Inhalt - Arnoldsche
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wahrscheinlich, daß dieses Stück als<br />
Netsuke getragen wurde.<br />
Abb. 32: INCJ, Bd. 2, Nr. 4 (1974), S. 37<br />
DER TIGER<br />
Der Tiger (tora) ist das dritte Tierkreiszeichen,<br />
repräsentiert den 1. Monat und<br />
steht für die Stunden zwischen 3 und 5<br />
Uhr in der Nacht. Er symbolisiert physische<br />
Kraft und Mut, verkörpert das<br />
männliche yang-Prinzip und steht für die<br />
Himmelsrichtung Westen und den Wind.<br />
Da der Tiger in Japan nicht heimisch ist,<br />
basieren die japanischen Darstellungen<br />
auf Abbildungen in der chinesischen Malerei<br />
und japanischen, illustrierten Büchern.<br />
Deshalb wirken die Tigerdarstellungen<br />
meist unrealistisch oder wie Karikaturen.<br />
Sehr häufig wird der Tiger zusammen<br />
mit Bambus dargestellt. Das Motiv<br />
ist in Japan als „take ni tora“ bekannt. Es<br />
versinnbildlicht die Gastfreundschaft des<br />
nachgiebigen Bambus gegenüber dem<br />
starken Tiger; denn dieses kräftigste unter<br />
den Tieren sucht während eines Gewittersturms<br />
Schutz im Bambushain und<br />
demonstriert somit, daß irdische Stärke<br />
der Macht der Naturgewalten unterlegen<br />
ist. Diese Darstellung wird aber auch als<br />
Sinnbild gedeutet für den mächtigen<br />
Herrscher, der die Unterstützung seiner<br />
Untertanen braucht.<br />
588<br />
TIGER<br />
Elfenbein, Augen aus hellem und dunklem<br />
Horn<br />
H. 5 cm<br />
18. Jh.<br />
Die stark gekrümmte Haltung des Tieres,<br />
das sich zwischen den Krallen putzt, sowie<br />
die Sockelplatte erinnern an die Form früher<br />
Siegel mit Knauf in Form von Fabeltieren<br />
(vgl. Kat.-Nrn. 469 und 472).<br />
589<br />
TIGER<br />
Elfenbein, Pupillen aus Horn<br />
H. 2,8 cm; L. 5 cm<br />
Sign.: Tama (Gyoku)<br />
Kyoto, spätes 18. Jh./frühes 19. Jh.<br />
Die nach oben gewölbte Unterseite und<br />
der dreieckige Querschnitt des Netsuke<br />
sind charakteristische Merkmale einer Arbeit<br />
aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.<br />
Die Gestaltung des Fells und der lange<br />
Schwanz sind typisch für Okatomo und<br />
seine Schüler.<br />
590<br />
TIGER<br />
Holz<br />
H. 3,5 cm; L. 4,9 cm<br />
Frühes 19. Jh.<br />
591<br />
TIGER<br />
Elfenbein<br />
H. 2,3 cm; L. 3,6 cm<br />
Sign.: Ranmei<br />
Kyoto, 1. Hälfte 19. Jh.<br />
592<br />
TIGER<br />
Elfenbein, Pupillen aus dunklem Horn<br />
H. 2,9 cm; L. 4,5 cm<br />
Kyoto, 1. Hälfte 19. Jh.<br />
Der Tiger mit geöffnetem Maul ist treffend<br />
dargestellt, wie er den Kopf nach hinten<br />
dreht, um sich mit der Tatze am Hals zu<br />
kratzen.<br />
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