Verkehrserziehung & Mobilitätsbildung
Verkehrserziehung & Mobilitätsbildung
Verkehrserziehung & Mobilitätsbildung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Verkehrserziehung</strong> & <strong>Mobilitätsbildung</strong><br />
oder anderen Helferinnen und Helfern begleitet werden, die<br />
über ein ausreichendes Technikwissen und –können verfügen<br />
und geeignete Werkzeuge und Ersatzteile mitführen.<br />
Sinnvoll ist natürlich, den Lehrkräften selbst beim Erwerb<br />
dieses Technikwissens zu helfen. Denn dieses Wissen lässt<br />
sich in Fächern wie Sachkunde, Arbeitslehre oder Kursen<br />
des Wahlpfl ichtunterrichts gewinnbringend verwerten. Mit<br />
dem Fahrrad steht für einen einführenden Technikunterricht<br />
eine Maschine zur Verfügung, die den Schülerinnen und<br />
Schülern bekannt und für ihren Alltag von Bedeutung ist.<br />
Gleichzeitig ist die Fahrradtechnik hinreichend komplex<br />
für anspruchsvolle Aufgaben, dennoch einfach genug, dass<br />
auch jüngere Schülerinnen und Schüler Defekte zumindest<br />
erkennen und beschreiben, in manchen Fällen unter qualifi -<br />
zierter Anleitung aber auch schon sehr früh selbst beheben<br />
können. Man denke nur an das Verstellen der Sattelhöhe, das<br />
Festziehen von Schrauben, wenn Zubehörteile klappern oder<br />
sich lösen, und an das altbekannte Flicken eines „Platten“.<br />
■<br />
42<br />
Andere Anbieter - Netzwerke<br />
Unser Ziel muss sein, z.B. über die Schulämter, die für<br />
die <strong>Verkehrserziehung</strong> in den Schulamtsbezirken zuständig<br />
sind, aber auch auf anderem Wege, z.B. über<br />
die Internetseiten der Radfahrverbände oder auch des<br />
Kultusministeriums den Schulen Angebote zu machen,<br />
durch die sie ihren Schülerinnen und Schülern regelmäßig<br />
Radfahrveranstaltungen, Trainingstage, Ausfl üge, Radtouren,<br />
Wettfahrten usw. anbieten können. Der ADFC wird sich bemühen,<br />
nach ersten Schritten weitere Schulungsangebote aufzulegen,<br />
selbst Angebote zur Begleitung von Radausfl ügen<br />
zu machen und dabei mit anderen Verbänden wie der<br />
Verkehrswacht oder Sportvereinen zusammenzuarbeiten. In<br />
die Lehrerfortbildung, besonders die Technikschulung und<br />
die Beratung von Schulen können örtliche Radhändler einbezogen<br />
werden, schließlich haben auch sie ein berechtigtes<br />
und nachvollziehbares Interesse an einer Förderung des<br />
Radfahrens.<br />
■<br />
www.schuleundgesundheit.hessen.de<br />
Ausblick für die Zukunft<br />
Auf überregionaler Ebene bedarf es eines deutlichen Anstoßes,<br />
wie wir ihn durch die Initiative des Arbeitsbereiches „Schule<br />
& Gesundheit“ erhoffen. Es ist von nicht zu überschätzender<br />
Bedeutung, wenn das Kultusministerium - zum Beispiel durch<br />
diese Netzwerkzeitung - deutlich macht, dass Radfahren<br />
eine wichtige Komponente einer gesundheitsorientierten<br />
Schulkultur ist. Regelmäßige Fahrradveranstaltungen gehören<br />
in die Schulprogramme der einzelnen Schulen und<br />
sollten in hoffentlich zahlreichen Fällen Bestandteil der<br />
„Zertifi zierung Gesundheitsfördernder Schulen“ sein.<br />
Die Einzelveranstaltung, der Radausfl ug, die regelmäßige<br />
Fortbildung von Lehrkräften können dabei nur ein Anfang<br />
sein. Radfahren muss im Alltag der Schulen eine größere<br />
Rolle spielen, wenn es zur körperlichen Gesundheit und<br />
mentalen Fitness beitragen soll. Das wird der Fall sein, wenn<br />
mehr Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte das Fahrrad<br />
als Verkehrsmittel für ihren Schulweg entdecken und nutzen.<br />
Es ist dazu auch erforderlich, möglichst überdachte, gut einsehbare<br />
und damit sichere Abstellanlagen für Fahrräder zu<br />
schaffen oder alte Abstellanlagen entsprechend zu erneuern<br />
und zu reaktivieren. Damit wird der ganzen Schulgemeinde<br />
demonstriert: Es ist erwünscht, dass man mit dem Rad<br />
kommt.<br />
Ebenso wichtig kann für viele Schulen eine detaillierte<br />
Schulwegplanung sein, die den Schülerinnen und Schülern<br />
sichere Weg zur Schule aufweist. Wo es erforderlich ist,<br />
müssen die Verkehrsbehörden auf Gefahrenstellen hingewiesen<br />
werden, damit diese beseitigt und die Schulwege für<br />
Radfahrer sicher gemacht werden.<br />
■<br />
Autoren<br />
Christine Rhodes, Mitarbeiterin des ADFC Hessen<br />
Jan Prediger, ADFC-Kreisverband<br />
Wiesbaden/Rheingau-Taunus