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Hamburger Bildungsempfehlungen für die Bildung und ... - NUN

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3. Pädagogisch-methodische Aufgaben19Planung <strong>und</strong> Gestaltung von ProjektenProjekte sind besondere Aktivitäten, im Rahmen derer <strong>die</strong>Kinder sich mit einem Thema ihrer Lebensrealität auseinandersetzen. Projekte werden von Kindern <strong>und</strong> Erwachsenengemeinsam gestaltet. Die inhaltlichen <strong>und</strong> zeitlichen Abläufewerden gemeinsam festgelegt. Sie sind danach auszuwählen,ob ein Thema für <strong>die</strong>se Bearbeitungsform geeignet ist.Projektarbeit ist für Kinder erlebnisreich <strong>und</strong> interessant,wenn sie selbst den Verlauf mitbestimmen können. Projektewerden deshalb nicht für, sondern mit Kindern geplant.Lernen in Projekten ist ein entdeckendes <strong>und</strong> forschendesLernen. Dabei steht das Ergebnis nicht schon vorher fest,sind <strong>die</strong> Antworten nicht schon vorher klar. Projekte bleibennicht nur auf <strong>die</strong> Räume der Kindertageseinrichtungbegrenzt <strong>und</strong> sind hervorragend geeignet, zur Öffnung derKita beizutragen: sei es durch gezielten Einbezug von Expertenoder spontane Kontakte, zum Beispiel zu Nachbarnoder Handwerkern, <strong>die</strong> als Ehrenamtliche <strong>die</strong> pädagogischeArbeit mit ihren Erfahrungen bereichern, oder sei es durchEntdeckung der Umgebung der Kita.Qualitätskriterien für <strong>die</strong> Planung <strong>und</strong> Gestaltung von Projekten mit Kindern1. Erzieherinnen erk<strong>und</strong>en <strong>die</strong> Lebenssituationder Kinder:• Dazu erfassen sie durch systematische <strong>und</strong> zielgerichteteBeobachtungen, welche Interessen <strong>und</strong>Bedürfnisse, welche Fragen <strong>und</strong> Probleme <strong>die</strong>Kinder haben, welches aktuelle ‚Lebensthema‘ siebeschäftigt.• Sie analysieren mit den Kindern, mit den Eltern,den Kolleginnen, wie sich <strong>die</strong> Situation aus derenjeweiliger Sicht darstellt <strong>und</strong> welche Erfahrungen<strong>die</strong>se einbringen können.• Sie setzen sich mit aktuellen wissenschaftlichenErkenntnissen über <strong>die</strong> kindliche Entwicklung auseinander.• Sie verfolgen gesellschaftliche <strong>und</strong> kulturelle Entwicklungen<strong>und</strong> prüfen, welche für <strong>die</strong> Erweiterungder Weltsicht der Kinder bedeutsam sind.• Sie entscheiden darüber, welches Thema im Rahmeneines Projektes bearbeitet werden soll. Dabeiberücksichtigen sie, dass Kinder ihr Wissen erweitern<strong>und</strong> in ihrem selbstbestimmten, sozial verantwortlichen<strong>und</strong> sachkompetenten Handeln gefördertwerden.2. Sie entwickeln <strong>die</strong> konkreten Ziele despädagogischen Handelns:• Dazu übertragen sie <strong>die</strong> allgemeinen Ziele in denRahmen des Projektthemas <strong>und</strong> beziehen sie auf<strong>die</strong> Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten, welche <strong>die</strong>Kinder bereits mitbringen <strong>und</strong> welche sie brauchen,um <strong>die</strong> Situation selbstbestimmt <strong>und</strong> kompetent zugestalten.• Sie differenzieren <strong>die</strong> Ziele entsprechend den anstehendenEntwicklungsaufgaben bei jüngeren <strong>und</strong>älteren Kindern bzw. bei Kindern mit besonderenBedürfnissen.3. Sie überlegen <strong>und</strong> planen <strong>die</strong> Umsetzunggemeinsam mit den Kindern:• Dazu führen sie mit den Kindern eine ‚Stoffsammlung‘zum Thema durch, d.h. sie halten alle Ideen,Aspekte, Zusammenhänge, Fragen <strong>und</strong> Assoziationenfest, <strong>die</strong> ihnen oder anderen Personen dazueinfallen – ohne Einschränkung.• Sie planen <strong>und</strong> unterstützen differenzierte Tätigkeiten<strong>und</strong> Aktivitäten einzelner Kinder, für Klein- <strong>und</strong>Großgruppen bis hin zur gesamten Kita.• Sie stehen den Kindern als Ansprechpartnerin zurVerfügung <strong>und</strong> unterstützen <strong>die</strong> Kinder bei der Realisierungeigener Vorhaben.4. Sie werten <strong>die</strong> Erfahrungen gemeinsam mitallen Beteiligten aus:• Dazu reflektieren sie, wie aktiv sich <strong>die</strong> Kinder beteiligthaben <strong>und</strong> worin <strong>die</strong>se einen Erfolg für sichsehen.• Sie beachten, dass Reflexion <strong>und</strong> Kontrolle vorrangigdem eigenen Handeln <strong>die</strong>nen <strong>und</strong> zur Beantwortungder Fragen, welche Ziele erreicht wurden<strong>und</strong> ob das Thema richtig gewählt war.• Sie dokumentieren den gesamten Verlauf des Projekts<strong>und</strong> beziehen dabei <strong>die</strong> Kinder ein, so dassder Prozess für Kinder <strong>und</strong> Eltern erkennbar <strong>und</strong>nachvollziehbar ist. Sie nutzen dazu unterschiedlicheMe<strong>die</strong>n.<strong>Hamburger</strong> <strong><strong>Bildung</strong>sempfehlungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> Erziehung von Kindern in Tageseinrichtungen

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