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PFLANZENBAUAngemessene ZulassungsverfahrenCLOTHIANIDIN ist ein Insektizid, das zum Beizen von Saatgut verwendet wirdund im Frühjahr 2008 in Süddeutschland das Sterben zahlreicher Bienenvölkerverursachte. Der Bundesrat beantwortete die Motion der Basler NationalrätinMaya Graf bezüglich Beurteilung der Zulassung dieses Wirkstoffes.Im Frühling 2008mussten die Bienen -völker in Süddeutschlandfür das schlechtgebeizte Maissaatgutteuer bezahlen. Seitherwurden die Saat -maschinen baulichangepasst und dieAnforderungen an dieBeizqualität erhöht.Die Situation bei unseren NachbarnClothianidin ist ein systemisches Insektizidaus der Familie der in derSchweiz zugelassenen Neonicotinoide,die zur Saatgutbeizung vonWeizen, Mais, Raps, Rüben, Zwiebeln,Kohl, Lauch und Salat verwendet werden.Diese Insektizidgruppe stand imFrühling 2008 unter Beschuss, als mitBeizmittel durchsetzter Staub, der vonpneumatischen Saatmaschinen verursachtwurde, im süddeutschen Raum eingrosses Bienensterben verursachte. Aufgrunddieses Vorfalls müssen heute allepneumatischen Saatgutmaschinen mitDeflektoren ausgerüstet sein, die denStaub gegen den Boden lenken.Die Beizung von Saatgut ist einewirtschaftliche und zielgerichtete Bekämpfungsmassnahme,da das Produktnur auf dem Saatgut und ausschliesslichunter kontrollierten Bedingungen undin geschlossenen Systemen appliziertwird. Durch die systemische Wirkungverteilt sich das Clothianidin in allePflanzenteile, wodurch sich ein zusätzlichesAusbringen eines Insektizids erübrigt.Bei dieser Applikationstechnikausschliesslich auf das Saatgut wird eineIn Frankreich ist Thiamethoxam als Überzugsmittel bei Maissaatgutzugelassen. Die Verwendung von Deflektoren ist obligatorisch, derGrenzwert beim Abriebstaub liegt bei 3 g Staub pro 100 kg Saatgut.Die Zulassung für Raps wurde vor kurzem zurückgezogen.In Deutschland sind die Nicotinoide für die Behandlung von Mais seit2009 verboten, aber weiterhin für die Raps- und Zuckerrübenbehandlungzugelassen. Der Einsatz von Insektizid-Granulaten, von deneneines Clothianidin enthält, ist zum Schutz der Maiskulturen zugelassen.In Österreich sind Clothianidin, lmidacloprid und Thiamethoxam alsÜberzugsmittel für Maissaatgut zugelassen. Der Grenzwert fürAbriebstaub beträgt 75 g/100 000 Maiskörner.geringere Menge des Wirkstoffs benötigt,wodurch die benachbarten Ökosystemeweniger in belastet werden. In derSchweiz werden 5 bis 10% des Maissaatguts,95% des Rübensaatguts, dasgesamte Rapssaatgut und weniger als5% des Getreidesaatguts mit Neonicotinoidenbehandelt.Die Risikobeurteilung ist Bestandteildes Zulassungsverfahrens, dessenTests international vereinheitlichtsind. Die Auswirkungen der Produkteauf die Bienen werden aufgrund ihrerÜberlebensrate, der Entwicklung desVolkes und der Bienenbrut sowie desVerhaltens der Bienen ausgewertet. Istein Produkt für die Bienen potentiell toxisch,wird untersucht, in welchemMasse sie mit dem Produkt in Kontaktkommen könnten, wenn es in der Praxiseingesetzt wird. Dabei werden der Zeitpunktder Applikation, der Anreiz derKultur für die Bienen, die phänologischeEntwicklung der Kultur, die Applikationstechnikund die Menge des eingesetztenPflanzenschutzproduktes berücksichtigt.Ein Produkt wird nur dannzugelassen, wenn mit Einsatzbeschränkungensichergestellt ist, dass für dieBienenstöcke in der Nähe der behandeltenParzelle keine Gefahr besteht. Seit1957 werden in der Schweiz Fälle vonaussergewöhnlichem Bienensterben untersucht.Seit diesem Jahr konnte nochnie das Sterben eines Bienenvolkes mit58 11 2012 · <strong>UFA</strong>-REVUE

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