Selbstevaluierung Tier
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G Ganzjährige Haltung im Freien<br />
Bedeutung<br />
Übergangsfrist<br />
Niederschlag und Kälte führen zur Durchfeuchtung des Haarkleides (es<br />
entsteht Verdunstungskälte). Dadurch wird die isolierende Wirkung herabgesetzt.<br />
Hohe Windgeschwindigkeiten führen zusätzlich zu einer Auskühlung<br />
des Körpers. Besonders empfindlich gegen Kälte sind frischgeborene<br />
Jungtiere (wenig Energiereserven; dünneres, nasses Fell).<br />
Ein kalter Boden erhöht durch Wärmeleitung die Wärmeabgabe liegender<br />
<strong>Tier</strong>e. Um diese Wärmeverluste zu vermeiden, legen sich die Rinder nicht<br />
mehr hin. Nicht selten ist die so ausgelöste hohe Stehdauer Ursache für<br />
reduzierte Wiederkautätigkeit mit Verdauungsstörungen und Erschöpfungszuständen.<br />
Witterungsschutz muss ganztägig und ganzjährig wirksam sein, so dass<br />
er bei Hitze und intensiver Sonneneinstrahlung, jeder Windrichtung, bei<br />
Schnee und bei Regen seine Funktion erfüllt. Unbelaubte oder einzeln<br />
stehende Bäume reichen in der kalten Jahreszeit nicht aus.<br />
Keine (da keine bestehende Anlage oder Haltungseinrichtung)<br />
G 2 Alle <strong>Tier</strong>e können gleichzeitig und ungestört auf der Liegefläche liegen.<br />
Rechtsnorm<br />
Erhebung<br />
Erfüllt wenn<br />
Empfehlung<br />
Bedeutung<br />
1. ThVO, Anlage 2, 4.3: Für jedes <strong>Tier</strong> muss eine überdachte, trockene und eingestreute<br />
Liegefläche mit Windschutz in einem Ausmaß zur Verfügung stehen, das allen <strong>Tier</strong>en ein<br />
gleichzeitiges ungestörtes Liegen ermöglicht.<br />
Die überdachte Liegefläche ist dann ausreichend groß dimensioniert,<br />
wenn aus der Beobachtung der <strong>Tier</strong>e darauf geschlossen werden kann,<br />
dass alle <strong>Tier</strong>e gleichzeitig und ungestört liegen können<br />
. Begriff „Liegefläche“ vgl. Glossar.<br />
alle <strong>Tier</strong>e gleichzeitig auf der Liegefläche liegen können.<br />
Um ein unbehindertes und entspanntes Ausruhverhalten zu fördern und<br />
soziale Spannungen in der Herde zu vermindern, werden größere Liegeflächen<br />
empfohlen. Anhaltspunkte gibt die nachfolgende Tabelle G 2.<br />
Tabelle G 2: Empfohlene Liegeflächengrößen (BVET 2003, FAT 2005)<br />
<strong>Tier</strong>kategorie<br />
Liegefläche mit<br />
Einstreu je <strong>Tier</strong><br />
[m²]<br />
Kälber bis 150 kg 1,2 – 1,5<br />
Mast-/Jungvieh bis 200 kg 1,8 1)<br />
Mast-/Jungvieh bis 300 kg 2,0 1)<br />
Mast-/Jungvieh bis 400 kg 2,5 1)<br />
Mast-/Jungvieh über 400 kg 3,0 1)<br />
Kühe ca. 550 kg 4,0<br />
Kühe ca. 650 kg 4,5<br />
Kühe ca. 750 kg 5,0<br />
1) Die Liegefläche darf um höchstens 10 % verkleinert werden, wenn den <strong>Tier</strong>en<br />
zusätzlich ein dauernd zugänglicher Bereich zur Verfügung steht, der mindestens<br />
so groß ist wie die Liegefläche.<br />
Werden Liegeflächen zu klein dimensioniert, wird dem synchronen Liegeverhalten<br />
der Rinder nicht entsprochen oder rangniedere <strong>Tier</strong>e müssen<br />
auf feuchtem, kaltem Untergrund abliegen. Dies hat negative Auswirkun-<br />
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