.mein Gast«, sagte-ein englische.r Lord zu Jonathan Swift, »hier ist das Verzeichnisder Speisen.« Der Schriftsteller--antwortete schlagfertig: »Zeigen·Sie mir lieberdas Verzeichnis: Ihrer Gäste ..« · .Der Gast ist K.önig. Jeder gute Gastgeber bemüht sich, nicht nur seine Gäste·g~schickt auszuwählev,.sie. ins rechte Licht zu setzen;·sondern versucht auch, sich .ein vtenig auf ihren Geschmack einzustellen. Dabei sollte man allerdings nicht.soweit gehen wie die alten Griechen. Sie informierten sich nich~ nur über die Lieblingsspeise,sondern auch Uber den Ges<strong>und</strong>heitszuStand des zu erwartendenGastes, über das, was sein Magen vertrug <strong>und</strong> _was nicht, <strong>und</strong> sogar f:iber seinTemperam~nt! · ·. Fleisch, besönders das vom Hammel, stand in dem Ruf,.. Hitz- <strong>und</strong> Brauseköpfezu ermutigen, vor allem, wen.n es Wein zu~ ·~ssen gab .. Choleriker erhielten daherum keinen _Preis Hammeltleisch. Möhren wurden generell nicht gereicht;weil sie als harntreibend g~lten. Um dem leidigen Kater <strong>und</strong> seinen unliebsamenFolgen vorzubeugen,-reichteman zwischen den Gängen Kohlblätter,_die die Geladenenals Anti-Katermittel bereitwillig kauten. Gäste11; die über kalte Füße·klagten, setzte man gekochte Rüben vor.Das VerlC!llgen, gemeinsam einen guten Happen zu essen, einen edlen Schluck.zu trinken, uns dabei einiges von der Leber zu reden un~ .ein Liedeben zu singen,ist tief in uns verwurzelt. Prunk- <strong>und</strong> Gefallsucht überlassen wir dabei neidlos ~denen, die ohne Übertreibung <strong>und</strong> ' Verschwe~qung -nicht glücklich sind. Wir fei- .ern die ·Feste, wie sie fallen: das· Wiedersehen mit ein_em alten~ aber nicht verges- ·senen F:re<strong>und</strong>; die neue Wohnung, die unerwartete Prämie, eine bestandene Prü- _18 fung, Auszeichnungen, Jubiläen <strong>und</strong> nicht zuletzt zahllose Geburtstage."
yon den Geschichts~chreibern wissen wir, woher die besonders ausgeprägteLiebe~ Geburtstage zu feiern ~ stammt. Die a1ten Germanen_, die um d~s ·täglicheEssen wenig Aufsehen machten, ste·ckten am Geburtstagihrer Fre<strong>und</strong>e ihnen zuEhren einen ganzen Ochsen oder wenigst~ns ein Schaf an den Spieß. <strong>Ein</strong>~ lobenswerteSitte - e·s· muß ja nicht unbedingt ein ganzer Ochse sein. Aber .allein .. .schon der Gedanke, daß das Geb1:1rtstagskind die Hände in den Schoß-legen darf,iStver~ockend. Andererseits m~cht es dem.Jubilai mitunter nicht weniger Freude,seine Gäste mit kulinarischen Besonderheiten zu überraschen.An. anderer Stelle ~ar schon die Rede ~on Engels' Frühlingsbowle. Daß ervorzjigliche Bowle· ~uch irp. Herbst Z\1 bereiten verstand, wissen wir aus einems~iner Br~efe an Julle Bebel:' »Wir hatten noch einen kiemenVorratvon getrocknetemWaldmeister, <strong>und</strong> da haben Louise (Kautzey) <strong>und</strong> ich mitHilfe vonMoselw,ein, Rotwein <strong>und</strong> Champagner- eine Maibowle zutechtgebraut, wie siebesser um diese neblige Jahieszeit nicht gebraut <strong>und</strong> schwerlich gedacht werden. ~ ..Kann. Da allerseits ein~ gute Gr<strong>und</strong>lage mi~t kalter·Küche gelegt war, wurde selbtgerBowle auch recht tapfer zugesprochen .. . Und·so konnte ich mich mit de·mberuhigenden Bew"l:ißtsein schlafen legen, daß ich in würdiger Weise in mein73stes Jah~ hineingeraten war. ~< .Nur mit dem Von-der~Leber-Reden hat es so seine Bewandtnis. Die Redens~an. ·»B.ei Tisch wird nicht gesprochen« -- gelegentlich noch ··von gestreQgen Elternangewendet -hat ebenfalls tiefe Wurzeln .. So berichtet i!Jl 5. Jahrh<strong>und</strong>ert. . .~in .perühmter Chinese, der von China nach Indien reiste, daß dortzulande, egal·wi~viel Gäste auch anwesend sein mochten, erst am Ende der Mahlzeit, wenn dieHände gewaschen <strong>und</strong> der M<strong>und</strong> ausgespült waren, Beredet werden konnte. Als ·TsGbech~w 1 SOO Jahre später im Sommer 1904 Berlin besuchte, schrieb er unterao-d~rem ap. seine Sc~wester Mascha: »Zum ·Mittagessen wird hier nicht gesprochen._«.-_J\bgesehen von jenen wenigen Ausnahmen, die bei Tisch noch immer amSptechverbot festhalten,. ist für die meisten von uns die Plauderei beim Essen bes-c~nders· wichtig. Vorausgesetzt, e·s sitzen nicht nur zerstreute Geister am Tisch,.-··.\\
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Chili · coo ·came ·(niexikanisch
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'Hammelkeu.i~ auf-eine vorgew·ärm
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