KÃRNTEN - Fokus-Media
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WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />
Text Christian Prenger<br />
Fotos Shutterstock<br />
MARKTCHANCE 50PLUS<br />
REIFE UMSÄTZE<br />
Sie sind immer noch vital, haben genug Geld und wollen konsumieren – doch das große<br />
wirtschaftliche Potenzial der Best Ager wird noch stark unterschätzt. Oft scheitern Unternehmen<br />
an der effizienten Zielgruppenansprache.<br />
ROLLENKLISCHEES. Die Vorstellungen<br />
sind hinlänglich bekannt: Tattrige Menschen<br />
drehen jeden Euro zweimal um,<br />
sind Hauptabnehmer von Waren mit dem<br />
Minus-50-Prozent-Etikett im Supermarkt<br />
und betreiben als Hobby Street-Watching<br />
aus dem Fenster ihrer Mini-Wohnung.<br />
Die Realität sieht meist anders aus: Die<br />
Altersgruppe 50plus ist vital, besitzt ausreichend<br />
Geld und möchte konsumieren.<br />
Zahlen von RegioData Research sprechen<br />
jedenfalls eine klare Sprache: So erreichte<br />
2011 in Österreich die Kaufkraft der 50-<br />
bis 59-Jährigen 26.000 Euro pro Kopf, bei<br />
der Gruppe 60+ waren es 22.600 Euro.<br />
Zum Vergleich: Die 30- bis 39-Jährigen<br />
wiederum verbuchten hier 23.100 Euro.<br />
Dazu kommt die Einkommensentwicklung:<br />
Während Youngster nicht selten<br />
wenig Lohn und Schulden etwa für das<br />
Eigenheim aufweisen, werden ältere<br />
Semester meist ansehnlich bezahlt und<br />
müssen sich nicht mehr mit diversen<br />
Raten quälen – oder haben schon Karriere<br />
ohne Leere am Konto hingelegt und können<br />
beruhigt für ihre Vorlieben investieren.<br />
Das alles bei sehr guter Gesundheit,<br />
weil sich die medizinische Betreuung verbessert<br />
hat und viele gelernt haben, aktiv<br />
auf ihren Körper zu schauen.<br />
Trotzdem werden die sogenannten Best<br />
Ager hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen<br />
Kraft maßlos unterschätzt. Selbst wenn<br />
Analysten schon Jahre trommeln, dieses<br />
Segment vermehrt zu beachten – für viele<br />
Unternehmen samt ihren Strategen handelt<br />
es sich um eine nur peripher relevante<br />
Klientel. Werbung sowie Marketing huldigen<br />
dem Jugendkult und übersehen mit<br />
einigen Ausnahmen jene Klientel im besten<br />
Alter, die bereits über rund 44 Prozent<br />
des gesamten heimischen Kaufkraftvolumens<br />
verfügt. Erst langsam wachen die<br />
Manager auf, nicht zuletzt aufgrund solcher<br />
Zahlen. Auch viele allseits bekannte<br />
Stereotype vom müden Senior im Parkbank-Ruhestand<br />
halten der Wirklichkeit<br />
nicht mehr stand. Dazu kommt eine demografische<br />
Entwicklung: Künftig wird die<br />
Gruppe der Best Ager weiterhin anwachsen<br />
und so schon rein quantitativ ein gehöriges<br />
Wort auf den Märkten mitreden.<br />
REISELUST. So wie im Tourismus: Sie gelten<br />
als kommerzielle Hoffnungsträger der<br />
internationalen Fernwehbranche. Denn<br />
über 25 Prozent der Urlauber sind über<br />
55 Jahre alt. Von 2005 bis 2010 ist jenes<br />
68 FOKUS<br />
DEZEMBER 2012/JÄNNER 2013