Forschungsbericht 2010 - 2011 - Hochschule Bremen
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<strong>Forschungsbericht</strong> <strong>2010</strong> / <strong>2011</strong><br />
22<br />
Geistiges Eigentum in der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit<br />
Laufzeit Projektbeteiligte<br />
07/2008 - 06/<strong>2011</strong> Freimuth, Joachim, Prof. Dr.<br />
Krieg, Renate, Dr.<br />
Projektleiterin Luo, Minyan<br />
Schädler, Monika, Prof. Dr. Müller, Constanze<br />
Projektbericht<br />
Der Schutz geistigen Eigentums in China bereitet inländischen<br />
sowie ausländischen Unternehmen nach<br />
wie vor Schwierigkeiten. Häufig beklagte Quellen des<br />
Wissensabflusses befinden sich an Schnittstellen der<br />
inner- und zwischenbetrieblichen Zusammenarbeit,<br />
was den Zugang zu geistigem Eigentum und damit<br />
dessen Diffusion an Wettbewerber erleichtert. Für<br />
diese Situationen stehen bereits diverse Schutzmaßnahmen<br />
zur Verfügung – diese gewährleisten bislang<br />
jedoch keinen umfassenden Schutz geistigen Eigentums.<br />
Die Tendenz zu einer engeren und direkten Zusammenarbeit<br />
zwecks Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
ist jedoch in allen Unternehmensbereichen zu beobachten,<br />
sei es bei der Zusammenarbeit mit externen<br />
Kooperationspartnern, wie beispielsweise Lieferanten<br />
und Kunden, oder mit internen Kooperationspartnern,<br />
wie Führungskräften oder sonstigen Mitarbeitern des<br />
Unternehmens. Das impliziert die Notwendigkeit,<br />
schützenswerte technische und betriebliche Daten eines<br />
Unternehmens, die einen Wissensvorsprung vor<br />
dem Wettbewerber darstellen, im Rahmen der Zusammenarbeit<br />
an die jeweiligen Partner offenzulegen.<br />
Diese Offenlegung sollte in einem kontrollierten Rahmen<br />
stattfinden. In der Praxis geschieht das – gerade<br />
bei vertraulichen Informationen – jedoch häufig auf informellem<br />
Wege. Auf China – wo im Geschäftsleben<br />
per se bereits viel über informelle Kanäle geregelt wird<br />
– dürfte dies besonders zutreffen. Umso komplexer<br />
gestaltet sich die Herausforderung der Führungskräfte<br />
in China, diesen Transfer geistigen Eigentums systematisch<br />
zu überwachen und zu steuern.<br />
Seit Juli 2008 erforscht das vom BMBF finanzierte Projekt<br />
„Geistiges Eigentum in der deutsch-chinesischen<br />
Zusammenarbeit“ innerhalb einer dreijährigen Laufzeit<br />
den inner- und zwischenbetrieblichen Transfer<br />
wirtschaftlich wertvoller Informationen. Der Schwerpunkt<br />
liegt dabei auf dem informellen Transfer bei der<br />
Zusammenarbeit von deutschen und chinesischen<br />
Akteuren. Durch die Untersuchung der Mechanismen<br />
des Informationstransfers, also aller relevanten strategischen<br />
und taktischen Interaktionen einschließlich<br />
der soziokulturellen Einflussfaktoren, soll ein optimierter<br />
und kontrollierter Transfer gewährleistet werden.<br />
Damit möchte das Projekt eine bedeutende und bislang<br />
in der Diskussion zum Schutz geistigen Eigentums<br />
unbeachtete Komponente erforschen und praktische<br />
Handlungsempfehlungen für ein ganzheitliches<br />
Informationsmanagement geben.<br />
Dazu werden neben Literaturauswertung Untersuchungen<br />
in Form von Interviews und Gesprächen<br />
in Deutschland und China in verschiedenen Unternehmen,<br />
Institutionen wie der Außenhandelskammer<br />
Beijing sowie mit wissenschaftlichen Partnern<br />
durchgeführt – u.a. mit der Universität zu Köln und<br />
der Shanghai Academy of Social Sciences. Der Forschungsstand<br />
wird laufend über die Projektwebsite<br />
(www.ip-china.de) und über regelmäßige Newsletter<br />
dargelegt. Die Ergebnisse werden auf verschiedenen<br />
Veranstaltungen in Deutschland und China präsentiert<br />
und über Artikel in Fachzeitschriften sowie einschlägigen<br />
referierten wissenschaftlichen Zeitschriften zugänglich<br />
gemacht. An der <strong>Hochschule</strong> <strong>Bremen</strong> erfolgt<br />
neben der Einbeziehung der Erkenntnisse in die Lehre<br />
auch die Vergabe von Bachelorarbeiten in Kooperation<br />
mit interessierten Unternehmen sowie einer Doktorarbeit<br />
in Zusammenarbeit mit den Modernen China-<br />
Studien der Universität zu Köln.<br />
weitere Informationen: www.ip-china.de<br />
Finanzierung<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)<br />
Kooperationspartner<br />
Shanghai Academy of Social Sciences<br />
Universität zu Köln<br />
Kontakt<br />
Constanze Müller<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Bremen</strong><br />
Werderstr. 73<br />
28199 <strong>Bremen</strong><br />
constanze.mueller@hs-bremen.de<br />
Tel: 0421/5905-4847<br />
Fax: 0421/5905-4761