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P-OE - UniversitätsVerlagWebler

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Personal- und Organisationsentwicklung/-politik<br />

P-<strong>OE</strong><br />

Abbildung 3: Musterablauf einer Beratung<br />

renden auf diese Weise Anregungen, Einschätzungen<br />

und Meinungen neutraler dritter Personen, zu denen<br />

ein besonderes Vertrauensverhältnis besteht. Derartige<br />

bislang zumeist auf informeller Ebene stattfindende Gespräche<br />

können durch einen geeigneten Gesprächsleitfaden<br />

und durch die Schaffung eines Gesprächsrahmens<br />

als Beratungssituation gezielt für die Reflexion und Unterstützung<br />

der Kompetenzentwicklung in der Promotionsphase<br />

genutzt werden.<br />

Ein Muster für den Ablauf einer entsprechenden Beratung<br />

mit allen vier genannten Personengruppen – Mentoring/<br />

Patenschaft, Coaching/Supervision, interne sowie externe<br />

Berater/innen – zeigt Abbildung 3. Ein derartiges rund 90-<br />

minütiges Beratungsgespräch kann als einmalige Unterstützung<br />

erfolgen, beispielsweise anlässlich einer bestimmten<br />

Entscheidungssituation, oder in wiederholter Form<br />

einen mehrere Monate umspannenden Entwicklungszeitraum<br />

kontinuierlich durch mehrere Gesprächssituationen<br />

begleiten.<br />

3. Phasenmodell eines Förderkonzepts<br />

Für die drei vorgestellten Instrumente – Mitarbeitergespräch,<br />

kollegiales Netzwerk sowie Beratung – wurde ein<br />

gemeinsames Phasenmodell konzipiert, das vier Phasen im<br />

Sinne eines sich zeitlich erstreckenden Entwicklungszyklus<br />

umfasst und einen ungefähren Ablauf der entsprechenden<br />

Unterstützung nahelegt. In Phase 1 (Vorbereitungsphase)<br />

bereiten sich die Beteiligten vor, indem sie eine Selbsteinschätzung<br />

und, wo möglich, eine Fremdeinschätzung des<br />

erreichten Standes der<br />

Kompetenzentwicklung<br />

vornehmen (z.B. Nach-<br />

wuchswissenschaftler/-<br />

in selbst sowie Promotionsbetreuer/-in<br />

notieren<br />

ihre Wahrnehmung des<br />

aktuellen Entwicklungsstands),<br />

mögliche Entwicklungsziele<br />

für die<br />

kommende Zeit skizzieren<br />

und erste Ideen für<br />

mögliche Entwicklungsvorhaben<br />

festhalten. Die<br />

Phase 2 beschreibt den<br />

Kern des jeweiligen Instruments:<br />

Hier treffen<br />

die beteiligten Personen<br />

zusammen, tauschen<br />

ihre Einschätzungen zum<br />

erreichten Kompetenzstand<br />

aus, erarbeiten für<br />

das Individuum Entwicklungsziele<br />

(z.B. Ausbau<br />

der didaktischen Kompetenz;<br />

erstes Sichtbar-<br />

Werden in der Scientific<br />

Community) und legen<br />

konkrete Entwicklungsvorhaben<br />

fest (z.B. Besuch<br />

von 3 hochschuldidaktischen Workshops; Einreichung<br />

von zwei Publikationen). Diese werden idealerweise schriftlich<br />

vereinbart. Phase 3 ist die Umsetzungsphase, in welcher<br />

der oder die Promovierende die vereinbarten Entwicklungsvorhaben<br />

selbstständig umsetzt, ggf. unter Nutzung<br />

der zuvor besprochenen Unterstützungsangebote. Nach<br />

Ablauf eines definierten Zeitrahmens (z.B. 3 Monate oder 1<br />

Jahr) setzt Phase 4 ein, die einen Reviewprozess darstellt:<br />

In einem erneuten Mitarbeitergespräch, einem weiteren<br />

kollegialen Netzwerktreffen oder einer wiederholten persönlichen<br />

Beratung wird die Umsetzungsphase reflektiert<br />

und abgeglichen, inwieweit die umgesetzten Entwicklungsvorhaben<br />

tatsächlich zur Erreichung der Entwicklungsziele<br />

beigetragen und welche Faktoren sich insgesamt als förderlich<br />

bzw. als hinderlich erwiesen haben. Der Abschluss dieser<br />

Phase eröffnet die Möglichkeit, in einen erneuten Entwicklungszyklus<br />

einzutreten (vgl. Abbildung 4).<br />

4. Fazit und Ausblick<br />

Die wesentlichen Konstruktionsprinzipien des hier vorgestellten<br />

Förderkonzepts und der drei damit verbundenen Instrumente<br />

– Mitarbeitergespräch, kollegiales Netzwerk<br />

sowie persönliche Beratung – sind zweigeteilt: Einerseits<br />

geht es um die Vorgabe einer prozessorientierten Stuktur<br />

zur Unterstützung der individuellen Kompetenzentwicklung<br />

der Promovierenden, andererseits wird der Verzicht auf die<br />

Vorgabe inhaltlicher Entwicklungsziele als entscheidender<br />

Punkt angesehen. Bei einem entsprechend austarierten Einsatz<br />

des jeweiligen Instruments wird somit eine strukturierte<br />

Gelegenheit zur Reflexion, Planung und Steuerung der<br />

34 P-<strong>OE</strong> 1+2/2008

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