Verkehrserziehung & Mobilitätsbildung

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Netzwerkzeitung Schule & Gesundheit 2006 Verkehrserziehung & Mobilitätsbildung Im fahrpraktischen Teil der Schulung haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Führerschein die Möglichkeit, einen Fahrschulwagen ca. 30 Minuten zu fahren. Sie werden auf der Fahrt von einer Fahrschullehrerin oder einem Fahrschullehrer sowie von mitfahrenden Mitschülerinnen und -schülern begleitet, beobachtet und wahrgenommen. Es schließt sich eine Diskussion darüber an, wie die verschiedenen Fahrstile auf die Mitfahrenden „gewirkt“ haben und welche Sicherheits- aber auch welche Gefährdungspotentiale von den Beteiligten darin gesehen werden. Eingebunden wird in diese Diskussion auch die Selbstwahrnehmung und -einschätzung der Fahrerin bzw. des Fahrers. Für die Moderatorenausbildung besonders geeignet erscheinen Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LiV), die im Rahmen ihrer Ausbildung dadurch eine zusätzliche Qualifi kation in professioneller Gesprächsführung erhalten und innerhalb des modularisierten Vorbereitungsdienstes den pädagogischen Umgang mit der Verkehrserziehung praktizieren (exemplarisch für viele andere Bereiche von Präventionserziehung). ■ RiSk als Seminarbeitrag zur Initiative „Schule & Gesundheit“ Die Moderatorenausbildung am Gießener Studienseminar für berufl iche Schulen ist eingebettet in die Aktivitäten zur Initiative „Schule & Gesundheit“ des Hessischen Kultusministeriums. Die Leitziele des Seminars fordern unter anderem eine nachhaltige Gesundheitsförderung. Dies betrifft zum einen den seminarinternen Bereich, zum anderen aber auch die Vorbereitung der zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer auf unterrichtliche und organisatorische Umsetzung mit und für Schüler und Schülerinnen in den berufl ichen Schulen, in denen sie während ihrer Ausbildung oder im späteren Berufsleben unterrichten. Die ausgebildeten jungen Berufsschullehrkräfte (Moderatoren) können sowohl mit eigenen Lerngruppen über einen längeren Zeitraum als auch mit fremden Lerngruppen RiSk-Projekte durchführen. Dem RiSk-Projekt wird dann Erfolg beschieden sein, wenn die Moderatorenausbildung kontinuierlich angeboten und das Angebot von Schulen auch nachgefragt wird. In diesem Sinne hat das Studienseminar für berufl iche Schulen in Gießen in enger Zusammenarbeit mit der Theoder-Litt- Schule in Gießen zu einer konstituierenden Sitzung eingeladen, um die Durchführung von RiSk-Projekten an geeigneten Schulen in der gesamten Stadtregion anzuregen und zu vernetzen. Dies erfolgt als Einstieg in eine Phase zur Erzeugung einer fl ächendeckenden Nachhaltigkeit, nachdem bereits erfolgreich Pilotprojekte in Gießen und auch in Dillenburg (zusammen mit den dortigen Gewerblichen Schulen des Lahn-Dill-Kreises) stattgefunden haben. ■ Ausbildungscurriculare Bedeutung und Anbindung des RiSk-Projektes Bei der Ausgestaltung und Erfüllung der im Hessischen Schulgesetz festgeschriebenen Aufgabenfelder Unterrichten, Erziehen, Beraten und Betreuen stellt im Bereich der berufl ichen Schule die Erziehungsaufgabe besonders hohe Anforderungen an die Lehrkräfte. Erziehungsarbeit muss in diesem Bereich der Erwachsenenbildung auf einen durch Beratung und Betreuung sowie Begleitung unterstützten Selbstentwicklungsprozess abzielen, in dem auch ausreichend Zeit und Raum für Selbstbeobachtung und Refl exion gegeben wird. Ziel der Arbeit ist es in erster Linie, für das Leben in der Gemeinschaft „fi t zu machen“, indem die individuelle Verantwortung bewusst und handelnd umsetzbar wird. Dies kann besonders dadurch erfolgen, dass der/die Einzelne mit den Gefahren und Verlockungen unsozialen Verhaltens, das vielleicht für den Moment Vorteile verspricht, bewusst und verantwortungsvoll umgehen kann. Diese Intention ist konzeptionell am ehesten durch eine Präventionserziehung zu erreichen, die verschiedene Brennpunkte in Aufgabenbereichen der Erziehungsarbeit in berufl ichen Schulen bedenkt (Drogen, Gewalt, Diskriminierung, Verhalten im Straßenverkehr, problematisches Gesundheitsverhalten, …). Schülerinnen und Schüler berufl icher Schulen müssen befähigt werden, ihr Verhalten bewusst und sozialverantwortlich zu gestalten und Konfl iktpotentialen refl ektiert begegnen zu können. Um 35
Verkehrserziehung & Mobilitätsbildung dies leisten zu können, müssen Lehrkräfte insbesondere über kommunikative Kompetenzen verfügen, die die oben beschriebenen Prozesse in Gang setzen. Die RiSk-Moderatorenausbildung ist im Studienseminar für berufl iche Schulen in Gießen an die Ausbildungs-Module „Kommunikation unter besonderer Berücksichtigung von Präsentation“ und „Schule mitgestalten und entwickeln“ angebunden. Sie bietet die Möglichkeit, erziehungsrelevante kommunikative Kompetenzen am Beispiel einer Erziehung der Schülerinnen und Schüler als „Fahranfänger“ zu gefahrenpräventivem Verkehrsverhalten zu „trainieren“. Die so erlangte Qualifi zierung der Lehrkräfte ist grundsätzlich in vielen „Erziehungssituationen“ im Alltag berufl icher Schulen einsetzbar. 36 ■ Kontakte www.schuleundgesundheit.hessen.de Studienseminar für berufl iche Schulen Gießen Schubertstr. 60 (Haus 15) 35392 Gießen Tel.: 0641/4800-370 sts-bs-gi@afl .hessen.de Gunter Krieg (Koordinator der am RiSk-Projekt beteiligten Studienseminare) gupiakrieg@yahoo.de Kurt Bernecker (Seminarleiter) k.bernecker@afl .hessen.de Ulrich Kohl (RiSk-Beauftragter) ulrichkohl.de@gmx.de
Seite 2 und 3: Netzwerkzeitung Schule & Gesundheit
Seite 84 und 85:
■ 86 Herausgeber Schule & Gesundh
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