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Tierseuchen und ihre Bekämpfung an der Weser - TiHo Bibliothek ...

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Dröße“ gen<strong>an</strong>nt, gebe. 206 Es kamen vermehrt auch Rechtsstreitigkeiten <strong>und</strong> Konflikte wegen<br />

bereits infizierter <strong>und</strong> verkaufter Pferde vor. Auf Gr<strong>und</strong> dessen enthielt eine Reihe von Ver-<br />

ordnungen, die 1736 herausgegeben wurden, immer wie<strong>der</strong> Ermahnungen <strong>an</strong> die Pferdeärzte,<br />

<strong>ihre</strong> Diagnose frei von <strong>an</strong><strong>der</strong>en als den strikt medizinischen Überlegungen zu stellen. Und von<br />

den kommunalen Behörden wurde gefor<strong>der</strong>t, die Ärzte dazu <strong>an</strong>zuhalten, „dass sie <strong>ihre</strong>n Be-<br />

richt <strong>und</strong> Meynung von <strong>der</strong> Bew<strong>an</strong>dniß <strong>der</strong> untersuchten Kr<strong>an</strong>ckheit ohne einige Neben-<br />

Absicht <strong>und</strong> solchergestalt abstatten sollen, wie sie <strong>ihre</strong> geth<strong>an</strong>e Aussage, welche umständlich<br />

ad protocollum zu nehmen ist, auf Erfor<strong>der</strong>n mit einem cörperlichen Aide zu bekräfftigen sich<br />

getrauen“. 207<br />

Zunehmend wurde das Fehlen einer Qualitätssicherung <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Rossärzte empf<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en geringe Qualifikation bemängelt, die zu Beh<strong>an</strong>dlungsfehlern führen konnte, insbe-<br />

son<strong>der</strong>e aber zur voreiligen „Todtstechung“ erkr<strong>an</strong>kter Pferde, die hätten gerettet werden<br />

können. In <strong>der</strong> obigen Verordnung hält die Regierung alle Personen <strong>an</strong>, „welche von <strong>der</strong><br />

Pferde-Cur Profession machen“, bei <strong>der</strong> Diagnose den Ratschlag erfahrener Ärzte einzuho-<br />

len, die erk<strong>an</strong>nten Symptome genau zu beobachten <strong>und</strong> Aufzeichnungen darüber zu führen,<br />

<strong>und</strong> sich eine gründliche Kenntnis „von <strong>der</strong> eigentlichen Beschaffenheit <strong>der</strong> Pferde-<br />

Kr<strong>an</strong>ckheiten überhaupt“ <strong>an</strong>zueignen. Gleichzeitig bemühten sich Fachleute, in Büchern<br />

gründlichere Kenntnisse über die möglichen <strong>und</strong> häufigen Erkr<strong>an</strong>kungen <strong>der</strong> Tiere zu verbrei-<br />

ten, <strong>und</strong> bedienten sich dabei schon aus dem Mittelalter bek<strong>an</strong>nter Hilfsmittel <strong>der</strong> Darstellung<br />

wie <strong>der</strong> „Fehlerpferde“, vergleichbar den „Lassrösslein“, mit denen seit alters die gebräuchli-<br />

chen Stellen <strong>der</strong> Blutentnahme beim A<strong>der</strong>lass verzeichnet wurden.<br />

206 Unsere fre<strong>und</strong>liche etc., 18. August 1736, SAN, Repert. I Loc. 64 Nro. 6.<br />

207 Verordnung Den Pferde-Rotz <strong>und</strong> die Stein-Drüsse betreffend, II, a.a.O..

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