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NUTZTIEREund Blähungen zu vermeiden. Soll dieTränke der Ziegenmilch entsprechen,muss sie 11 bis 13% Trockensubstanzenthalten. «130g/l Wasser» bedeutet130g Pulver plus ein Liter Wasser.Durch Verdünnen kann keine Milch gespartwerden. Die Gitzi kompensierenden tieferen Trockensubstanz-Gehalt,indem sie mehr saufen.Bei Schoppen-/Eimertränke wird dasPulver in 60°C heissem Wasser gut umgerührt,vollständig aufgelöst und mitWasser und/oder Vollmilch so ergänzt,dass eine Tränketemperatur von 41°Cerreicht wird. Zu hohe Tränkemengen,knollige Tränke und Luftsaugen erhöhendas Bläh- und Durchfallrisiko. Milchoder Milchpulver sollten nicht länger alseine Stunde im Stall stehen bleiben undübriggebliebene Milch nicht mehr verwendetwerden.Schoppen, Bar und AutomatWird die Milch mit einer Flasche verabreicht,ist darauf zu achten, dass dasSaugloch klein und der Nuggi ausreichendlang ist, um den Saugreflex auszulösen.An einer Tränkebar mit drei bissechs Nuggi können mehrere Gitzi trinken.Allerdings besteht das Risiko, dasseinzelne Tiere zu viel, andere zu wenigMilch aufnehmen.Ab zehn Gitzi rechnet sich der Einsatzeines Tränkeautomaten mit verlässlichem365-Tage-Service und im Idealfallmit Einzeltiererkennung, um den Konsumjedes Gitzis analysieren zu können.Am Tränkeautomat verteilen die Gitzidie Milchaufnahme über den ganzenTag, was das Durchfallrisiko senkt (sieheKasten) und die Zunahmen erhöht. Ausserdemlässt sich viel Arbeit sparen.Bei allen Systemen ist auf maximaleHygiene zu achten. Tränkeeimer, Flaschen,Milchbecher, Schläuche undNuggi müssen täglich gereinigt, wöchentlichdesinfiziert und regelmässigauf ihre Beschaffenheit geprüft werden.Fazit Der Erfolg in der Gitzihaltunglässt sich wie folgt steuern:• Bedarfsgerechte Fütterung, MineralundWirkstoffversorgung der Muttertiere• Kolostrumgabe, früh und reichlich• Sorgfältiges Umsetzen der Tränkpläne• Kontrolle der tierindividuellen TränkeaufnahmeAutomat macht Durchfall und Blähungenzur Seltenheit«Mit einer fachgerechten Automatenfütterung treten in der Regelweder Durchfall noch Blähungen auf», stellt Bruno Huber fest. Dankpermanentem Zugang zum Automat verteilen die Gitzi ihre Milchaufnahmeauf den ganzen Tag – so wie sie es auch in der freien Wildbahntun würden. Die optimale Tränketemperatur von 41 °C ist garantiert.Voraussetzung ist ein funktionierender Automat. «Hierbei hat sich dieZusammenarbeit mit dem <strong>UFA</strong>-Automatenservice bestens bewährt»,rühmt Bruno Huber.Um die Vitalität und Widerstandskraft neugeborener Gitzi zu beeinflussen,legt der Ziegenzüchter besonderen Wert auf eine bedarfsgerechteMineral- und Wirkstoffversorgung der Galtziegen über Lecksteine undMineralstoffwürfel. Zusätzlich erhalten die Gitzi in der ersten Lebenswocheeine Extra-Dosis Selen, Spurenelemente und Vitamine. DieKolostralmilch wird erst via Flasche verabreicht, bevor später eineTränkebar mit mehreren Nuggi zum Einsatz kommt. «Die erste Wocheist entscheidend», betont Bruno Huber. Für den Fall, dass eine Ziegekeine oder zu wenig Kolostralmilch gibt, friert er Kolostralmilch ein.Bewährt habe sich auch Kolostralmilch von Kühen, die je doch mit rund10 % Wasser ergänzt werden müsse.Hungrige Gitzi lernen schnellerAb fünf Lebenstagen wird eine erste Gruppe mit 50 % Kuh- und 50 %Ziegenmilch