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Heft-DVD<br />
Deepin Linux<br />
Neuer Desktop: Deepin Desktop Environment<br />
Fernost-Import<br />
© Liu Feng, 123RF<br />
Gnome verlor ab Version 3<br />
viele Freunde, nicht zuletzt<br />
wegen seines umstrittenen<br />
Bedienkonzepts. In die Lücke<br />
stößt das ebenso elegante<br />
wie durchdachte Deepin<br />
Linux aus dem chinesischen<br />
Wuhan. Erik Bärwaldt<br />
China, das traditionell offene Standards<br />
unterstützt, treibt seit Jahren mehrere innovative<br />
Projekte rund um Linux voran.<br />
Das Vorzeigeprojekt Deepin Linux erschien<br />
kürzlich mit einem regelrechten<br />
Feuerwerk an Neuerungen. Insbesondere<br />
kommt Deepin 2014 (http:// www.<br />
li nux deepin. com) mit einem ganz neuen<br />
Desktop, dem Deepin Desktop Environment<br />
(DDE), das an vielen Stellen von der<br />
Community bemängelte Defizite anderer<br />
Arbeitsoberflächen vermeidet. Der Fokus<br />
liegt dabei sowohl auf einem äußerst ästhetischen<br />
Erscheinungsbild als auch auf<br />
einer exzellenten Ergonomie.<br />
Die unüberschaubare Vielzahl von<br />
mul ti medialen Programmen unter Linux<br />
veranlasste das Projekt, für das Betriebssystem<br />
eigene Multimedia-Anwendungen<br />
zu programmieren, die sich nahtlos<br />
in den Desktop einfügen. Zu guter Letzt<br />
ersetzt der sogenannte Deepin Store bei<br />
der Software-Installation das schon<br />
recht betagte grafische Synaptic. Mit all<br />
diesen Neuerungen gibt sich Deepin<br />
Linux nicht nur äußerst bedienerfreundlich,<br />
sondern entpuppt sich durch die<br />
elegante Arbeitsoberfläche auch als echter<br />
Hingucker.<br />
Erste Einblicke<br />
Das Projekt stellt das Ubuntu-Derivat sowohl<br />
in einer 32- als auch einer 64-Bit-<br />
Readme<br />
In westlichen Gefilden eher unbekannt,<br />
macht das auf Ubuntu basierende Deepin<br />
Linux in China schon seit Jahren von sich<br />
reden. Es adressiert mit schlichtem Design<br />
und einem ausgeklügelten Bedienkonzept<br />
in erster Linie Einsteiger, begeistert aber<br />
auch erfahrene Anwender.<br />
Kleine Deepin-Historie<br />
Als Hiweed Linux erblickte Deepin bereits<br />
vor rund zehn Jahren das Licht der Welt,<br />
damals als Debian-Derivat. Seitdem wechselte<br />
nicht nur der Name, sondern auch die<br />
Basis von Debian nach Ubuntu. Außerdem<br />
tauschten die Entwickler im Lauf der Zeit<br />
verschiedene Applikationen aus: So ersetzt<br />
LibreOffice heute das ursprünglich genutzte<br />
OpenOffice, Firefox tritt an die Stelle von<br />
Google Chrome, und als Standard-Mailprogramm<br />
kommt seit 2011 Thunderbird zum<br />
Einsatz. Offensichtlich waren die Entwickler<br />
auch mit der neuerdings unter Linux zu beklagenden<br />
Zersplitterung der Desktop-Entwicklungen<br />
unzufrieden, wie die komplett<br />
neue Oberfläche DDE beweist.<br />
6 www.linux-user.de<br />
09.2014