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Festschrift ,,500 Jahre Felsenkirche Oberstein"

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Bild 36: Die (Bretter) Tonnendecke im Hauptschiff von ca. 1750 − 1927<br />

Um sich ein Urteil über die Gesamtrenovierung 1927 /29 der Kirche bilden zu können, vergleiche man am besten die Bilder vor und<br />

nach der Umgestaltung. (s. Bild Nr. 23, Nr. 29, Nr. 30, Nr. 31, Nr. 36, Nr. 37 und Nr. 39). Die Gefährdung des Gotteshauses war in<br />

Wirklichkeit noch größer, als man ursprünglich angenommen hatte. Diese technischen Probleme bekam man hervorragend in den<br />

Griff, (s. Bilder Nr. 4 und Nr. 5); die Kirche blieb erhalten. Architekt Heilig hat andererseits aber zu wenig Respekt vor der<br />

historischen Leistung seiner Vorgänger gehabt, zu sehr den Bau dem Stil seiner Zeit angepasst und seinen persönlichen Stempel<br />

aufgedrückt. Von Denkmalpflege in unserem heutigen Sinne verstand er wenig.<br />

Bild 37: Das Hauptschiff heute<br />

<strong>Festschrift</strong><br />

Interessant − auch darin wird ein Wandel der Anschauungen deutlich − sind die Kritikpunkte von 1929 im Vergleich zur Gegenwart.<br />

Damals bemängelte man die Ausführung der neu geschaffenen Ehrentafel mit den Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen<br />

Söhne der Gemeinde (s. Bild Nr. 35) und den Außenputz. Die Gedenktafel war den Menschen jener Zeit zu schlicht, zu wenig<br />

imposant. Besonders aber regte man sich über die Farbe des Außenputzes auf, welche Heilig durchaus mit Bedacht in einem<br />

grau−grünen Ton gehalten hatte. Das war eben damals für die Obersteiner ebenso ungewohnt wie die fast weiße Farbe, welche<br />

man nunmehr nach der Felsbereinigung in unseren Tagen wählte.<br />

Aber an Farben kann man sich gewöhnen, zumal derartige ,,Fehler“ später verhältnismäßig leicht wieder zu korrigieren sind. Heute<br />

stören ganz andere Dinge. Da wäre an erster Stelle die Neugestaltung der Turmspitze zu nennen, welche der Architekt mit der<br />

Entschuldigung vornahm, sie sei ja ohnehin nicht mehr original gewesen. (s. Bilder Nr. 29 und Nr. 30). Die neue Form erinnert aber<br />

viel mehr an Heilig (man vergleiche den Dachreiter auf der Bürgermeisterei in Niederbrombach oder die Kirchturmspitze von<br />

Georg−Weierbach) als an die Gotik. Unverantwortlicherweise wurden auch die auf alten Fotos noch zu sehenden − fast romanisch<br />

anmutenden − Schalllöcher zugemauert. (s. Bilder Nr. 24 und Nr. 33). Was innen noch heute besonders negativ auffällt, sind die<br />

Beleuchtungskörper (s. Bild Nr. 36), das Gestühl und die Inschriften (z.B. der völlig stilwidrige Text unter dem Altarbild, s. Bilder Nr.<br />

37 und Nr. 39), die alle einiges über die Zeit der Renovierung aussagen und kaum Rücksicht auf den Befund und die Tradition des<br />

Bauwerkes nehmen.<br />

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