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Festschrift ,,500 Jahre Felsenkirche Oberstein"

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Felswand entstand. Im Zuge des Aufrüstens hat sich die tiefreichende Auflockerung und Verwitterung des Gebirges in einem<br />

Ausmaß bestätigt, wie es auch die Fachleute vorher nicht vermuteten. Die Sicherungsarbeiten umfassten im Wesentlichen das<br />

Verankern absturzgefährdeter Felsbrocken im rückwärtigen Gebirge mit insgesamt 84 Ankern, 2,50 m bis 6,00 m lang, und<br />

zulässigen Zugkräften bis zu 18 Tonnen. Die kurzen Anker wurden im Gebirge verklebt und die langen Anker wurden mit<br />

Zementmörtel verpresst. Tonnenschwere Felsbrocken, die in 50 m und 60 m Höhe so locker in der Wand hingen, dass sie bereits<br />

bei der Verankerung abzustürzen drohten, mussten unter einem Schutznetz an der Felswand von Hand zerkleinert und über das<br />

Gerüst abgefördert werden. Stark aufgelockerte, verwitterte Felsbereiche wurden mit Baustahlgewebe überzogen und mit dunkel<br />

eingefärbtem Spritzbeton gesichert, der später noch mit Lehmbrühe angestrichen wurde. Klüfte wurden mit Betonplomben<br />

ausgefüllt und überragende Felsbereiche zur Verstärkung der Tragwirkung gewölbeförmig unterspritzt.<br />

Bild 64: Tunnel zur <strong>Felsenkirche</strong><br />

<strong>Festschrift</strong><br />

Nachdem die Sicherung der Felswand über der Kirche abgeschlossen und somit das Risiko eines Felssturzes weitestgehend<br />

ausgeschaltet war, konnte im Sommer 1980 mit dem Sprengen des Fußgängertunnels begonnen werden. Das Tunnelprofil hat<br />

eine Breite von 2,20 m und eine Höhe von 2,50 m in dem First. Die etwa 38 m lange Tunnelstrecke zeigt zwei Bögen auf und einen<br />

Höhenunterschied von 9,50 m. Wegen der nahe gelegenen Wohnhäuser und des direkt betroffenen Kirchenbauwerks erfolgte der<br />

Vortrieb mit gebirgsschonenden Sprengverfahren, wobei die Sprengerschütterungen laufend gemessen und in festgelegten<br />

Grenzen gehalten wurden. Mitte November 1980 wurde der Tunneldurchschlag in die Kirche vollzogen, nachdem vorher das<br />

Tunnelprofil vom Kircheninnern her auf 1 m Tiefe von Hand ausgebrochen wurde. Zur endgültigen Fertigstellung waren noch<br />

verschiedene Nebenarbeiten, wie Treppenanlage, Eingangsportale, elektrische Beleuchtung und Gestaltung des Tunnelvorplatzes<br />

erforderlich.<br />

Die Gesamtmaßnahme ,, Felssicherungsarbeiten im Bereich der <strong>Felsenkirche</strong> Idar−Oberstein“ konnte zu Ostern 1981 nach fast<br />

3−jähriger, unfallfreier Bauzeit mit einem Kostenaufwand von 3,0 Mio. DM abgeschlossen werden.<br />

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