den Tod! Wie oft ließ sie mich rufen, um mich Züchtigungen zu übergeben und drohte mir,<br />

wenn ich nicht mit ihr zusammenkommen wollte! Sie sagte mir aber: »Du sollst über mich herrschen und über all das Meine, wenn du dich<br />

selbst mir hingibst, und du sollst wie unser Herrscher sein! « Ich nun gedachte an die Worte <strong>der</strong> Väter meines Vaters Jakob und ging in die<br />

Kammer und betete zum Herrn, und ich fastete in jenen 7 Jahren und erschien dem Ägypter, als ob ich in Üppigkeit lebte; denn diejenigen,<br />

welche um Gottes willen fasten, bekommen ein anmutiges Gesicht. Wenn er mir aber Wein gab, so trank ich ihn nicht und während dreier<br />

Tage nahm ich meine Nahrung und gab sie Armen und Kranken. Und am Morgen wachte ich früh auf zum Herrn und klagte über die<br />

Ägypterin aus Memphis, denn sie belästigte mich unaufhörlich sehr. Und des Nachts kam sie zu mir unter dem Vorwand eines Besuchs und<br />

zuerst stellte sie sich, weil sie kein männliches Kind hatte, als wolle sie mich wie einen Sohn halten. Und ich betete zum Herrn, und sie gebar<br />

ein männliches Kind. Eine Zeitlang nun umarmte sie mich wie einen Sohn, und ich merkte es nicht; zuletzt suchte sie mich zur Hurerei zu<br />

verlocken. Und da ich es merkte, wurde ich betrübt bis zum Tod, und als sie hinausgegangen war, kam ich zu mir selbst und trauerte über sie<br />

viele Tage; denn ich erkannte ihre List und die Verführung. Und ich sagte ihr Worte des Höchsten, ob sie vielleicht sich abwenden würde<br />

von ihrer schlechten Begierde. Wie oft schmeichelte sie mir mit Worten als einem heiligen Mann, indem sie listig durch Reden meine<br />

Keuschheit vor ihrem Mann lobte, während sie allein mich zu Falle bringen wollte! Sie pries mich öffentlich als keusch und im Geheimen<br />

sprach sie zu mir: »Fürchte meinen Mann nicht, denn er ist auch von deiner Keuschheit überzeugt; denn auch wenn ihm einer etwas über uns<br />

sagte, würde er es nicht glauben. « Bei alledem schlief ich auf <strong>der</strong> Erde in einem Sack und bat Gott, daß mich <strong>der</strong> Herr von <strong>der</strong> Ägypterin<br />

erretten möge. Als sie aber nichts vermochte, kam sie wie<strong>der</strong>um unter dem Vorwande zu mir, Unterricht bei mir zu nehmen, um das Wort<br />

des Herrn zu lernen. Und sie sprach zu mir: »Wenn du willst, daß ich die Götzen verlasse, so willfahre mir, und ich werde den Ägypter<br />

überreden, daß er von den Götzen abfällt, und wir wollen im Gesetze deines Herrn wandeln. «Ich sage aber zu ihr: »Der Herr will nicht, daß<br />

die, welche ihn fürchten, in Unreinigkeit wandeln, noch hat er an den Ehebrechern Gefallen.« Und jene schwieg still und verlangte, ich solle<br />

ihre Begierde stillen. Und ich fastete und betete noch mehr, damit mich <strong>der</strong> Herr von ihr erretten möchte. 5 Wie<strong>der</strong>um aber zu einer an<strong>der</strong>en<br />

Zeit spricht sie zu mir: »Wenn du nicht ehebrechen willst, so will ich den Ägypter töten und so will ich dich nach dem Gesetze zum Manne<br />

nehmen!« Als ich nun dieses hörte, zerriß ich mein Gewand und sprach: »0 Weib, fürchte den Herrn und vollführe diese böse Tat nicht,<br />

damit du nicht ver<strong>der</strong>bt werdest; denn ich werde auch deine gottlose Absicht allen kundtun! « Jene fürchtete sich nun und bat, daß ich<br />

keinem ihre Schlechtigkeit kundtun solle. Und sie ging fort und suchte mich mit Geschenken zu kirren und schickte mir allen Genuß <strong>der</strong><br />

