P-OE - UniversitätsVerlagWebler
P-OE - UniversitätsVerlagWebler
P-OE - UniversitätsVerlagWebler
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
P-<strong>OE</strong>-Gespräche<br />
P-<strong>OE</strong><br />
ausgehend durchdringt und bewegt dieser Prozess, der in<br />
vielen Teilprojekten eine konkrete und praktische Gestaltung<br />
und Veränderung der Organisationsstrukturen und<br />
–prozesse in Forschung, Lehre, Transfer und Dienstleistung<br />
bewirkt, die gesamte Universität. Die Grundprinzipien dieses<br />
Organisationsentwicklungsprozesses der Universität<br />
Bremen orientieren sich an den Vorstellungen der „lernenden<br />
Organisation“. In der Konzeption der „lernenden Organisation“<br />
wird von der Annahme ausgegangen, dass nicht<br />
nur Individuen als Mitglieder von Organisationen, sondern<br />
komplexe Organisationen, zumindest Teile von Organisationen<br />
lernen können. Ziel ist, kreativ, schnell und effizient<br />
auf neue äußere Anforderungen reagieren zu können und<br />
selbst initiativ zu werden. Ausgehend von der Erwartung,<br />
dass erfolgreiche Entwicklungsprozesse durch die Fähigkeit<br />
geprägt sind, die Dinge auf neue Art zu sehen, ein neues<br />
Verständnis zu erlangen und neue Verhaltensmuster zu erzeugen,<br />
wird in Bremen versucht, tradierte Strukturen zu<br />
verändern und die Universität insgesamt zu reformieren.<br />
Mit der Entwicklung und Umsetzung von vernetzten und<br />
auf mehrere Jahre angelegten Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
zur gezielten Förderung von Nachwuchswissenschaftler/innen<br />
werden in der Personalentwicklung der<br />
Universität Bremen neue Wege beschritten, um kompetente<br />
und engagierte Wissenschaftler/innen gezielt in der eigenen<br />
Karriereentwicklung zu fördern und für Veränderungsprozesse<br />
zu gewinnen, die für die Universität Wettbedes<br />
Personalmanagements. Personalentwicklung spielt<br />
hierbei eine tragende und fördernde Rolle, um neue Professor/innen<br />
das „Ankommen“ zu erleichtern und auch gezielt<br />
zu fördern aber auch um organisatorischen Wandel, der<br />
immer auch mit Umsetzungen und der Übertragung neuer<br />
Aufgaben zu tun hat, zu fördern. Rektor und Personalrat<br />
haben hierzu eine so genannte „Personalausgleichsvereinbarung“<br />
geschlossen, die die Geschäftsgrundlage für die interne<br />
Personalsteuerung für das nicht-akademische Personal<br />
bildet. Eine 14tägig tagende Personalausgleichsrunde<br />
beim Kanzler mit den verantwortlichen Dezernenten für<br />
Personal und Organisation und Vertretern der betrieblichen<br />
Interessenvertretungen stimmt die nunmehr notwendigen<br />
Maßnahmen zur Umsetzung, internen Personalauswahl und<br />
der gezielten Personalförderung nichtakademischer Mitarbeiter/innen<br />
ab. Der Personalentwicklung kommt hierbei<br />
nicht nur die Rolle des Fördernden zu sondern die PE muss<br />
geeignete Maßnahmenbündel konzipieren, um organisatorischen<br />
Wandel und Aufgabenentwicklung zu ermöglichen<br />
und notwendige Umsetzungen akzeptabel und wirkungsvoll<br />
für alle Beteiligten zu gestalten. Organisations- und<br />
Personalentwicklung sind hierbei nicht nur aufeinander bezogen<br />
sondern wirken in diesen Veränderungsprozessen integrativ.<br />
P-<strong>OE</strong>: Für PE müssen veränderungswillige Hochschulen<br />
nicht unerhebliche Ressourcen aufwenden, vor allem an<br />
Personalarbeitskapazität der Durchführenden. Ist der erwartbare<br />
Nutzen so viel höher? Worin liegt er insbesondere?<br />
MM: Personalentwicklung erfordert neben Kreativität und<br />
Kompetenz vor allem Legitimation durch die Leitung und<br />
