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Forschungsbericht 2010 - 2011 - Hochschule Bremen

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Machbarkeitsstudien: Hafenspeicher in <strong>Bremen</strong>- Vegesack<br />

Laufzeit Projektbeteiligte<br />

Juni 2008 – April 2009 >> Dipl.-Freizeitwissenschaftlerin Sonja Spoede<br />

Dipl. Des. Gitta Noll<br />

Projektleitung Dipl.-Ing. Jana Schnelle<br />

Dr. des. Steffi Kollmann<br />

Projektbericht<br />

Der um 1805 erbaute Speicher der ehemaligen Lange-Werft<br />

in <strong>Bremen</strong>-Vegesack ist der älteste Hafenspeicher<br />

<strong>Bremen</strong>s.<br />

Das Institute for new Dimensions (InD) wurde im Juni<br />

2008 von der Bremer Investitions-Gesellschaft mbH<br />

(BIG) beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für eine interaktive<br />

Dauerausstellung im alten Hafenspeicher zu<br />

entwickeln. Die Studie umfasst ein detailliertes Ausstellungskonzept<br />

sowie die Berechnungen der Investitionskosten<br />

und Betriebsergebnisse.<br />

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wird<br />

zurzeit zum maritim ausgerichteten Zentrum umgebaut,<br />

in die oberen Etagen ziehen maritim orientierte<br />

Dienstleistungsfirmen, wie YachtdesignerInnen, ein.<br />

Mit der von der <strong>Hochschule</strong> konzipierten Dauerausstellung<br />

erhält die Öffentlichkeit in den unteren beiden<br />

Etagen des Speichers Einblick in die maritime Geschichte<br />

<strong>Bremen</strong>s und die Innovationen des Yachtdesigns.<br />

In die Konzeption fließen neuste Forschungsergebnisse<br />

aus der Ausstellungsdidaktik und der BesucherInnenforschung<br />

ein. Es wird insbesondere im Bereich<br />

der Zielgruppenüberlagerung geforscht. Dabei<br />

werden Ausstellungsbereiche und einzelne Stationen<br />

entwickelt, die gleichzeitig unterschiedliche Alters-<br />

und Interessensgruppen ansprechen und für beide<br />

Geschlechtergruppen attraktiv sind. Untersucht werden<br />

die Vermittlungserfolge in Bezug auf die attracting,<br />

holding und learning-power in unterschiedlichen<br />

Alters- und Geschlechtergruppen sowie in verschiedenen<br />

Besuchskonstellationen (EinzelbesucherInnen,<br />

Paare, Familien, Gruppen). Zur Optimierung der Vermittlungsergebnisse<br />

werden u.a. wissenschaftliche<br />

Experimente mit Exponaten und Kulissen durchgeführt.<br />

Bezug nehmend auf die historische Nutzung als Werftspeicher<br />

hat das InD ein detailliertes Konzept zum<br />

Thema „Schiffbau – damals und heute“ entwickelt. Die<br />

Vermittlung erfolgt durch einen Medienmix aus Kulissen,<br />

Hands-on-, Body-on- und Computer-Medien,<br />

Modellen, DarstellerInnen, Duft- und Hörstationen, Bildern,<br />

Fotos, Filmen und Texten.<br />

Im Erdgeschoss werden die historischen Inhalte vermittelt:<br />

1. Vegesacker Hafen: Im Fokus steht die Entwicklung<br />

<strong>Bremen</strong>s entlang der Weser. Vegesack war Anfang<br />

des 17. Jahrhundert der Seehafen <strong>Bremen</strong>s. Alle<br />

seewärts ein- und ausgeführten Waren wurden in diesem<br />

Hafen umgeschlagen. Walfangschiffe starteten<br />

aus Vegesack und die Vegesacker Wirtschaft war mit<br />

Schiffsbrot und -zwieback, Tauen, Netzen, Segeln und<br />

Steuerrädern etc. maritim ausgerichtet.<br />

2. Lange-Werft: Die Lange-Werft war in technischer<br />

und sozialer Hinsicht Vorreiter für die damalige Zeit:<br />

Sie war die größte Werft an der Unterweser, hier wurde<br />

1816/17 das erste Dampfschiff an der Weser gebaut,<br />

hier gab es 1841 eine der ersten Betriebskrankenkassen,<br />

eine Frau, Anna Lange, leitete die Werft<br />

erfolgreich seit 1844 und 1845 wurde das erste Eisenschiff<br />

an der Weser gebaut.<br />

3. Werftalltag 1848: In diesem Ausstellungsbereich<br />

tauchen die BesucherInnen in den Arbeitsalltag der<br />

WerftarbeiterInnen von 1848 ein. In der Kulisse des<br />

Lange-Speichers von 1848 treffen sie reale und virtuelle<br />

ProtagonistInnen in der damals üblichen Arbeitskleidung<br />

und werden von ihnen zum „Klönschnack“<br />

bei Kaffee und Schiffsbrot eingeladen.<br />

Im Erdgeschoss gibt die Raumgestaltung die Atmosphäre<br />

des Speichers im 19. Jh. wieder. Regale, Kisten,<br />

Fässer, Werkzeuge und Schiffbaumaterialien aus<br />

Holz und Metall werden als Kulisse und als Sitzgelegenheiten<br />

genutzt. Medien werden in die Kulisse integriert.<br />

Die Ausstellung ist mobil: Die Einrichtung und<br />

Exponate sind beweglich und können für Veranstaltungen<br />

und Sonderausstellungen zur Seite geräumt<br />

werden.<br />

Im ersten Obergeschoss werden aktuelle und zukunftsweisende<br />

Inhalte vermittelt:<br />

1. Marine Bionik: Die Natur dient als Vorbild für maritime<br />

Innovationen. Die BesucherInnen können sich<br />

hier über neueste Forschungsergebnisse und Entwicklungen<br />

informieren: Schutzanstriche nach dem<br />

Vorbild der Haihaut, Unterwasserklebstoffe nach dem<br />

Beispiel der Alge, sparsame Antriebe nach Vorbildern<br />

von Fischschwärmen, Pinguinen und Ohrenkäfern sowie<br />

Küstenschutz am Beispiel des Seegrases.<br />

2. Träume, Sehnsucht, Fernweh: Schiffe haben seit<br />

jeher Sehnsüchte und Träume von der großen weiten<br />

Welt ausgelöst. Anhand unterschiedlicher Ausstellungsmedien<br />

können die BesucherInnen zum Ausdruck<br />

bringen, wovon sie träumen und wie sie ihr Leben<br />

gestalten möchten.<br />

3. Yachtdesign: In diesem Bereich wird über den Beruf<br />

der YachtdesignerInnen und „ihrer Geheimnisse“<br />

informiert und auf das Yachtdesignzentrum in den oberen<br />

Geschossen des Gebäudes Bezug genommen.<br />

43<br />

Fakultät 1<br />

Fakultät 2<br />

Fakultät 3<br />

Fakultät 4<br />

Fakultät 5

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