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Inhalt - Arnoldsche

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spielende Welpen, Kröten auf einer Sandale<br />

und Tiere an einem Felsen. Moss charakterisiert<br />

den Stil des Kokei wie folgt:<br />

„The contrast between realistic and effective<br />

features and densly convincing tactile<br />

hairwork is the sum of what made Kokei<br />

tick.“ (Moss 2000, Nr. 28)<br />

Kokei signierte meist in Kursivschrift und<br />

in einer polierten Reserve ohne Randeinfassung<br />

oder in einer rechteckigen, versenkten<br />

Reserve. Da es sehr viele von ihm<br />

signierte Stücke gibt, wird vermutet, daß er<br />

oft kopiert wurde.<br />

Kokusai (1835/37-1894)<br />

465<br />

Tätig in Edo/Tokyo<br />

Arbeitete in Hirschhorn<br />

Motive: ryûsa-manjû, buddhistische Themen,<br />

Gegenstände, Pflanzen, Wappenmotive<br />

Okazaki Sôzô wurde nach Jonas 1835 geboren.<br />

Laut Signaturen nannte er sich aber<br />

mit Familiennamen Takeda und in den<br />

Memoiren von Shin-Yoshiwara-<br />

Unterhalter Matsunoya Rohachi wird er<br />

Takeda Yasugorô genannt. Trotzdem nennen<br />

ihn japanische Quellen Ozaki Kokusai,<br />

vielleicht wegen des Namens seines Sohnes,<br />

der berühmte Romancier Ozaki Kôyô<br />

(1868-1903). Mit 21 Jahren ging er bei<br />

→Gyokuyôsai Mitsuhina, der im Asakusa<br />

lebte, in die Lehre, bei dem er vier Jahre<br />

blieb. Er wohnte in Shiba Katamonzen,<br />

später in Shiba Atagoshita. Seinen Lebensunterhalt<br />

verdiente er als Unterhalter<br />

(hôkan) und war eine bekannte Persönlichkeit<br />

im Tokyoer Nachtleben von Yanagibashi<br />

und Shinbashi. Weil er meist eine<br />

leuchtend rote Seidenkrepp-Jacke (chiri-<br />

men haori) trug, wurde er Akabaori Kokusai<br />

genannt. Wahrscheinlich waren seine<br />

Kunden auch Auftraggeber für Netsuke<br />

und sagemono, wie z.B. der kabuki-<br />

Schauspieler Ichikawa Danjurô, der ein<br />

kiseruzutsu bei ihm in Auftrag gab. Kokusai<br />

starb am 21.2.1894 an fugu-<br />

Vergiftung und ist im Entsuji begraben.<br />

Seine Hauptschaffenszeit war um 1870. Er<br />

arbeitete fast ausschließlich in Hirschhorn,<br />

auch wenn es einige Arbeiten in Elfenbein<br />

und umimatsu (wörtlich: Meereskiefer, i.e.<br />

Hornkoralle) gibt. Er schuf neben ryûsamanjû<br />

auch zahlreiche sashi- und obihasami-Netsuke,<br />

oft in Affenform, und kiseruzutsu.<br />

Lieblingsmotive sind buddhistische<br />

Gegenstände, Fledermaus und reishi-<br />

Pilz. Er hatte eine besondere Vorliebe für<br />

Wappen. Da er ein beruflicher Spaßmacher<br />

war, wundert es nicht, daß Witz und<br />

Humor in seinen Netsuke stark vertreten<br />

sind.<br />

Er signierte in Siegelschrift, gelegentlich<br />

nur mit dem ersten Namensteil koku, und<br />

plazierte diese an ungewöhnliche Stellen<br />

oder versteckte dieses und gelegentlich<br />

auch das zweite Zeichen innerhalb des Dekors<br />

Kokusai genießt im Westen sehr hohes<br />

Ansehen und gilt als der erfindungsreichste<br />

unter den Netsuke-Schnitzern. Zahlreiche<br />

Autoren haben sich mit ihm beschäftigt:<br />

Moss, Ducros, Bandini und Shimatani<br />

(s. Bibliographie).<br />

Kokusais Arbeiten gelten als Inbegriff des<br />

sogenannten Asakusa-Stils, womit Arbeiten<br />

in Hirschhorn gemeint sind, jeder<br />

Künstler seine eigene spezifische Thematik<br />

entwickelte und die Signaturen oft in Siegelschrift<br />

und Siegelform geschrieben sind.<br />

Der Begriff Asakusa-Schule ist aber irreführend,<br />

da die Schnitzer weder eine<br />

Gruppe bildeten noch Schüler hatten oder<br />

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