Verkehrserziehung & Mobilitätsbildung
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Netzwerkzeitung Schule & Gesundheit 2006 <strong>Verkehrserziehung</strong> & <strong>Mobilitätsbildung</strong><br />
bekommen, weil sie sich nicht so sehr auf die Beherrschung<br />
des Rades konzentrieren müssen.<br />
Die Begeisterung wird groß sein, wenn die so erworbenen<br />
Fertigkeiten und Kenntnisse in einen Radausfl ug der Klasse<br />
eingebracht werden dürfen. Aber auch hier bedarf es einiger<br />
Vorübungen und –überlegungen.<br />
4Das<br />
Gruppenverhalten auf dem Hof muss besprochen<br />
und geübt werden.<br />
4Handzeichen<br />
und Abstände der Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmern müssen vereinbart sein.<br />
4Wie<br />
biegt man mit einer Großgruppe nach links in eine<br />
Vorfahrtsstraße ein?<br />
4Wie<br />
geht man mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
um, die unsicher sind oder die allmählich die Kräfte<br />
verlassen?<br />
4Wo<br />
stellt man die Räder bei einem Stopp hin?<br />
4Wer<br />
ist „letzter Mann“ und wie wird die Leiterin/der<br />
Leiter von einem Defekt benachrichtigt?<br />
Es muss den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu<br />
Bewusstsein kommen, dass ihre Gesundheit, unter<br />
Umständen ihr Leben von ihrer Disziplin, von ihrem<br />
Gruppenverhalten, von ihrer eigenen Fahrsicherheit und von<br />
der Verkehrstüchtigkeit ihres Rades abhängen kann.<br />
Gelingt es, die Kinder in diesen Fragen zu sensibilisieren,<br />
treten oft in der Zeit zwischen dem Verkehrsunterricht und<br />
einem Klassenausfl ug erstaunliche Trainingseffekte ein:<br />
Was noch nicht gekonnt wurde, wird privat mit Eltern und<br />
Geschwistern geübt.<br />
Auch die Räder werden auf Vordermann gebracht. Trotzdem<br />
ist hier die Vorarbeit der Lehrkraft gefragt. Er/Sie muss<br />
4einen<br />
Elternbrief schreiben und auf die Verantwortung<br />
der Eltern für ein verkehrstüchtiges Rad hinweisen,<br />
4selbst<br />
oder mit Helferinnen und Helfern die<br />
Verkehrssicherheit der Schülerräder prüfen,<br />
4eine<br />
Tour vorbereiten, die zwar öffentliche Straßen berühren<br />
darf, aber doch vorwiegend auf verkehrsarmen<br />
oder –freien Wegen geführt sein sollte,<br />
4für<br />
eine oder mehrere erwachsene Begleitpersonen sorgen<br />
und diese in das Konzept einweisen,<br />
4selbst<br />
oder durch eine Helferin/einen Helfer über ausreichend<br />
technisches Know-how verfügen, um eine Panne<br />
an einem Rad reparieren zu können.<br />
Erst wenn alle diese Voraussetzungen geschaffen und ein<br />
gemeinsamer Radausfl ug absolviert wurde, ist die Tür aufgestoßen<br />
für eine Mobilitätserziehung, die das Rad als eine<br />
mögliche Alternative, als ein mögliches Verkehrsmittel für<br />
Wege in Beruf und Freizeit in Erwägung zieht. Erst wenn<br />
die positive Erfahrung gemacht, die Begeisterung geweckt<br />
wurde, die das Radfahren auslösen kann, wird es zu einem<br />
Mittel der aktiven Gesundheitserziehung.<br />
■<br />
Aspekte eines Schulungskonzeptes für<br />
die Lehrerfortbildung<br />
Wir sind dabei, ein Schulungskonzept auf regionaler Ebene,<br />
aber auch landesweit zu erproben, das folgende Module<br />
enthält:<br />
4<strong>Verkehrserziehung</strong><br />
4Geschicklichkeitstraining<br />
4Planung<br />
einer schülergerechten Radtour und praktische<br />
Analyse des Streckenverlaufes<br />
4Durchführung<br />
der Planung mit einer Schülergruppe unter<br />
verantwortlicher Anleitung<br />
4Einführung<br />
in die Fahrradtechnik<br />
Gerade der letzte Punkt stellt neben dem Aspekt der<br />
Verkehrssicherheit eine weitere, nicht zu unterschätzende<br />
Hürde für eine stärkere Verbreitung des Radfahrens in<br />
der Schule dar. Die Sorge, dass eine Panne bei einem<br />
Radausfl ug zu großen Schwierigkeiten, ja zum Abbruch<br />
der Veranstaltung führen kann, ist nicht unberechtigt. Es ist<br />
daher erforderlich, dass Radtouren von Lehrkräften, Eltern<br />
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