Tierseuchen und ihre Bekämpfung an der Weser - TiHo Bibliothek ...
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städtischen Lebens wie „Ausschweifungen“, Alkoholkonsum, St<strong>an</strong>dards <strong>der</strong> Hygiene usw.<br />
stärker in den Blick genommen. 380 Allerdings sind aus <strong>der</strong> Zeit bis 1870 nur wenige Exemp-<br />
lare verschiedener Publikationen in den Akten des Stadtarchivs erhalten. Eine genauere Un-<br />
tersuchung dieses Aspekts im Hinblick auf ähnliche Maßnahmen bezüglich tiermedizinischer<br />
Fragen setzt Forschungen in überregionalen <strong>und</strong> speziell zeitungsgeschichtlichen Archiven,<br />
beispielsweise im Dortm<strong>und</strong>er Institut für Zeitungsforschung, voraus. Dies konnte im Rah-<br />
men <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit jedoch nicht geleistet werden.<br />
4.3.3 Verwaltungsmaßnahmen zur Effektivierung <strong>der</strong> staatlichen Aufsicht<br />
Gleichzeitig mit den Maßnahmen zur <strong>Bekämpfung</strong> aufkommen<strong>der</strong> <strong>Tierseuchen</strong> <strong>und</strong> zur Auf-<br />
klärung <strong>der</strong> Bevölkerung im Sinne einer ges<strong>und</strong>en Tierhaltung versuchten die Behörden nach<br />
Beendigung <strong>der</strong> napoleonischen Ära, die staatliche Aufsicht über das Tierges<strong>und</strong>heitswesen<br />
effektiver zu gestalten.<br />
Am 6. Mai 1825 erhielt <strong>der</strong> Magistrat von Nienburg den <strong>an</strong> „sämmtliche Obrigkeiten des hie-<br />
sigen L<strong>an</strong>ddrostei-Bezirks“ gerichteten Auszug aus einem Reskript des Kabinetts in H<strong>an</strong>no-<br />
ver, in dem eine Reform des Abdeckereiwesens <strong>an</strong>gekündigt wurde (siehe Abb. 16). Dabei<br />
ging es <strong>der</strong> königlichen Regierung offensichtlich um zweierlei: um eine systematischere He-<br />
r<strong>an</strong>gehensweise als bisher <strong>an</strong> die Vorkehrungen, die bei verendeten Tieren insbeson<strong>der</strong>e im<br />
Falle von <strong>an</strong>steckenden Kr<strong>an</strong>kheiten zu treffen waren, <strong>und</strong> um die administrative Straffung<br />
des Abdeckereiwesens, vor allem auch im Hinblick auf die damit verb<strong>und</strong>enen fin<strong>an</strong>ziellen<br />
Fragen.<br />
Um diese Absicht zu verfolgen, wurde <strong>der</strong> Magistrat aufgefor<strong>der</strong>t, umf<strong>an</strong>greich über das hie-<br />
sige Abdeckereiwesen zu berichten. Dabei sollten folgende Angaben gemacht werden:<br />
• welche Personen o<strong>der</strong> Personenkreise in <strong>der</strong> Stadt <strong>und</strong> <strong>ihre</strong>m Uml<strong>an</strong>d die Abdeckerei<br />
ausübten,<br />
380 SAN, 5-25, Verhaltensmaßregeln bei Ausbruch von <strong>an</strong>steckenden Kr<strong>an</strong>kheiten, Beschwerden über<br />
Unsauberkeit <strong>der</strong> Hausbewohner 1832 bis 1892; 5-29, Maßregeln gegen Verbreitung <strong>an</strong>stecken<strong>der</strong><br />
Kr<strong>an</strong>kheiten 1867 bis 1889.