Mitteilungen 1/2004 - Deutsche Gesellschaft für Sprechwissenschaft ...
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1/<strong>2004</strong> DGSS-<strong>Mitteilungen</strong> � Presse-Echo 15<br />
sen habe: Beispielsweise den Zuhörern beim Sprechen nie den Rücken zuzudrehen,<br />
der Rede eine feste Struktur zu geben und auf Bildlichkeit in der Sprache zu setzen.<br />
Sebastian Holmock ist sich sicher, dass ihm der Kurs helfen wird. �Das dürfte sich bei<br />
den mündlichen Abiturprüfungen zeigen und es wird mich hoffentlich auch im Berufsleben<br />
weiterbringen�, sagt der junge Mann.<br />
Marita Papst-Weinschenk, Bundes-Vorsitzende der DGSS, sagt: �Die Erfahrung aus<br />
Hessen oder Nordrhein-Westfalen, wo wir Zertifikate an Schulen seit drei Jahren vergeben,<br />
hat gezeigt: Bei Arbeitgebern kommen Bewerber mit einem solchen Schein gut an.<br />
Denn er steht <strong>für</strong> Eigeninitiative und kommunikative Kompetenz."<br />
ALEXANDER LOEW, Ostsee-Zeitung vom 27.01.<strong>2004</strong><br />
INSIGHT 11/03, S. 17-19:<br />
(Anmerkung der Redaktion: Aus drucktechnischen und qualitativen Gründen mussten<br />
wir auf den Abdruck der im Artikel veröffentlichten Fotos verzichten.)<br />
Wer am Mikrofon Erfolg haben will, braucht eine gute Stimme und eine deutliche<br />
Aussprache. Beides kann man trainieren. INSIGHT verrät, wie man einen geeigneten<br />
Lehrer findet<br />
Es grünt so grün<br />
Man muss ein bisschen an Eliza Doolittle denken, die freche Straßengöre aus �My fair<br />
Lady" mit der furchtbaren Aussprache. Eiiza wird vom Sprachprofessor Henry Higgins<br />
zu einer wohlklingenden Dame geformt. Mit Murmeln und Korken im Mund muss das<br />
arme Blumenmädchen ständig komische Laute sagen. Nach sechs Monaten kann sie<br />
akzentfrei trällern: "Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen."<br />
Veraltete Methoden<br />
Heute ist alles ein bisschen anders. Jedenfalls würde Kerstin Köhler jedem Journalisten<br />
raten davonzulaufen, wenn ihm ein Sprechtrainer Korken in den Mund stopfen will. "Das<br />
sind Methoden des 19. Jahrhunderts'' sagt Köhler, "Das funktioniert nicht." Seit<br />
mehreren Jahren trainiert die Berlinerin freie Journalisten von ARD, ZDF, VIVA und der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Welle. Bei ihr können Radio- und Fernsehmacher lernen, <strong>für</strong>s Hören zu<br />
schreiben. Sie bringt die richtige Betonung bei, die korrekte Aussprache und wie man<br />
sich seine Atemluft gut einteilt.<br />
Krampf in den Ohren<br />
Zu solch einem Training würde Marita Papst-Weinschenk so ziemlich jeden Redakteur<br />
schicken. Die Vorsitzende der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Sprechwissenschaft</strong> und<br />
Sprecherziehung (DGSS) hält die Ausbildung der journalistischen Zunft nämlich <strong>für</strong><br />
mangelhaft. �Manchmal kriege ich einen Krampf in den Öhren und frage mich: Wer hat<br />
die ans Mikrofon gelassen?" Doch einen geeigneten Lehrer zu finden, ist oft gar nicht<br />
so einfach. Der deutsche Trainermarkt ist zersplittert, die meisten Ausbilder arbeiten als<br />
Einzelkämpfer. Viele haben sich auf Rhetorik <strong>für</strong> Manager spezialisiert, weil sie von<br />
denen mehr Honorar bekommen. �Für Journalisten gibt es nur etwa 50 gut qualifizierte<br />
Ausbilder in Deutschland", schätzt die DGSS-Chefin. Auf ihrer Verbandshomepage<br />
unter www.dgss.de findet sich eine kleine Datenbank, in der man gezielt qualifizierte<br />
Ansprechpartner recherchieren kann. Die Adressliste ist leider nicht vollständig. Weitere