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Händler machen Stadt - Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und ...

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Dachgartenparty auf dem KaufhausEin weiteres Schlüsselprojekt war der PeopleCounter,die Messung der Passantenfrequenz per Lasertechnik:„Wir brauchen <strong>für</strong> unsere Arbeit in der Innenstadtbelastbare Zahlen. Wenn wir sehen wollen, ob eine<strong>Stadt</strong>marketing-Maßnahme erfolgreich war oder nicht,sind die Daten der permanenten Frequenzzählung da<strong>für</strong>ein sehr wichtiger Indikator“, sagt Muckel. Auch <strong>für</strong> dieinteraktive Immobiliendatenbank www.ida-oberhausenCity.deoder die temporären Dachgärten mit Kulturprogrammauf dem Dach des Kaufhauses griffen diePrivaten tief in die eigene Tasche. Kommunale Mittel <strong>für</strong>solche Ideen gibt es eben nicht, denn Oberhausen musssparen – jährlich will die Bezirksregierung einen Haushaltssicherungsplansehen, <strong>und</strong> bis 2021 muss ein Haushaltsausgleichaus eigener Kraft erreicht werden. Mitden Projekten gewinnt der Verein seinen Rückhalt in der<strong>Händler</strong>schaft. Mit diesem Rückhalt lassen sich dannauch strategische <strong>Stadt</strong>entwicklungsfragen aufgreifen.Neue Profilierung der MarktstraßeSeit die Immobilieneigentümer die größte Gruppeim Verein sind <strong>und</strong> der Schulterschluss mit der kommunalen<strong>Stadt</strong>planung besteht, hat sich der Fokus derArbeit verändert: Klassisches Marketing <strong>und</strong> die Erhöhungder Passanten- bzw. K<strong>und</strong>enfrequenz verlierenan Bedeutung, während Immobilienwirtschafts- <strong>und</strong><strong>Stadt</strong> entwicklungsthemen wichtiger werden.Die Gemeinschaft ist ein Forum, in dem auch malergebnisoffen die Frage gestellt werden kann, welcheNutzungen zukunftsfähig sein können.„Alt-Oberhausen ist ein Phänomen! Wenn Sie jetzthier die Marktstraße runtergehen, ist die brechend voll,aber das hat nicht unbedingt was damit zu tun, dass dieLeute hier einkaufen gehen“, stellt <strong>Bau</strong>dezernent PeterKlunk fest. Tatsächlich fühlt man sich auf der Marktstraßeein bisschen wie auf einer Dorfstraße: Man kenntsich, quatscht, trinkt einen Kaffee in einem der zahlreichenCafés <strong>und</strong> guckt, wer noch alles so unterwegs ist,<strong>und</strong> so nebenbei erledigt man noch die täglichen Besorgungenauf dem Markt, beim Textildiscounter oder gehtzum Arzt. Allerdings ist die Marktstraße als Hauptachsedes traditionellen Einkaufsbereichs 1,4 km lang – <strong>und</strong>damit viel zu groß <strong>für</strong> Alt-Oberhausen <strong>und</strong> seine 90.000Einwohner. Am ohnehin übermächtigen CentrO misstman sich hier nicht mehr: „Wir wollen ganz bewusst nichtmit der ,Neuen Mitte‘ konkurrieren. Alt-Oberhausen hatganz andere Funktionen <strong>und</strong> Zielgruppen“, diagnostiziertCitymanager Muckel. Vor allem bei Kultur, Bildung,Ges<strong>und</strong>heit, Nahversorgung, öffentlichen <strong>und</strong> privatenDienstleistungen <strong>und</strong> vor allem als sozialer Treffpunkthat die Innenstadt ihre Stärken <strong>und</strong> nach Ansicht vonCityO. auch ihre Zukunft. Die Leitlinien der Quartiersentwicklung,an denen auch die Akteure der <strong>Händler</strong>gemeinschaftmitgewirkt haben, sehen unter anderem <strong>für</strong> denEinzelhandel eine Konzentration auf nahversorgungsrelevanteGeschäfte in einem kleinen Kernabschnitt vor –ein mutiger <strong>und</strong> nicht unumstrittener Schritt.Modellhaft <strong>für</strong> die Neuausrichtung der Marktstraßesind zwei Teilbereiche: Das Bert-Brecht-Quartier steht<strong>für</strong> Kultur <strong>und</strong> Bildung <strong>und</strong> zwar bewusst mit einerAusrichtung auf stadtteilbezogene Mitmachangebote.Leuchtturm ist das Bert-Brecht-Haus: In dem früherenKaufhaus von 1928, das mit seinem Backsteinexpressionismusbeeindruckt, sind nach einer aufwendigenSanierung nun <strong>Stadt</strong>bibliothek, Volkshochschule, Bürgerr<strong>und</strong>funk,Kulturbüro <strong>und</strong> die Fortbildungseinrichtung„Arbeit <strong>und</strong> Leben“ unter einem Dach eingezogen.Das jährliche Kurzfilmfestival lockt ein internationalesPublikum nach Oberhausen. Noch ist das Klima <strong>für</strong> diealte Industriestadt ungewohnt, aber ein Nährboden <strong>für</strong>das zarte Pflänzchen der Kreativwirtschaft entsteht.Am anderen Ende der Marktstraße hat der Wandelerst begonnen: Die Handelsimmobilien der 1960er- <strong>und</strong>1970er-Jahre sind überhaupt nicht mehr marktfähig,die Fußgängerzone der 1980er-Jahre, auf der sich die38Preisträger im Profil

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