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PFLANZENBAUEin hartnäckiger SchädlingDER DRAHTWURM gehört zu einer ganz speziellen Sorte von Schädlingen. Ähnlichwie die Fritfliege oder der Getreidekäfer lebt er im Larvenstadium im Boden, alserwachsener Schnellkäfer an der Oberfläche und ist für die Kulturen unproblematisch. Inden letzten Jahren wurden europaweit vermehrt Probleme sowie Schäden in Kulturenfestgestellt, die normalerweise kaum von Schädlingen befallen werden.Der Schnellkäfer ist ein kleinerschwarzer Käfer mit einer typischschlanken Körperform. Die Eiablageerfolgt im Mai in feuchten Böden,da die Eier und die Larven im ersten Larvenstadiumbesonders empfindlich aufTrockenheit reagieren. Die Larven entwickelnsich bis zur Verpuppung, die jenach Sorte nach zwei bis sechs Jahrenstattfindet, im Boden. Trotz des langenEntwicklungszyklus von der Eiablage biszum Erwachsenenstadium gibt es beiden Schnellkäferarten keine typischenFlugjahre, sie treten regelmässig jedesJahr auf. Die Larven befinden sich 5 bis6cm unter der Bodenoberfläche, soferngenügend Feuchtigkeit vorhanden ist.Bei Trockenheit wandern sie in eine Bodentiefevon 50 bis 60cm. Der Abstandzu den unterirdischen Pflanzenteilenwird dadurch erhöht und es entstehenweniger Schäden als im Frühjahr oderHerbst, wenn die Larven sich in oberenBodenschichten aufhalten.Ein altes Problem Das vielfältigeNahrungsverhalten des Drahtwurms undseine Entwicklung im Boden bilden dieHauptschwierigkeiten bei der Bekämpfung.Tatsächlich ist ein Aushungern derDrahtwürmer durch das Entfernen derWirtspflanzen praktisch unmöglich, undda die Raupe ihren Lebensraum unterder Bodenoberfläche hat, ist eine chemischeBekämpfung kompliziert. In denvergangenen Jahrzehnten wurde die Bekämpfungsstrategieweiterentwickelt,begonnen bei der Behandlung der Bodenoberflächein den 1970-er Jahren bishin zum Einsatz von gebeiztem Saatgut.1Vier BekämpfungsmöglichkeitenDie biologischen Bekämpfungsmethodenmit Pheromon-Köderfallen für Käfer,eine Behandlung mit Parasiten (Pilzenoder Nematoden) oder das Einarbeitenvon Rapsschrot in den Boden(mehrere Tonnen pro Hektar), was eineBiofumigation bewirkt, werden gegenwärtiguntersucht und wirken sehr unterschiedlich.Der Entwicklungszyklusdes endogenen Lebens (unter der Bodenoberfläche)des Drahtwurms undseine Fähigkeit, sich von verschiedenenPflanzen zu ernähren, erschwert seineBekämpfung erheblich. Die Forschungverfolgt bei der Entwicklung von Bekämpfungsmethodeneine Strategie, beider Käferpopulationen auf einem erträglichenNiveau gehalten werden.Mittelfristig streben die Forscher eineteilweise Bodensanierung an, indem Eierund Larvenpopulationen eingedämmtwerden. Die Strategie bedingthervorragende Kenntnisse über die Biologiedes Drahtwurms und insbesondereüber seine Entwicklung im Larvenstadium.Die Grösse von Larvenpopulationenim Boden kann, auch wenn sie nahe beieinanderliegen, grosse Unterschiedeaufweisen und nicht direkt abgeschätztwerden. Mit den laufenden Untersuchungenwill man die Grösse dieser Populationenabschätzen, indem man dieZahl der Käfer in den Pheromon-Köderfallenermittelt.Die Mobilität der Käfer ist sehrhoch und macht die chemische Bekämpfungauf der Parzelle wenig effizient.Eine Intervention eliminiert nureinen kleinen Teil der Käferpopulation,die auf der Parzelle Eier legen wird, daKäfer aus direkt angrenzenden Gebietensie innert Kürze wieder neu besiedeln44 11 2012 · <strong>UFA</strong>-REVUE

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