eine Kontinuität des Handelns. Personalentwicklung wird<br />
nicht durch punktuelle Maßnahmen und Programme nachhaltig<br />
sondern erfordert langfristige und aufeinander bezogene<br />
Entwicklungen. Die Stärke und der relativ hohe Wirkungsgrad<br />
der Personalentwicklung in der Universität Bremen<br />
sind in der langjährigen Kontinuität einer systematischen<br />
Personalentwicklung in der Universität Bremen begründet.<br />
Hierbei konnten viele Erfahrungen gesammelt und<br />
anhand von diversen Vorhaben und Programmen Wirkungsmöglichkeiten<br />
eindrucksvoll referenziert werden. In<br />
der Universität Bremen hat sich eine Kultur des aktiven<br />
(akademischen) Personalmanagements entwickelt, die von<br />
der Leitung der Universität getragen wird. Der Nutzen einer<br />
organisatorisch und kulturell breit verankerten und leitungsseitig<br />
legitimierten Personalentwicklung wird in Phasen<br />
des Umbruchs, der strategischen Neuausrichtung und<br />
der notwendigen Umsteuerung aufgrund von veränderten<br />
Rahmenbedingungen besonders deutlich. Der Neuaufbau<br />
von Arbeits- und Forschungsbereichen unter Nutzung des<br />
vorhandenen nichtakademischen Personals ist ohne eine<br />
systematische Begleitung und Förderung kaum machbar.<br />
Die insbesondere in Phasen des organisatorischen Wandels<br />
notwendige möglichst schnelle Einfindung neu berufener<br />
Professor/innen in den Fachbereich und Studiengang erfordert<br />
eine systematische Begleitung und Unterstützung, um<br />
möglichst schnell erfolgreich das jeweilige Fachgebiet in<br />
Forschung und Lehre zu vertreten und die Universität in<br />
den diversen Prozessen der Strukturreform aktiv zu unterstützen.<br />
Ebenso ist das nichtakademische Personal auf Änderungen<br />
vorzubereiten damit auch sie die notwendigen<br />
Organisationsdynamiken aktiv und ohne Ängste beleben<br />
und ihre Arbeitsbereiche zielorientiert und kompetent weiterentwickeln<br />
und ausrichten können. Grundsätzlich gilt,<br />
dass Personalentwicklung nicht ohne Aufwand ist – sie<br />
kann aber ein Vielfaches des Aufwandes an Wirkung erzeugen<br />
– Wirkungen, die insbesondere in Prozessen der organisatorischen<br />
Umsteuerung auch messbar sind und erlebbar<br />
werden.<br />
P-<strong>OE</strong>: Geht vom wachsenden Wettbewerb der Hochschulen<br />
untereinander ebenfalls Schubkraft für PE aus - gewinnt<br />
auch hier die Güte des Personals Wettbewerbsvorteile, wie<br />
in der sog. Freien Wirtschaft auch?<br />
MM: Geförderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie<br />
auch akademische Mitglieder einer Universität, die die<br />
Ziele und Strategien ihrer Hochschule tragen und ihre Kompetenzen<br />
einbringen können, werden m.E. entscheidend<br />
die Wettbewerbsfähigkeit prägen und Wettbewerbsvorteile<br />
für die jeweilige Hochschule begründen. Von daher sollte<br />
Personalentwicklung immer strategisch ausgerichtet, konzipiert,<br />
und bewertet werden. Die Personalentwicklung ist in<br />
der Universität in eine breit angelegte Organisations- und<br />
Personalentwicklung Bremen eingebettet. Bereits seit<br />
Mitte der neunziger Dekade ist in der Universität ein offensiver<br />
Prozess der Organisations- und Personalentwicklung<br />
initiiert, der nicht auf Teilbereiche begrenzt bleibt. Von der<br />
Entwicklung eines Leitbildes der Universität mit den Zielen<br />
• systematische Qualitätssicherung in Lehre und Forschung,<br />
• gesellschaftliche Verantwortung und Praxisbezug,<br />
• Interdisziplinarität,<br />
• Internationalisierung von Forschung und Lehre,<br />
• umweltgerechtes Handeln,<br />
• Chancengleichheit der Geschlechter.<br />
6 P-<strong>OE</strong> 1+2/2008