Zukunftsmarkt Gesundheit & Wellness - Roland Berger

Wachstumstreiber 1: Medizin-technischer Fortschritt:
Der medizin-technische Fortschritt führt zu einer Steigerung des Umsatzes des
Gesundheitsmarktes um einen Prozentpunkt über der BIP- Steigerung. (vergl.
Breyer, F. / Ulrich, V; 2000)
1,8%
1992-
1995
2,9%
1995-
2000
1,4%
2000-
2005
2,7%
2005-
2009e
Jährliche Steigerung:
2,2 % +1% = 3,2%
19,0
2005
+11,6
Abb. Steigerung der Gesundheitsausgaben durch den medizin-technischen Fortschritt Quellen:
Wirtschaftsforschungsinstitut, TU Berlin, Universität Konstanz, eigene Berechnungen
Grundsätzlich gelten im Gesundheitswesen dieselben Lern- und Skaleneffekte wie in
anderen Branchen. Sie sorgen dafür, dass vergleichbare Maßnahmen mit der Zeit
effizienter und in der Regel damit auch kostengünstiger werden. So hat sich bspw.
die Verweildauer in Krankenhäusern in den letzten Jahren deutlich verkürzt. Dass im
Gesundheitswesen der Fortschritt trotzdem zu einen Kostensteigerung führt, hat mit
drei Faktoren zu tun:
• Es kommen laufend neue Behandlungsmethoden dazu, die alte Methoden oft
nicht ersetzen, sondern ergänzen.
• Etablierte Methoden können gerade durch den Fortschritt einem größeren
Personenkreis zur Verfügung gestellt werden. Bestimmte Operationen können
bspw. an immer älteren und kränkeren Patienten durchgeführt werden. Die
Anzahl der erbrachten Leistungen erhöht sich demzufolge.
• Der Erfolg der Medizin führt zu höheren Überlebensraten bei
schwerwiegenden Krankheiten. Diese begrüßenswerte Entwicklung hat zur
Folge, dass in einem längeren Leben auch weitere Behandlungskosten
anfallen.
Gerade der letzte Punkt ist in der Forschung umstritten. Diskutiert wird zum einen die
Medikalisierungsthese, wonach eine immer höhere Lebenserwartung auch in Summe
30,6
2020
29