Zukunftsmarkt Gesundheit & Wellness - Roland Berger
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neben dem eigenen gewünschten Mehrwert die Vorteile des Partners zu<br />
definieren, damit eine Kooperation initiiert werden kann. Häufig scheitern<br />
Kooperationen im Anfangsstadium daran, dass potenzielle Partner die<br />
eigenen Stärken für den anderen nicht einsetzen wollen. Eine etablierte<br />
Kooperation bietet große Chancen für günstigen Know-How-Transfer und<br />
Entwicklungsunterstützung – der Steuerungsaufwand ist in der Umsetzung<br />
allerdings höher als bei einer eindeutigen Weisungsbefugnis bzw.<br />
Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehung.<br />
Ein erfolgreiches Beispiel für Kooperationen in der Produktentwicklung stammt aus<br />
Wien. Hier haben das Massageinstitut Wadiasch, die Schlosserei Meyer und die<br />
Tischlerei Köck einen Aufsatz für Massagetische entwickelt, der die Auflagefläche<br />
verbreitert und damit einen höheren Liegekomfort des Kunden und besseres Arbeiten<br />
für die Masseure ermöglicht. Keiner der Beteiligten hätte dieses Produkt allein<br />
entwickeln können – durch die Kooperation war es ohne hohen Investitionsaufwand<br />
jedoch möglich.<br />
Auf den Beispielfall bezogen bedeutet dies folgendes: Der Betreiber des Kiosks wird<br />
seine eigenen Kompetenzen durch Selbststudium ausbauen. Für Einkauf von<br />
Ressourcen oder Fremdvergabe fehlen ihm die finanziellen Mittel. Daneben wird er<br />
die beschriebene Kooperation mit einem Bio-Bauernhof und einem niedergelassenen<br />
Arzt so ausgestalten, dass ihm zusätzliche Kompetenzen zur Verfügung stehen und<br />
für alle drei Partner eine Umsatzsteigerung erreicht werden kann.<br />
Neben dem Aufbau von Kompetenzen in der Produktentwicklung sind bei der<br />
Ausgestaltung der Produktion neuer Produkte verschiedene Faktoren zu beachten,<br />
wie im nächsten Abschnitt beschrieben wird.<br />
5. Erfolgsfaktoren bei der Produktionsgestaltung beachten<br />
Die Herstellung neuer Produkte oder die Erbringung neuartiger Dienstleistungen ist<br />
zunächst mit Risiken verbunden, da die Erfahrung im Herstellungsprozess fehlt und<br />
die Absatzmenge nicht sicher eingeschätzt werden kann. Insbesondere im<br />
<strong>Gesundheit</strong>ssektor können auch bisher unbekannte Anforderungen hinsichtlich<br />
Qualitätssicherung sowie der Erwerb von Zertifikaten eine Rolle spielen. Um die<br />
Risiken zu minimieren, haben wir vier Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung<br />
des Herstellungsprozesses entwickelt (siehe Abbildung), die nachstehend erläutert<br />
werden.<br />
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