UVP-Handbuch. Richtlinie des Bundes für die ... - Umwelt und Energie
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<strong>UVP</strong>-<strong>Handbuch</strong>. <strong>Richtlinie</strong> <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> für <strong>die</strong> <strong>Umwelt</strong>verträglichkeitsprüfung BAFU 2009 34<br />
UVB Kap. 6<br />
Massnahmenübersicht<br />
«Massnahme» – Begriff mit mehreren Bedeutungen:<br />
Der Begriff «Massnahme» wird im Zusammenhang mit der <strong>UVP</strong> in verschiedenen Kontexten<br />
verwendet.<br />
> Art. 10a Abs. 2 USG spricht von projekt- oder standortspezifischen Massnahmen. Hier<br />
sind Massnahmen zu verstehen, <strong>die</strong> sich nicht standardisieren lassen, sondern im Einzelfall<br />
festzulegen sind. Demgegenüber sind Standardmassnahmen solche, deren Anwendung<br />
technischen Normen entspricht (z. B. korrekter Anschluss an das Abwassersystem).<br />
Die Unterscheidung zu projekt- oder standortspezifischen Massnahmen ist jedoch zur<br />
Festlegung der <strong>UVP</strong>-Pflicht von neuen Anlagen im konkreten Einzelfall irrelevant, da<br />
sie nur dem Bun<strong>des</strong>rat als Kriterium zur Festlegung der Anlageliste im Anhang der<br />
<strong>UVP</strong>V <strong>die</strong>nt (vgl. dazu Modul 2, Kap. 1.1).<br />
> Art. 10b Abs. 2 Bst. b <strong>und</strong> Abs. 3 USG sprechen von vorgesehenen Massnahmen zum<br />
Schutze der <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> für den Katastrophenfall. Hier sind <strong>Umwelt</strong>schutzmassnahmen<br />
gemeint, <strong>die</strong> dazu <strong>die</strong>nen, <strong>Umwelt</strong>beeinträchtigungen zu vermeiden, zu vermindern oder<br />
zu kompensieren. Diese Massnahmen sind durch den Gesuchsteller im UVB vorzuschlagen<br />
<strong>und</strong> in der Bau- <strong>und</strong> Betriebsphase umzusetzen.<br />
> Oft wird auch von projektintegrierten Massnahmen gesprochen. Damit sind sämtliche<br />
im Projekt vorgesehenen <strong>Umwelt</strong>schutzmassnahmen gemeint.<br />
> Art. 10c Abs. 1 USG spricht von zu treffenden Massnahmen. Hier sind <strong>die</strong> erwähnten<br />
bereits im Projekt vorgesehenen <strong>Umwelt</strong>schutzmassnahmen (gemäss Art. 10b Abs. 2<br />
Bst. b <strong>und</strong> Abs. 3) gemeint sowie weitere <strong>Umwelt</strong>schutzmassnahmen, <strong>die</strong> von der <strong>Umwelt</strong>schutzfachstelle<br />
in ihrer Stellungnahme beantragt werden.<br />
> Art. 11 USG besagt, dass Luftverunreinigungen, Lärm, Erschütterungen <strong>und</strong> Strahlen<br />
durch Massnahmen bei der Quelle begrenzt werden (Emissionsbegrenzungen). Die<br />
Emissionen sind unabhängig von der bestehenden <strong>Umwelt</strong>belastung im Rahmen der<br />
Vorsorge so weit zu begrenzen, als <strong>die</strong>s technisch <strong>und</strong> betrieblich möglich <strong>und</strong><br />
wirtschaftlich tragbar ist.<br />
> Art. 6 Natur- <strong>und</strong> Heimatschutzgesetz (NHG) nennt Wiederherstellungs- oder angemessene<br />
Ersatzmassnahmen im Zusammenhang mit nationalen Objekten: «[Objekte,] <strong>die</strong> in<br />
besonderem Masse <strong>die</strong> ungeschmälerte Erhaltung, jedenfalls aber unter Einbezug von<br />
Wiederherstellungs- oder angemessenen Ersatzmassnahmen <strong>die</strong> grösstmögliche Schonung»<br />
ver<strong>die</strong>nen.<br />
> Art. 18 Abs. 1 ter NHG spricht im Zusammenhang mit der Beeinträchtigung schutzwürdiger<br />
Lebensräume von Schutzmassnahmen, Wiederherstellungsmassnahmen oder (wenn<br />
Schutz oder Wiedererstellung nicht möglich sind) von Ersatzmassnahmen. Diese drei<br />
«Massnahmen-Kategorien» sind ebenfalls <strong>Umwelt</strong>schutzmassnahmen im Sinn von<br />
Art. 10b Abs. 2 Bst. b <strong>und</strong> Abs. 3 USG.<br />
> Art. 18b NHG nennt Massnahmen für den ökologischen Ausgleich. Damit sind nicht<br />
Ersatzmassnahmen im Sinne von Art. 18 Abs. 1 ter gemeint, sondern Massnahmen, <strong>die</strong> in<br />
intensiv genutzten Gebieten inner- <strong>und</strong> ausserhalb von Siedlungen für den ökologischen<br />
Ausgleich angeordnet werden <strong>und</strong> in der Regel nicht an Bauvorhaben gekoppelt sind.