Forschungsbericht 2010 - 2011 - Hochschule Bremen
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dieses "Parachuting" zunächst ähnliche Verhaltensphasen<br />
auf, wenden jedoch im Laufe des Absturzes<br />
unterschiedliche Strategien an, um den Fall zu bremsen.<br />
Bild 3: Schema einer Kakerlake im Sinkflug. Parameter, die<br />
Aufschluss über das Flugverhalten geben können, sind u.a.<br />
die Flugtrajektorie, die vertikalen sowie horizontalen Geschwindigkeits-<br />
und Beschleunigungsvektoren sowie der<br />
Anstellwinkel des Körpers zur Flugrichtung.<br />
In weiteren Schritten werden die beobachteten Verhaltensmuster<br />
und Strategien beim Kooperationspartner<br />
ESA in die Steuerungssimulation des Modells einer<br />
unbemannten Raumsonde integriert. Zudem werden<br />
die Experimente auf weitere Schaben-Spezies ausgedehnt,<br />
insbesondere auf solche Arten, bei denen sowohl<br />
Männchen als auch Weibchen zum Flug befähigt<br />
sind.<br />
Spinnenfortbewegung als Vorbild für autonome Laufroboter<br />
Veröffentlichungen<br />
• Kloss P. (2009): Controlled crash of cockroach (Blattoidea)<br />
in reference to save landing with respect to<br />
technical air vehicles. Master-Thesis an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Bremen</strong>, Studiengang "Bionik - Lokomotion in<br />
Fluiden" (unpubl.).<br />
• Tageo J. (2009): Influence of visual cues and nonfrontal<br />
flow on the descent flight of cockroaches and<br />
their potential application in the landing procedure on<br />
unmanned aerial vehicles (UAVs). Master-Thesis an<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Bremen</strong>, Studiengang "Bionik - Lokomotion<br />
in Fluiden" (unpubl.).<br />
Finanzierung<br />
Europäische Weltraumbehörde (ESA)<br />
Kooperationspartner<br />
Advanced Concepts Team (ACT) der Europäischen<br />
Weltraumbehörde (ESA), Noordwijk, (Niederlande)<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. Antonia B. Kesel<br />
Bionik-Innovations-Centrum (B-I-C)<br />
Tel.: 0421-5905-2525<br />
E-Mail: B-I-C@bionik.hs-bremen.de<br />
www.bionik.hs-bremen.de<br />
Laufzeit Projektbeteiligte<br />
10/2009 – 12/<strong>2010</strong> Martin, Andrew, Dipl.-Biol.<br />
Hoffmann, Florian, Dipl.-Ing. (FH)<br />
Projektleiterin Rick, Andreas, B.Sc.<br />
Kesel, Antonia, Prof. Dr.<br />
Projektbericht<br />
Bereits seit geraumer Zeit dienen Insekten, Spinnen<br />
und Krebse als Vorbild für mehrbeinige technische<br />
Laufsysteme unterschiedlichsten Zuschnitts. Ihnen ist<br />
jeweils gemeinsam, dass sie während der Fortbewegung<br />
aufgrund ihrer Mehrbeinigkeit ein hohes Maß an<br />
statischer Stabilität erreichen. Vor allem im unebenen<br />
Terrain stellt diese Standsicherheit bei der Überwindung<br />
von Hindernissen einen bedeutenden Vorteil dar.<br />
Für viele Spinnenarten gilt neben der Achtbeinigkeit<br />
zudem, dass sie am Tarsus (Fuß) neben einem markanten<br />
Krallenapparat über zusätzliche Haftstrukturen<br />
verfügen. Diese ermöglichen ihnen in Ruhestellung<br />
die Anhaftung an Substrate unterschiedlichster Beschaffenheit.<br />
Bei der Fortbewegung unterstützen sie<br />
die Tiere sowohl auf stark geneigtem Terrain wie auf<br />
glattem Untergrund.<br />
Innerhalb dieses Projekts werden vergleichende kinematische<br />
Untersuchungen an Spinnenspezies mit<br />
und ohne tarsalen Haftstrukturen durchgeführt. Geklärt<br />
werden soll der Einfluss dieser Strukturen auf die<br />
Fortbewegung in Abhängigkeit des Neigungswinkels<br />
und der Beschaffenheit des Substrats. Hierzu werden<br />
unterschiedliche Kennzahlen (u.a. Laufgeschwindigkeit,<br />
Schrittlänge, Schrittfrequenz, Schrittmuster, Kontaktzeit)<br />
analysiert. Mittels Highspeedvideoanalyse<br />
Abbildung: Analyse der Fuß-Aufsatzpunkte in Abhängigkeit<br />
von der Neigungsgrad der Lauffläche (-20° bis + 20°). Die<br />
Geometrie für die ruhenden Laufbeine L4-R3-L2-R1 (Fallviereck)<br />
der Spinne Cupiennius salei zum Zeitpunkt des Auffußens<br />
von Laufbein L4 ist rot gezeichnet, die Geometrie für<br />
die aktiven R4-L3-R2-L1 blau und der Massenschwerpunkt<br />
des Tieres grün (Rick 2009).<br />
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Fakultät 1<br />
Fakultät 2<br />
Fakultät 3<br />
Fakultät 4<br />
Fakultät 5