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P-<strong>OE</strong><br />

Boris Schmidt • Wege zwischen Tradition und Bologna: Mitarbeitergespräch, ...<br />

Abbildung 4: Phasenmodell des Förderkonzepts<br />

individuellen Kompetenzentwicklung der jungen Nachwuchswissenschaftler/innen<br />

geschaffen (Prozessebene),<br />

ohne jedoch inhaltlich vorzugeben, welche Entwicklungsziele<br />

konkret angestrebt werden sollten oder welche Entwicklungsvorhaben<br />

hierfür geeignet seien (Inhaltsebene).<br />

Die Arbeit auf dieser inhaltlichen Ebene, also die Konkretisierung<br />

der für das Individuum aktuell anstehenden Entwicklungsziele<br />

(z.B. verstärkte Sichtbarkeit in der Scientific<br />

Community) und die Auswahl dazu passender Vorhaben<br />

(z.B. Besuch von Tagungen, Ausarbeiten einer Publikation,<br />

Planung eines Projektantrages), verbleibt wie im traditionellen<br />

Promotionsmodell in der vollen Verantwortung der<br />

jeweils unmittelbar Beteiligten (z.B. der Promovierenden<br />

und ihrer Vorgesetzten/Betreuenden). Deren vorhandene<br />

Expertise und gemachten Erfahrungen (z.B. eigener Entwicklungsweg<br />

des/der Vorgesetzten) sollen durch das jeweilige<br />

Instrument (z.B. Mitarbeitergespräch) nutzbar gemacht<br />

werden und Schritt für Schritt in die Metakompetenz<br />

der sich entwickelnden Individuen übergehen. Die durch<br />

das Phasenmodell angeregte und in den drei Instrumenten<br />

auf einzelne Gesprächsituationen heruntergebrochene<br />

Strukturierung könnte auf diese Weise eine Hilfestellung<br />

leisten, um die Vorzüge des traditionellen Promotionsmodells<br />

zu verbinden mit Impulsen zur möglichst frühzeitigen<br />

Verantwortungsübernahme durch die Promovierenden<br />

sowie zur verstärkten Zielorientierung und Strukturierung<br />

ihrer selbstgesteuerten Kompetenzentwicklung.<br />

Ob sich diese Ziele bei einer systematischen Einführung der<br />

skizzierten Instrumente tatsächlich erreichen lassen können<br />

und inwieweit die vorgestellten Instrumente auch aus Sicht<br />

der jungen Nachwuchswissenschaftler/innen selbst zur Promotionsunterstützung<br />

geeignet scheinen, wurde im Rahmen<br />

einer formativen Konzeptevaluation zum Gegenstand<br />

von 20 qualitativen Interviews mit Promovierenden gemacht.<br />

Gefragt wurde unter anderem, welche Voraussetzungen<br />

für eine erfolgreiche Umsetzung der drei konzeptionell<br />

vorgestellten Instrumente zu berücksichtigen oder erst<br />

noch zu schaffen seien. Zugleich sollten mit dem Ziel realistischer<br />

Erwartungen die möglichen Wirkungspotenziale der<br />

drei vorgestellten Instrumente ausgelotet und in einen Vergleich<br />

gebracht werden. Die Ergebnisse belegen, dass alle<br />

drei Instrumente prinzipiell als umsetzbar und nutzbringend<br />

erachtet werden – wobei sich jeweils spezifische<br />

Chancen und Risiken sowie unterschiedlich nuancierte Nutzenprofile<br />

abzeichnen (Schmidt/Vetterlein, in Vorb.). Die<br />

Übertragung entsprechender, in anderen Kontexten bereits<br />

bewährter Instrumente zur Nachwuchsförderung auf den<br />

Hochschulkontext erscheint somit – unter entsprechenden<br />

Modifikationen – möglich und aussichtsreich.<br />

Literaturverzeichnis<br />

Arnold, E. (2000): Ein Konzept zur Hochschuldidaktischen Weiterqualifikation<br />

von Assistentinnen und Assistenten. In V. Strittmatter-Haubold<br />

(Hrsg.), Konzepte und Tools für das Training der Zukunft. Weinheim. S.<br />

41-52.<br />

Becker, B. (2004): Supervision in der Lehrerausbildung. Forum Supervision,<br />

23, S. 85-102.<br />

Bergmann, G. (2003): 8 mal Kompetenz - Thesen zu Kompetenz, Kompetenzentwicklung<br />

und Metakompetenz. www.econbiz.de/archiv/si/usi/mark<br />

eting/8_mal_kompetenz.pdf (08.03.08).<br />

Bergmann, G./Daub, J. (2006): Systemisches Innovations- und Kompetenzmanagement.<br />

Wiesbaden.<br />

Berning, E./Falk, S. (2004): Promotionsstudium - ein Beitrag zur Eliteförderung.<br />

Beiträge zur Hochschulforschung, 26 (3), S. 54-76.<br />

Blickle, G./Kuhnert, B./Rieck, S. (2003): Laufbahnförderung durch ein Unterstützungsnetzwerk:<br />

Ein neuer Mentoringansatz und seine empirische<br />

Überprüfung. Zeitschrift für Personalpsychologie, 2 (3), S. 118-128.<br />

Bonnemann, A./Hartung, M. (2003): Wissenschaftliches Schreiben an der<br />

Universität der Bundeswehr Hamburg. Ein Pilotprojekt zur Etablierung<br />

von Schreiblehrveranstaltungen. Beiträge zur Hochschulforschung, 25<br />

(3), S. 38-54.<br />

Bornmann, L./Enders, J. (2002): Was lange währt, wird endlich gut: Promotionsdauer<br />

an bundesdeutschen Universitäten. Beiträge zur Hochschulforschung,<br />

24 (1), S. 52-72.<br />

Buchholz, N. (2003): Methoden der Erwachsenenbildung und Training kommunikativer<br />

Kompetenzen. Ein integriertes Konzept. In: Krampen,<br />

G./Zayer, H. (Hg.): Psychologiedidaktik und Evaluation IV: Neue Medien,<br />

Konzepte, Untersuchungsbefunde und Erfahrungen zur psychologischen<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung Bonn, S. 343-364.<br />

DFG (2002): Befragung der Doktorandinnen und Doktoranden der Graduiertenkollegs<br />

zur Qualität der Förderung - Erste Ergebnisse. Bonn.<br />

P-<strong>OE</strong> 1+2/2008<br />

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