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Das deutsche Schulsystem. Entstehung, Struktur ... - Bildungswissen

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Abbildung 9: Überblick über Evaluationsformen und -bezeichnungen<br />

Wozu?<br />

Wann?<br />

Durch wen?<br />

Wie oft?<br />

Welcher<br />

Maßstab?<br />

Was?<br />

Formative Evaluation: Evaluation während Lernphasen zur Förderung<br />

Summative Evaluation: Evaluation nach Lernphasen zur abschließenden<br />

Bewertung<br />

prozessbezogene Evaluation<br />

produktbezogene Evaluation<br />

Selbstevaluation = interne Evaluation<br />

Metaevaluation<br />

Fremdevaluation = externe Evaluation<br />

einmalige Evaluation<br />

mehrfache Evaluation<br />

kontinuierliche Evaluation<br />

individuelle Norm<br />

soziale Norm so genannte Bezugsnormen<br />

kriteriale Norm<br />

Programm-Evaluation<br />

Unterrichtsevaluation<br />

Lernstandsevaluation<br />

Quelle: in Anlehnung an Helmke 2003, S. 152<br />

In den öffentlichen wie fachwissenschaftlichen Diskussionen ist vor allem die Perspektive ‚durch<br />

wen?’ zentral, d.h. wer evaluiert, da hierin eine besondere Brisanz hinsichtlich der Frage liegt, inwieweit<br />

Schule gegenüber der Öffentlichkeit rechenschaftspflichtig ist sich dafür der Bestandsaufnahme<br />

durch Externe öffnen muss. Vor diesem Hintergrund werden die Selbst-, Meta- und Fremdevaluation<br />

nachfolgend differenzierter dargestellt.<br />

Selbstevaluation bzw. interne Evaluation<br />

„ist ein systematischer, kontinuierlicher Lern- und Arbeitsprozess, in dem vor Ort Informationen und Daten<br />

über das Lernen, den Unterricht und die Schule gesammelt werden, um aus ihnen Erkenntnisse zu gewinnen<br />

und sie begründet zu bewerten. Dies dient der Selbstreflexion über die Arbeit, der Schulentwicklung,<br />

der Beteiligung von Betroffenen oder der Selbstkontrolle und Rechenschaft“ (Eikenbusch 1997, S. 7).<br />

Dieses Evaluationsverständnis geht davon aus, dass eine einzelne Schule ihre Arbeit nur dann<br />

weiterentwickeln wird, wenn sie den Entwicklungsbedarf selbst herausfindet und die Entwicklungsrichtung<br />

selbst bestimmt – allenfalls durch externe Berater im Rahmen von Methodenvermittlung<br />

dabei unterstützt.<br />

Metaevaluation<br />

Der Selbstevaluation wird entgegengehalten, dass die der einzelnen Schule angehörigen Lehrer<br />

und Lehrerinnen, insbesondere wenn es um Wirkungsqualität geht, ihre eigene Arbeit nicht ehrlich,<br />

nicht objektiv beurteilen und daher auch nicht verändern könnten. Eine vorsichtige und das Entwicklungspotential<br />

der Einzelschule ‚schonende‘ Reaktion auf diesen kritischen Hinweis ist in der<br />

Ergänzung der Selbstevaluation um die Komponente der Metaevaluation zu sehen.<br />

Im Rahmen von Metaevaluation werden die Verfahren der Selbstevaluation einer methodenkritischen<br />

Überprüfung durch Externe unterzogen. Dies soll sicherstellen, dass Bestandsaufnahme,<br />

Analyse und Bewertung im Verlauf der Selbstevaluation fachlichen Standards genügen. Auf diese<br />

Weise sollen Ergebnisse objektiviert und mit denen anderer Schulen vergleichbar gemacht werden.<br />

Fremdevaluation bzw. externe Evaluation<br />

Weitergehend noch ist der Ansatz der Fremdevaluation, der Selbst- und Metaevaluation ersetzt<br />

oder der ergänzend an ihre Seite tritt. Bei der Fremdevaluation beurteilen Externe (die Schulaufsicht,<br />

die Abnehmer, Wissenschaftler...) die Arbeit und die Arbeitsergebnisse einer Schule; sie geben<br />

auf der Grundlage ihrer Bestandsaufnahme und ihrer Analyse Entwicklungsempfehlungen.<br />

So wie die Selbstevaluation sich mit dem Vorwurf der Subjektivität und des Verschleierns von<br />

Schwächen der eigenen Institution auseinandersetzen muss, so trifft die Fremdevaluation der Vorwurf,<br />

undifferenziert die unverwechselbare einzelne Schule an einem standardisierten Idealtyp zu<br />

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