KÃRNTEN - Fokus-Media
KÃRNTEN - Fokus-Media
KÃRNTEN - Fokus-Media
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />
Text Christian Prenger<br />
Fotos Erste Bank, Fraunhofer Austria/MEV-Verlag, Germany, Capgemini Consulting, LinkedIn<br />
NEWS<br />
SPARBUDGET<br />
ALTERNATIVE ANLAGE<br />
Die berühmte hohe Kante steht offenbar unter Druck. 4.250<br />
Euro wollen die Befragten in den nächsten 12 Monaten sparen oder<br />
anlegen. Im Vergleichszeitrum im letzten Jahr lag dieser Betrag<br />
noch bei 5.720 Euro, also ein Minus von 26 Prozent. Das ergab die<br />
neue Integral-Umfrage im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen.<br />
„Ein Trend, der sich schon seit Jahresbeginn durchzieht“, weiß<br />
Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand. Wenig überraschend<br />
bleibt trotz niedriger Zinsen das Sparbuch top, 7 von 10<br />
Österreichern wollen weiter so Rücklagen schaffen. Auf Bausparverträge<br />
schwören knapp 60 Prozent, eine Lebensversicherung<br />
wollen 4 von 10. Niedrige Zinsen am Sparbuch und eine Inflationsrate<br />
von aktuell 2,8 Prozent lässt die Sparer aber auch wieder nach<br />
alternativen Anlageformen<br />
suchen. Die Österreicher<br />
möchten in den<br />
kommenden Monaten<br />
in Immobilien (19 Prozent),<br />
Gold (12 Prozent),<br />
Anleihen (12 Prozent)<br />
und Aktien (11<br />
Prozent) investieren.<br />
Aktuell planen 35 Prozen<br />
Anschaffungen wie<br />
Wohnung, Auto oder<br />
Renovierung.<br />
INNOVATIONSPOTENZIAL<br />
KOLLEKTIVE INTELLIGENZ<br />
Jede Menge ungenütztes<br />
Innovationspotenzial<br />
orten die Wissenschaftler<br />
der Fraunhofer Austria<br />
Research GmbH in Österreichs<br />
Unternehmen: Sowohl<br />
Beschäftigte als<br />
auch Stakeholder sind<br />
viel zu wenig in Verbesserungsprozesse integriert. Mit dem<br />
neuen Konzept „Corporate Capability Management“ soll aber<br />
natürlich alles besser werden. Beispiele für erfolgreiche Strategien<br />
gibt es: Opel Wien hat im Vorjahr 16.190 Iinitiativen<br />
gesammelt und damit 2,6 Millionen Euro gespart. Der Ansatz<br />
von Fraunhofer Austria setzt auf ein integriertes und abgestimmtes<br />
Methodenset zur Aktivierung aller Potenziale, denn<br />
Betriebe leben nicht nur von Ideen ihrer Mitarbeiter für ihre Produkte,<br />
Prozesse und Dienstleistungen. Alle am Unternehmen<br />
interessierten Personengruppen wie ehemalige Mitarbeiter,<br />
Kunden oder Lieferanten gelten als weitere potenzielle Kreativquellen.<br />
„Wir müssen die kollektive Intelligenz des Unternehmens<br />
nutzen“, betont Geschäftsführer Wilfried Sihn. „Gerade<br />
bei den Stakeholdern gibt es ein ungenutztes Ideenreservoir mit<br />
einem enormen Wert. Es geht um Know-how, das einen wichtigen<br />
Beitrag für die Innovationen leisten kann, die ein Unternehmen<br />
heute für Erfolge dringend benötigt.“<br />
CHANGE-MANAGEMENT<br />
INNERE BEREITSCHAFT<br />
Veränderungen zählen zum Dauerzustand von großen Unternehmen<br />
– aber es sind vor allem Führungskräfte im mittleren<br />
Management nur schlecht vorbereitet, internen Wandel zu vollziehen.<br />
Zusätzlich verfügen sie selbst über zu wenig Erfahrung<br />
im Umgang mit sozialen Medien und setzen damit oft auf hierarchisch<br />
gesteuerte Veränderung. Diese Szenario skizziert jetzt<br />
eine Studie der Strategieberatung Capgemini Consulting. „Der<br />
Erfolg von Transformationsprojekten liegt heute in den Händen<br />
von Führungskräften, die häufig nicht gewillt oder nur schlecht<br />
auf diese Herausforderung vorbereitet sind“, verkündet Studienautorin<br />
Imke Keicher. Die Gründe sind vor allem Angst um den<br />
Einfluss- und Statusverlust sowie die dichte Taktung der Veränderungsprojekte<br />
in den letzten Jahren. „Die Generation Y sieht<br />
den Wandel eher positiv.<br />
Somit kann man ihren Veränderungswillen<br />
nutzen, indem<br />
man sie in Entscheidungen<br />
einbindet und die Ansprache<br />
emotional gestaltet“, unterstreicht<br />
Keicher. Auch die Befragten<br />
sehen einen zentralen<br />
Aspekt. 74 Prozent meinen,<br />
dass sich Veränderungen nur<br />
schwer aufzwingen lassen,<br />
wenn die Mitarbeiter nicht<br />
innerlich bereit sind.<br />
Imke Keicher,<br />
Capgemini Consulting<br />
64 FOKUS<br />
DEZEMBER 2012/JÄNNER 2013