02.12.2012 Aufrufe

Forschungsbericht 2010 - 2011 - Hochschule Bremen

Forschungsbericht 2010 - 2011 - Hochschule Bremen

Forschungsbericht 2010 - 2011 - Hochschule Bremen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Forschungsbericht</strong> <strong>2010</strong> / <strong>2011</strong><br />

200<br />

Bild 2: Versuchsaufbau der Harvard University zur Analyse<br />

der Antriebseigenschaften der Schwanzflosse in Abhängigkeit<br />

von Anströmgeschwindigkeit, Undulationswelle, Werkstoffeigenschaften<br />

etc. (Quelle: Timo Gericke)<br />

Im Rahmen des Forschungsprojektes wird mittels<br />

Highspeed-Kamera und PIV (Particle Image Velocimetry)<br />

die Fortbewegung von Regenbogenforellen<br />

(Oncorhynchus mykiss) analysiert. In vergleichenden,<br />

stark vereinfachten Versuchen mit Modellen werden<br />

passive Mechanismen der Vortriebsgenerierung wie<br />

z.B. Flosseninteraktion und -form sowie insbesondere<br />

Materialeigenschaften analysiert (Bild 1). Dabei zeigt<br />

sich, dass ein adäquater Biegesteifigkeits-Gradient<br />

von essentieller Bedeutung für eine fischähnliche Kinematik<br />

ist. Die jeweils induzierten Nachlaufmuster<br />

(Bild 3) dienen dabei als Vergleich im Rahmen einer<br />

als Soll-Wert (Fisch)/Ist-Wert (Modell)-Analyse. Zusätzliche<br />

Parameter wie Schlagfrequenz, Amplitude<br />

und Vortriebskraft erlauben eine sukzessive Feinjustierung<br />

des Modells, insbesondere hinsichtlich seines<br />

Steifigkeitsgradienten.<br />

Erste Resultate zeigen, dass passive Mechanismen<br />

der Fischlokomotion vielversprechende Ansätze für<br />

alternative Antriebssysteme bieten. Eine adäquate<br />

Applikation von Biegesteifigkeits-Gradienten in Kombination<br />

mit weiteren passiven Mechanismen, welche<br />

es noch am biologischen Vorbild zu untersuchen gilt,<br />

könnte in der technischen Umsetzung zu einem fischähnlichen<br />

Antrieb beitragen (Bild 3). Dieser würde sich<br />

durch Einfachheit in der Konstruktion und der Ansteuerung<br />

und damit durch Robustheit sowie geringen<br />

Wartungsaufwand auszeichnen. Damit ließen sich die<br />

Einsatzmöglichkeiten und vor allem die Einsatzdauer<br />

von AUVs (Autonome Unterwasser-Vehikel) z.B.<br />

bei der Erforschung der Polar- und Tiefseeregionen<br />

enorm erweitern.<br />

Veröffentlichungen<br />

• Sonntag, R.; Kesel, A.B. (2009): Alternative Antriebssysteme:<br />

Befunde zur Vortriebsgenerierung an Fischmodellen.<br />

In: "Bionik: Patente aus der Natur" (eds.<br />

Kesel A.B., Zehren D.), Bionik-Innovations-Centrum,<br />

<strong>Bremen</strong>, p. 341-346.<br />

• Gericke, T. (2009): Fish biorobotics: pectroral fin dynamics<br />

and fish biomimetics. Master-Thesis an der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Bremen</strong>, Studiengang "Bionik - Lokomotion<br />

in Fluiden" (unpubl.).<br />

Finanzierung<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Bremen</strong><br />

Kooperationspartner<br />

Museum of Comparative Zoology, Harvard University,<br />

Cambridge, USA<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Antonia B. Kesel<br />

Bionik-Innovations-Centrum (B-I-C)<br />

Tel.: 0421-5905-2525<br />

E-Mail: B-I-C@bionik.hs-bremen.de<br />

www.bionik.hs-bremen.de<br />

Bild 3: Graphische Interpretation des dreidimensionalen Wirbelnachlaufs bei der Forelle (links; v = TL/s; Schlagfrequenz 3,6<br />

Hz) bzw. beim Modell (rechts; Modell No I, v = 2 TL/s; Schlagfrequenz 3,5 Hz). Das Nachlaufmuster deckt sich in Näherung,<br />

zeigt aber noch Optimierungsbedarf.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!