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Sozialbericht 2009 - Betrieb für Sozialdienste Bozen

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¬ Dienst für StraßensozialarbeitDie Sozialgenossenschaft „River Equipe“, die seit 1999 im Bereich der gravierenden Ausgrenzungtätig ist, leistete auch im Jahr <strong>2009</strong> Straßensozialarbeit. Dieser Dienst wendetsich an Personen, die keine Ressourcen und Mittel zur Verfügung haben, um die komplexeRealität der sozialen und institutionellen Isolation in Angriff zu nehmen und somitvon allen Rechten und vom sozialen Schutz ausgeschlossen sind. Dieser Zustand derEntbehrung betrifft sowohl italienische, als auch ausländische Staatsbürger, wenngleichim Falle der italienischen Staatsbürger, die Situation der Ausgrenzung meist auf ein persönlichesScheitern zurückzuführen ist, während für die Ausländer der Aufenthalt aufder Straße eine praktisch fast obligatorische Etappe auf dem Weg der Einwanderungdarstellt. Der Dienst bietet Maßnahmen der Erstversorgung, der Schadensminderungund/oder Schadensbegrenzung, der Begleitung in Entwicklungs-, Reife- und Wachstumsprozessenauf menschlicher und sozialer Ebene sowie der Vermittlung zwischen den<strong>Sozialdienste</strong>n und den auf der Straße lebenden Personen.Im Laufe des Jahres <strong>2009</strong> erbrachten die Mitarbeiter des Projektes „Oltre la strada“ 318Leistungen:– Camper-Sozialarbeit (156 Leistungen): der Camper verweilt in der Nähe des Zugbahnhofparks;die Mitarbeiter verteilen Lebensmittel und Material für die Grundversorgungund hören den Personen aktiv zu;– Wander-Sozialarbeit (110 Leistungen): die Mitarbeiter kehren zum Park zurück undvertiefen die Beziehung, die sie durch die Camper-Arbeit aufgebaut haben;– Überwachungsarbeit (52 Leistungen): Zählung der Aufenthalts-, Durchgangs- undZufluchtsstätten der in extremer Ausgrenzung lebenden Personen.DienstnutzerGegenüber 2008 verzeichnete im Jahr <strong>2009</strong> sowohl die Betreuungsarbeit, als auch dieZuhör- und Begleitungsarbeit einen Anstieg auf insgesamt 1.520 erbrachten Leistungen(+17,4%) gegenüber dem Vorjahr.Die Kontaktaufnahmen erhöhten sich um rund 2.000 gegenüber dem Vorjahr, was einemPlus von 27% entspricht. Auch die Gesamtzahl der kontaktierten Personen verläuft ansteigendum 20% (945 im Jahr <strong>2009</strong> gegenüber 876 kontaktierte Personen im Jahr 2008).Aus der Analyse der Daten über die Dienstnutzer ergeben sich folgende Betrachtungen:– die Anzahl der durch die Camper- oder Wander-Sozialarbeit kontaktierten Personen inNotlagen steigt an;– zahlreiche Personen, die eine prekäre Stellung in der Arbeitswelt einnehmen, sind nunvom Produktionszyklus ausgeschlossen; dies betrifft transversal sowohl italienischeStaatsbürger als auch ausländische und wirkt sich verstärkt auf die Risikoklassen aus;– als kritisch geht die Anwesenheit zahlreicher - vor allem ausländischer - Personen imjungen Alter (22-30 Jahre) hervor, die keine familiären Bezugspunkte oder Beschäftigungs-und Unterkunftsaussichten besitzen und somit schwer risikobehaftet sind (Alkohol,Suchtkrankheiten usw.);– die im Jahr <strong>2009</strong> identifizierten Personen machen 55% aller kontaktierten Personen aus;– wie im nachstehenden Diagramm aufgezeigt, sind die meisten der kontaktierten PersonenAusländer (743), die Anzahl der italienischen Staatsbürger beträgt 202;Merkmale der Dienstnutzer2SOZIALE EINGLIEDERUNG2.8 SOZIALE EINGLIEDERUNG | DIENST FÜR STRASSENSOZIALARBEIT 147

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