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Erfolgsbedingungen für die Entsendung von ... - antropov.de

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Güte <strong>de</strong>r Sprachkenntnisse und Bleibeabsicht im Gastland nennen (Stahl 2002: 280). Letztge-<br />

nanntes scheint jedoch in <strong>de</strong>r Bestimmung <strong>de</strong>s <strong>Entsendung</strong>serfolgs sehr schwach zu sein, da<br />

es gewiss auch erfolgreiche <strong>Entsendung</strong>en gibt, wo alle an<strong>de</strong>ren vier Kriterien stimmen, je-<br />

doch <strong>die</strong> Entsandten aus beruflichen und privaten Grün<strong>de</strong>n nicht länger im Gastland bleiben<br />

möchten, obwohl sie sich bestens an <strong>die</strong> Gastlandbedingungen angepasst haben. Daher wird<br />

das Kriterium <strong>de</strong>r Bleibeabsicht im Gastland in <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Arbeit nicht beachtet.<br />

Berufliche Aufgabenerfüllung bzw. Erreichung <strong>de</strong>r <strong>Entsendung</strong>sziele leisten einen Beitrag<br />

zum Erfolg <strong>de</strong>r Tochtergesellschaft und wer<strong>de</strong>n auch als Erreichen bestimmter Leistungen<br />

durch <strong>de</strong>n Entsandten verstan<strong>de</strong>n (Scherm 1995: 217). In <strong>die</strong>sem Zusammenhang ist <strong>die</strong> Beur-<br />

teilung <strong>de</strong>r Leistung problematisch, da interkulturell unterschiedliche Vorstellungen <strong>von</strong> Leis-<br />

tung und Erfolg existieren (Kumar 1991: 137). Außer<strong>de</strong>m ist <strong>die</strong> Akzeptanz <strong>de</strong>r Bedingungen<br />

<strong>de</strong>s Gastlan<strong>de</strong>s bei solchen Beurteilungen unabdingbar (Scherm 1995: 270ff.), weil Umstän<strong>de</strong><br />

<strong>die</strong> Leistungen <strong>de</strong>s Entsandten negativ beeinträchtigen könnten, und ein Problem darstellen<br />

könnten, wenn sie <strong>de</strong>r Geschäftsführung nicht bekannt wären. An<strong>de</strong>rerseits ist eine aus-<br />

schließliche Leistungsbeurteilung durch <strong>de</strong>n Vorgesetzten im Auslandsunternehmen auch<br />

nicht immer objektiv genug, da es im Einsatzland ein an<strong>de</strong>res Verständnis <strong>von</strong> Leistung geben<br />

kann (Janssens 1994: 853ff.). Außer<strong>de</strong>m ist es sehr schwierig, <strong>die</strong> berufliche Leistung <strong>de</strong>s<br />

Entsandten zu erfassen, da kaum Fremdbeurteilungen gesammelt wer<strong>de</strong>n können und eine<br />

Selbsteinschätzung stark subjektiv wäre (Stahl 2002: 280). Bei einem Auslandseinsatz wer<strong>de</strong>n<br />

nicht nur Fachkenntnisse son<strong>de</strong>rn auch kulturbezogene Fähigkeiten in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund <strong>de</strong>r<br />

Beurteilung gestellt, was eher als Beurteilung <strong>von</strong> Vorbereitung aber nicht als Leistung <strong>de</strong>s<br />

Entsandten angesehen wer<strong>de</strong>n kann (Oechsler 1997: 782). Hierzu ist zu sagen, dass in <strong>de</strong>r<br />

vorliegen<strong>de</strong>n Untersuchung auf <strong>die</strong> Beurteilung <strong>de</strong>r Leistung <strong>de</strong>s Entsandten verzichtet wur<strong>de</strong><br />

und statt<strong>de</strong>ssen seine berufliche Zufrie<strong>de</strong>nheit in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund gestellt wur<strong>de</strong>.<br />

Die Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>s Entsandten und seiner Familie könnte aus <strong>de</strong>r Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit,<br />

Lebens- und Freizeitqualität, Wohlbefin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Familie sowie ihrer Integration im neuen Um-<br />

feld resultieren (annähernd Stahl 1998: 56). Die Güte <strong>de</strong>r sozialen Beziehungen zu Gastland-<br />

angehörigen sagt, dass es <strong>de</strong>m Entsandten und seiner Familie gelingt, kulturelle Barrieren zu<br />

überwin<strong>de</strong>n, sich in <strong>de</strong>r frem<strong>de</strong>n Umgebung zurechtzufin<strong>de</strong>n und Kontakte mit Einheimi-<br />

schen aufzunehmen (Wirth 1998: 157). Bei <strong>de</strong>r Güte <strong>de</strong>r Sprachkenntnisse wird das Russisch-<br />

kenntnisniveau und <strong>die</strong> Verständigung mit Einheimischen begutachtet, wobei <strong>die</strong> Beherr-<br />

schung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>ssprache vom Entsandten als Zeichen <strong>de</strong>r gelungenen Anpassung verstan<strong>de</strong>n<br />

wird, aber noch lange kein Zeichen <strong>de</strong>r Kontaktpflege zur einheimischen Bevölkerung ist.<br />

Diesbezüglich ist ein gewisses Maß an Sprachfertigkeit erfor<strong>de</strong>rlich (Engelhard & Hein 1996:

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