Menschenkin<strong>der</strong>. 6 Und sie schickt mir eine Speise mit Zauberei vermischt. Und als <strong>der</strong> Verschnittene kam, <strong>der</strong> sie brachte, blickte ich auf<br />

und sah einen furchtbaren Mann, <strong>der</strong> mir mit <strong>der</strong> Schüssel ein Schwert überreichte. Und ich merkte, daß ihre Geschäftigkeit auf Verführung<br />

<strong>der</strong> Seele abzielte. Und als er hinausgegangen war, klagte ich und kostete we<strong>der</strong> jene noch irgend eine an<strong>der</strong>e von ihren Speisen. Nach einem<br />

Tage nun kam sie zu mir und erkannte die Speise und spricht zu mir: »Weshalb hast du nicht von <strong>der</strong> Speise gegessen?« Und ich sprach zu<br />

ihr: »Weil du sie mit Tod angefüllt hast. Und wie hast du gesprochen: Ich nahe mich nicht den Götzen, son<strong>der</strong>n dem Herrn allein? jetzt nun<br />

erfahre, daß mir <strong>der</strong> Gott meines Vaters durch einen Engel deine Schlechtigkeit enthüllt hat, und ich habe sie bewahrt, um dich zu<br />

überführen, ob du sie vielleicht sehen und Buße tun möchtest. Damit du aber weißt, daß über die, welche in Keuschheit Gott fürchten, die<br />

Bosheit <strong>der</strong> Gottlosen nichts vermag« - , so nahm ich vor ihren Augen und aß und sprach: »Der Gott meiner Väter und <strong>der</strong> Engel Abrahams<br />

wird mit mir sein. « Sie aber fiel auf das Angesicht zu meinen Füßen und weinte; und ich richtete sie auf und ermahnte sie, und sie versprach,<br />

diese Sünde nicht mehr zu begehen. 7 Als aber ihr Herz auf mich versessen war zur Unzucht, seufzte sie und verfiel. Als sie aber <strong>der</strong> Ägypter<br />

sah, spricht er zu ihr: »Warum ist dein Angesicht verfallen?» Sie aber sprach: »Einen Herzenskummer leide ich, und die Seufzer meines<br />

Geistes beengen mich. « Und er ließ sie ärztlich behandeln, obwohl sie nicht krank war. Da sprang sie zu mir, als ihr Mann noch draußen<br />

war, und spricht zu mir: » Ich erdrossele mich o<strong>der</strong> ich stürze mich in einen Brunnen o<strong>der</strong> Abgrund, wenn du mir nicht zu Willen bist! «Und<br />

ich merkte, daß <strong>der</strong> Geist Beliars sie beunruhige und betete zum Herrn und sprach zu ihr: »Weshalb wirst du erregt und aufgeregt die du in<br />

Sünden verblendet bist? Bedenke, daß, wenn du dich selbst tötest, Sethon, das Kebsweib deines Mannes, deine Nebenbuhlerin, deine Kin<strong>der</strong><br />

schlagen und dein Andenken von <strong>der</strong> Erde vertilgen wird. « Und sie spricht zu mir: » Siehe, nun liebst du mich! Es genügt mir allein, daß du<br />

dich um mein und meiner Kin<strong>der</strong> Leben bemühst; ich habe die Erwartung, die Stillung meiner Begierde zu genießen. «Und sie erkannte<br />

nicht, daß ich Gottes wegen so zu ihr sprach und nicht ihretwegen. Wenn nämlich einer <strong>der</strong> Leidenschaft einer schlechten Begierde verfällt<br />

und dieser dient wie jene, so nimmt er, auch wenn er etwas Gutes hört in Bezug auf die Leidenschaft, <strong>der</strong> er unterliegt, es zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

schlechten Begierde auf. 8 Ich sage euch, Kin<strong>der</strong>, daß es ungefähr die sechste Stunde war, als sie von mir fortging. Und ich beugte das Knie<br />

zum Herrn den ganzen Tag und die ganze Nacht noch dazu, gegen Morgen stand ich unter Tränen auf und flehte um Erlösung von <strong>der</strong><br />

Ägypterin. Zuletzt nun erfaßt sie meine Gewän<strong>der</strong> und sucht mich mit Gewalt zur Beiwohnung heranzuziehen. Als ich nun sah, daß sie in<br />

Raserei mit Gewalt meine Gewän<strong>der</strong> festhielt, entfloh ich nackt. Und jene verleumdete mich bei ihrem Mann, und <strong>der</strong> Ägypter warf mich ins

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!