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Festschrift ,,500 Jahre Felsenkirche Oberstein"

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3. Figürliche Rippenkonsole auf der Empore, nördliches Seitenschiff.<br />

Die bildhauerisch sehr schön in gelb−grünem Sandstein gearbeitete Konsole wird analog eine mittelalterliche Inkarnatsfassung<br />

erhalten.<br />

4. Rautenwappen im Maßwerk sowie auf der darüberliegenden Konsole unter einer<br />

Rippenspolie im Langhaus, Nordwand.<br />

Die beiden Wappenschilde, gleiche Darstellung, werden wieder in ihren heraldischen Farben gefasst. Hierzu wird Kontakt mit dem<br />

örtlichen Museum aufgenommen, um die richtige Farbigkeit zu klären.<br />

5. Reinigung der Grabmale.<br />

Alle Grabmale, drei große, ein kleines, befinden sich in einem sehr guten Zustand. Hier wird nur mit klarem Wasser eine<br />

Oberflächenreinigung durchgeführt. Der Einsatz von Reinigungspasten, Säuren etc. sowie anschließendes Hydrophobieren und<br />

Lasieren ist in diesem Falle nicht notwendig und kommt somit auch nicht zur Durchführung.<br />

Bild 60: Sebastiansbild während der Reinigung<br />

6. Inventar wie Orgel, Kanzel, Herrenstuhl, Kirchengestühl.<br />

<strong>Festschrift</strong><br />

Alle notwendigen Maßnahmen an den o.g. Einrichtungsgegenständen werden bei einem der nächsten Ortstermine besprochen und<br />

festgelegt.“23)<br />

In den darauf folgenden Wochen fanden mehrere Besprechungen aller Beteiligten statt, die zum Ziele hatten, die Restarbeiten an<br />

der farbigen Fassung zu einem allseits befriedigenden und harmonischen Ende zu führen. Hierbei wurde sowohl auf die<br />

Innenausstattung als auch auf die Wünsche des Presbyteriums sowie auf die bereits vorhandene farbige Fassung der Kirche<br />

Rücksicht genommen.<br />

Der Befund an den gotischen Rippen im Innenraum war mitbestimmend für die Entscheidung, die bei den<br />

Renovierungsmaßnahmen 1927/28 veränderten Gewände der gotischen Fenster sowohl im Innen− als auch im Außenbereich<br />

gleichmäßig mir dem gelblichen Farbton zu behandeln. So trägt u.a. die einheitliche Behandlung der Außenwände und der<br />

Architekturgliederungselemente zu einer Zusammenfassung des historischen Gebäudes bei. Durch den Auftrag dieser Farbe,<br />

selbst auf die nur torsohaften Gewölbeanfänger im Innenraum der Kirche, soll dem Besucher angedeutet werden − quasi in einer<br />

musealen Phase − dass die ursprüngliche gotische Architektur nicht mehr überall vorhanden ist, man diese jedoch sich in einer Art<br />

gedanklichen Rekonstruktion vorstellen kann.<br />

Den Bürgern von Idar−Oberstein und Umgebung mag dieses neue Kleid ihrer <strong>Felsenkirche</strong> zunächst überhaupt nicht behagt<br />

haben, was u.a. darin begründet ist, dass der grünliche Tarnanstrich bereits in ihr Bewusstsein so tief eingewurzelt war, dass er<br />

fast als historisch angesehen wurde. Übersteigert wird dieses subjektive Empfinden ganz gewiss noch dadurch, dass der Felsen<br />

durch seine Betonkosmetik einen sehr unnatürlichen Eindruck erweckt und dadurch die Kirche ein der Natur widersprechendes<br />

Passepartout umgibt. Wenn man davon ausgehen möchte, dass die <strong>Felsenkirche</strong> gerade von dieser natürlichen Umgebung am<br />

steilen Felshang in ihrem Erscheinungsbild lebt, so ist festzuhalten, dass diese fremdartige Umgebung jetzt leider nur wie eine<br />

Theaterkulisse aus Pappmaschee wirkt. Neben dieser sicher sehr hart klingenden Kritik darf man jedoch nicht vergessen, dass der<br />

Felsen, der im Laufe der Jahrhunderte so viel Ungemach über die Kirche verbreitet hatte, nur durch gewaltsame Maßnahmen ,,<br />

beruhigt“ werden konnte.<br />

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