am Automat angetränkt. «Damit die Gitzi den Automatrasch nutzen lernen, sollen sie beim Wechsel hungrig sein», erklärtJacqueline Huber. Über den Zudosierer wird <strong>UFA</strong> top-start ergänzt(2 g/Gitzi und Tag). Damit und weil die Mast auf dem eigenen Betrieberfolgt, kann auf eine Medizinierung verzichtet werden. Ab der drittenLebenswoche besteht die Ration aus 80 % Kuhmilch und <strong>UFA</strong> 201. DerMilchpulveranteil wird in Abhängigkeit von der Flüssig keitsaufnahmelangsam von 20 auf 40 g pro Liter angerührte Milch gesteigert. Mit fünfbis sechseinhalb Wochen werden die Gitzi zur Schlachtung geführt. Diebesten Preise resultieren vor Ostern oder Weihnachten.«Manchmal ersetze ich die Nuggi täglich»Im Alter von fünf bis sechs Wochen haben Gitzi bereits spitze Zähne,mit denen sie die Nuggi beschädigen. «Manchmal müssen die Nuggitäglich ersetzt werden», stellt Bruno Huber fest. Wird zu langegewartet, droht Durchfall, weil die Gitzi zu viel auf einmal saufen.Separater Plan für AufzuchttiereDie Aufzuchtgitzi verfügen über einen eigenen Tränkeplan (sieheTabelle). Ab der zweiten Lebenswoche erhalten sie Heu und Aufzuchtfutterzur freien Verfügung. Je nach Gewicht erfolgt das schrittweiseAbsetzen von der Milch mit drei bis dreieinhalb Monaten. Bei einemGewicht von 28 bis 32 kg und einem Alter zirka acht Monaten könnendie Jungziegen belegt werden.Tabelle: Tränkeplan Wasser-PulverPro AufzuchtgitziPro MastgitziTage Flüssig- <strong>UFA</strong> 200 od. Tage Flüssig- <strong>UFA</strong> 200keitsauf- <strong>UFA</strong> 207 plus keitsauf- (g/l)nahme (l) (g/l) nahme (l)1. 1.5 Kolostrum 1. 1.5 Kolostrum2. – 7. 1.6 130 2. – 7. 1.6 1308. – 14. 1.7 130 8. – 14. 1.7 14015. – 42. 1.8 130 15. – 21. 1.8 15043. – 49. 1 130 ab 22. 2 15050. – 60. 0.5 130• Kolostrum, 3x täglich.• 2 bis 3x tränken pro Tag. Automatentränke ad libitum in der Mast.• Mengen schrittweise anpassen.• Ab der 2. Lebenswoche: Dürrfutter, Wasser und in der Aufzucht auch<strong>UFA</strong> 763/864 Bio zur freien Aufnahme.BetriebsspiegelBruno und Jacqueline Huber,Grosswangen (LU)Nutzfläche: 6.5 haTiere: 75 – 80 Toggenburger, GemsfarbigeZiegen und Saanenzigen plus ein Bockpro Rasse, Gitzimast und -aufzuchtLeistungen: Toggenburger geben 800 –850 kg, Gemsfarbige Ziegen 850 – 900 kgund Saanenziegen bis 1200 kg Milch proLaktation. Dafür verfügt die Milch derersten beiden Rassen über höhere FettundEiweissgehalte (total rund 6 bzw.7.6 %).Pflanzenbau: 1.5 ha Silomais und Gerste,Kunst- und NaturwiesenArbeitskräfte: Betriebsleiter-Ehepaar.Bruno arbeitet zusätzlich 80 % imMetallbau.Bruno und Jacqueline Hubermit ihren Milchziegen.• Einsatz eines Tränkeautomaten beigrösseren Tierzahlen• Vertränkung von Kuhmilch undMilchpulver aus Kostengründen• Mineral- und Wirkstoffergänzung abdem fünften Tag• Bei schwächelnden Gitzi den Tierarztfrühzeitig beziehenAutoren Martin Baumeler, <strong>UFA</strong>-Beratungsdienst,6120 Sursee. Alfred Erni,Bereichsleiter, <strong>UFA</strong> AG, 9501 Wil.Neue <strong>UFA</strong>-Ratgeber informierenüber die erfolgreiche Haltung undFütterung von Ziegen, Schafen, Gitzi undLämmern. Fragen Sie in Ihrer LANDIoder beim <strong>UFA</strong>-Beratungsdienst.www.ufa.chINFOBOXwww.ufarevue.ch 11 · 12<strong>UFA</strong>-REVUE · 11 2012 87

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