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Zukunftsmarkt Gesundheit & Wellness - Roland Berger

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F. Resümee und Ausblick<br />

Wachstum wird und wurde im Bereich <strong>Gesundheit</strong> immer anders beurteilt als in<br />

anderen Bereichen der Wirtschaft. Im solidarisch finanzierten <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

geschieht dies mit einem gewissen Recht. Denn jeder Euro, der dort ausgegeben<br />

wird, schafft zwar Nachfrage und Arbeitsplätze. Durch die Herkunft dieses Euro aus<br />

Steuern und Abgaben werden aber andererseits Wirtschaft, Wachstum und<br />

Arbeitsplätze belastet. Diese Herausforderung ist in der Finanzierung der<br />

Krankenversorgung zu lösen, die nicht im Fokus dieser Studie liegt. Wir haben den<br />

Zweiten <strong>Gesundheit</strong>smarkt betrachtet, für den dieses Dilemma nicht gilt. Hier ist das<br />

Wachstum uneingeschränkt positiv zu beurteilen. Der Wertewandel sorgt für<br />

zusätzliche Konsumnachfrage. Er bietet bestehenden Unternehmen neue<br />

Geschäftschancen und lässt neue Unternehmen entstehen. Er schafft Wachstum und<br />

Arbeitsplätze.<br />

Hierzu trägt die Inlandsnachfrage alleine schon bei. Daneben existiert ein großer und<br />

wachsender ausländischer Markt. Wenn also der Export von Produkten und<br />

Dienstleistungen angekurbelt werden kann, besteht die Chance auf weitere<br />

Wachstumspotenziale, die in der oben entwickelten Prognose (Kap. C) noch gar nicht<br />

enthalten sind.<br />

Ein Teil dieses Wachstums entsteht schon heute aus dem Markt heraus, d.h. aus der<br />

Initiative der österreichischen Unternehmen. Daneben sind jedoch Maßnahmen von<br />

staatlicher oder institutioneller Seite denkbar, welche dieses Wachstum noch weiter<br />

befördern:<br />

• Wie wir gesehen haben, entstehen im <strong>Gesundheit</strong>smarkt neue Formen der<br />

Zusammenarbeit und Vernetzung. Diese sollte weiter gefördert werden, bspw.<br />

durch eine Plattforminitiative von Bundesregierung oder Landesregierungen.<br />

Auch alle Instrumente der klassischen Politik der Clusterförderung kommen<br />

infrage. Durch Wettbewerbe kann die Herausbildung von <strong>Gesundheit</strong>sregionen<br />

weiter gefördert werden.<br />

• <strong>Gesundheit</strong> ist als eines der Handlungsfelder der Wirtschaftspolitik zu verstehen.<br />

Viele mittelständische Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich besser<br />

zu organisieren, zu vernetzen und verstärkt zu investieren. Die<br />

Informationsmöglichkeiten der Unternehmen über alternative<br />

Finanzierungsformen (bspw. Venture Capital) sind zu verbessern. Sowohl die<br />

Förderung des Mittelstands (z.B. über die Austrian Wirtschaftservice<br />

Gesellschaft) als auch die Förderung der Außenwirtschaft sollten ihre Instrumente<br />

auch auf Unternehmen aus diesem Bereich anwenden. Ziel ist, das Wachstum<br />

und die Exporte in diesem Wirtschaftsbereich zu steigern.<br />

• Schließlich sind Forschung und Ausbildung im <strong>Gesundheit</strong>smarkt zu fördern. In<br />

der Forschung geht es um die Vernetzung von Forschungseinrichtungen – wie<br />

bspw. Universitätsklinika – mit der Industrie. Technologietransfer und<br />

Patentverwertung sind zu fördern. Hierzu sollte z.B. ein eigenes Institut zum<br />

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