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Sozialbericht 2009 - Betrieb für Sozialdienste Bozen

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Massnahmen und ErgebnisseDie Antworten auf die Bedürfnisse der Senioren durch den Dienst sind an die persönlicheund/oder familiäre Lage gebunden. Infolge der obgenannten Reorganisation der Betreuung,gestalten sich die übernommenen Betreuungsfälle stets komplexer; beim Großteilhandelt es sich um alleinstehende Senioren, die nicht auf eine Familie zählen können undan der Grenze zur Pflegebedürftigkeit stehen oder bereits Pflegefälle sind.Eines der Themen, mit denen sich die Mitarbeiter des sozialpädagogischen Dienstes imJahr <strong>2009</strong> auseinandersetzen mussten, war die Misshandlung der älteren Menschen in derFamilie. Zur besseren Beschreibung der von den Mitarbeitern des Dienstes wahrgenommenenReichweite des Phänomens wurde <strong>2009</strong> in der Stadt eine Untersuchung durchgeführt;darin wurden neben den Hauspflegediensten des BSB die Staatsanwaltschaft,die Polizei, Carabinieri, Stadtpolizei, die medizinische Krankenhausdirektion, die Krankenpflegedirektion,die Basisärzte, die Vereinigung GEA, Frauen helfen Frauen sowie Volontariatsverbände,die mit dem Dienst „Notfall Senioren“ zusammenarbeiten, einbezogen. Eswurden 158 von diesen Subjekten ausgefüllte Fragebögen gesammelt und ausgewertet.Die erfassten Daten ergaben, dass die Misshandlung der älteren Menschen der Meinungvon 50,6% der Fachkräfte zufolge ein verbreitetes Phänomen ist. Die häufigsten, von denFachkräften wahrgenommenen Formen der Gewalt sind die Vernachlässigung (87,3%),die psychologische Gewalt (70,3%) und die wirtschaftliche Gewalt (60,1%). Die misshandelndePerson ist den Fachkräften zufolge oft der Sohn/die Tochter (65,80%), ein anderesFamilienmitglied (60,1%) oder ein Verwandter (56,3%). Im Jahr 2010 wird ein Dokumentmit den Ergebnissen erarbeitet, das dieses Phänomen in der Stadt <strong>Bozen</strong> beschreiben sollund das vor allem die Planung von Präventions- und Sensibilisierungsmaßnahmen sowiekonkrete Eingriffe zum Thema in die Wege leiten wird.¬ Der Dienst Notfall Senioren2SENIORENDer Dienst Notfall Senioren ist ein Dienst für ältere Menschen, die Informationen, Hilfebei der Abwicklung von Besorgungen, beim Transport und/oder bei der Begleitung odereinfach Gesellschaft usw. benötigen. Der Dienst kann über eine Grüne Nummer kontaktiertwerden, unter welcher eine Fachkraft antwortet und die Bedürfnisse des älterenMenschen anhört und den öffentlichen oder privaten Dienst oder die Volontariatsverbändeaktiviert, welche so schnell wie möglich, die Dienste oder geeignete Volontariatsmaßnahmenzu erbringen in der Lage sind. Im Jahr <strong>2009</strong> arbeitete der Dienst mit 10Vereinigungen zusammen, die mit 146 freiwilligen Helfern, 13.535 Volontariatsarbeitsstundenzugunsten von 439 Senioren erbrachten. Zu diesen summieren sich 93 Dienstnutzer,für welche zahlreiche kleine Reparaturarbeiten, dank eines zwischen dem BSBund dem Nationalen Handwerkerverband abgeschlossenen Abkommens zu geringenKosten erbracht werden konnten. Ein weiterer Verband, der seinen Beitrag zu minimalenPreisen anbietet, ist der Verband der Muskeldystrophie ULDM/VBMD, der mit einemrollstuhltauglichen Kleinbus für den Transport von Senioren auf Rollstuhl ausgerüstetist und im Jahr <strong>2009</strong> 7 Personen betreute. Die Vereinigung ASAA (Alzheimer Südtirol AltoAdige) wurde für Beratung und psychologische Unterstützung der Familienangehörigenvon 32 an Alzheimer leidenden Dienstnutzern kontaktiert.108 DER DIENST NOTFALL SENIOREN | 2.6 SENIOREN

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